Drahtig und sportlich kommt die Siegerin daher. Daheim zu erreichen ist sie nur schwer, denn am Vormittag schwimmt sie - das Freibad steuert sie selbstverständlich mit dem Drahtesel an - und nachmittags radelt sie. Täglich. „Manchmal mach ich bloß 60 Kilometer”, sagt Waltraud Mayr lapidar, ganz oft 100. „Zwischendrin mag mein Mann was zum Essen, und meinen Haushalt erledige ich auch noch”, erzählt sie weiter. „Ich brauch' das”, fügt die Mutter von acht Kindern, die bis zur Rente in der Reinigung eines Klinikums gearbeitet hat, an. Mit dem Renteneintritt hat sie das ausgiebige Radeln für sich entdeckt. Seit dreieinhalb Jahren düst sie mit einem E-Bike durch die Gegend zwischen Welden, Landsberg und Schrobenhausen. 34 356 Kilometer hat sie seitdem mit ihrem liebsten Gefährt zurückgelegt.
„Ich kann den Motor ganz ausschalten, das mach ich oft”, erklärt die 82-Jährige. Denn wenn es flach dahin gehe, Richtung Landsberg etwa, dann könne sie locker auf die Unterstützung verzichten. Ab und an sei auch mal eine 180-Kilometer-Tour drin, „aber da bin ich dann auch von fünf Uhr morgens bis acht Uhr abends unterwegs”.
Dass Waltraud Mayr beim Stadtradeln mitmacht, sei keine große Frage gewesen. „Super” sei das gewesen und nächstes Jahr werde sie wieder dabei sein. „Da muss ich dann aber mindestens einen Kilometer mehr radeln”, lacht sie. „Das hält jung.” Dafür ist sie quasi der lebende Beweis.
Wie zu erfahren war, liegt die rasende Omi aus Dasing auch landkreisweit ganz weit vorne - auf dem zweiten Platz.