2007 hat die eigens gegründete Betreibergesellschaft den Vertrag unterschrieben. Drei Jahrzehnte lang soll das Unternehmen die Fernstraße zwischen Eschenrieder Spange und Augsburg-West ausbauen und in einem „sehr guten Zustand” erhalten, wie es heißt. Ausgebaut wurde die A 8 damals in Rekordzeit während der Verkehr lief. Die 30 Jahre sind heuer zur Hälfte vorbei. Wer aber hat davon profitiert? Bund und Steuerzahler oder doch der Betreiber? Beide, meinen der Bundestagsabgeordnete Hansjörg Durz (CSU) und Autobahnplus-Geschäftsführer Oliver Saga rückblickend. „Das Modell funktioniert”, betont der Parlamentarier Durz. Die Zusammenarbeit mit der Autobahnplus laufe „hervorragend”. Und der Zustand der Straße, die zum größten Teil aus Beton, nicht aus Asphalt, besteht, sei „gut bis sehr gut”, bekundet Oliver Saga. Daran sei die Betreibergesellschaft immerhin vertraglich gebunden. Unabhängig prüfen lässt sich die Aussage von Saga nur schwer. Der ADAC hat auf Nachfrage angekündigt, den Streckenabschnitt genauer zu inspizieren.Fest steht aber: Der Verkehr rollt, meistens zumindest. „Baustellen, Reparaturarbeiten nach Unfällen oder dergleichen. Darum kümmern sich die Leute sofort”, lobt Durz den Betreiber, der inzwischen 32 Mitarbeiter an der Autobahnmeisterei in Dasing beschäftigt. Generell ist die Kritik an dem Konzept, auf dem der Bau und die Betreuung des Autobahnabschnitts aufbauen, nach 15 Jahren quasi verstummt. Damals hatten einige Politiker die Sorge, der Bund würde draufzahlen. Die A 8 nämlich haben nicht der Bund und damit die Steuerzahler finanziert. Lediglich die Konzession ist an die Autobahnplus übertragen worden. Dafür kassiert das Unternehmen die Maut. PPP nennt sich dieses Konzept, „Public-Private-Partnership”. Das bedeutet auf Deutsch eine Partnerschaft zwischen öffentlicher Hand und freier Wirtschaft. Weiter westlich übernimmt eine ganz ähnliche Gesellschaft nach demselben Modell die Verantwortung: die Pansuevia. Allerdings unterscheiden sich die Konzepte und vor allem der Betrieb zum Teil maßgeblich. Entlang der 52 Kilometer langen Strecke im Bereich von Autobahnplus weiden Rinder. Damit wollte der Betreiber damals „die grünste Autobahn Deutschlands” schaffen. Die Idee kam gut an. Und so ist auch die Akzeptanz für die Autobahn und das Modell bei den Anwohnern gestärkt worden, ist sich Saga sicher. Der ist übrigens von Anfang an dabei, zunächst als Technischer Manager. Er befasst sich seit 2007 mit der A 8. Und besonders das Beweidungskonzept liegt ihm am Herzen.