Wie Alois Glück ausführte, sei die Landwirtschaft schon immer von Zäsuren geprägt gewesen. Glücks wichtigste Botschaft: Der Arten- und Klimaschutz sei nicht nur eine Aufgabe der Landwirtschaft, sondern eine gesamtgesellschaftliche Herausforderung. Dass das Volksbegehren „Rettet die Bienen” so erfolgreich war, führt Glück auf die emotional enge Verbindung mit den Fragen des Klimawandels zurück. Nach der Gründung von weiteren Arbeitsgruppen setzt Glück darauf, dass heuer im Herbst entschieden wird, in welchen Bereichen Veränderungen anstehen. Dass der Runde Tisch letztendlich erfolgreich war, habe damit zu tun, dass auch die Organisatoren des Volksbegehrens Einsicht für Veränderungen gezeigt hätten. Die Grundproblematik sei jedoch eingebettet in epochale Veränderungen. Der Klimawandel sei in der Realität spürbar, dazu kämen Sorgen der Menschen im Zusammenhang mit der Digitalisierung und den wachsenden Konflikten in der Welt. Jetzt habe man sich die Frage zu stellen, auf welche Veränderungen man Einfluss nehmen könne. Glück stellte die These auf, dass die heutige Art zu leben nicht mehr zukunftsfähig sei. Die Landwirtschaft sei eingeklemmt zwischen der Macht der Agrarmärkte und der Handelsketten. Von einer weltweiten Schicksalsgemeinschaft sprach Glück, Afrika werde zur Schicksalsfrage für Europa. Leitmotiv für künftige Entwicklungen müssten längerfristig tragbare Leitbilder sein. Viele Menschen seien in einer Wettbewerbsgesellschaft von Zukunftsängsten geplagt. Der Klimaschutz werde die größte Herausforderung sein. Die Landwirtschaft sei dabei Betroffener, aber auch ein Teil der Lösung. Die Dynamik der Klimadebatte werde die Landwirtschaft noch viel stärker erreichen, so eine These von Alois Glück. Die Gäste im vollen Saal des Gasthauses Asum waren von Kreisbäuerin Sabine Asum und Kreisobmann Reinhard Herb willkommen geheißen worden. Bezirkspräsident Alfred Enderle und Bezirksbäuerin Christiane Ade schilderten den Einsatz des Bauernverbandes im zurückliegenden Jahr. Noch nie habe sich so viel Ärger aufgestaut, was die Bauernfamilien enorm belaste. Beide benannten dabei als Schwerpunkte die Debatten um den Klimaschutz und Tierhaltung, die Verschärfung der Düngeverordnung, das Verhältnis zwischen Ökobetrieben und konventionell bewirtschafteten Höfen sowie das Volksbegehren zum Bienensterben, das Auslöser für die Demonstrationen der Initiative „Land schafft Verbindung” wurde. Anwesende Politiker wie Schwabens Regierungspräsident Dr. Erwin Lohner sicherten dem BBV Unterstützung zu. Nach den Worten von CSU-Landtagsabgeordnetem Peter Tomaschko habe die Landwirtschaft die Wertschätzung der Gesellschaft verdient. Landratsstellvertreter Manfred Losinger rief zum sachlichen Dialog auf, der der der Schlüssel für vernünftige Lösungen sei Kreisobmann Reinhard Herb erklärte, dass auch in den Bauhöfen der Gemeinden fachliche Beratung zum Erhalt der Biodiversität erforderlich sei. Zu oft werde mit „deutscher Gründlichkeit” aufgeräumt, sodass sich keine Artenvielfalt entwickeln könne. Anstrengungen müssten auch bei der Ausbildung in den Schulen unternommen werden. Die Landwirte müssten sich wiederum für Anpassungen in der Aus-und Fortbildung in den landwirtschaftlichen Schulen einsetzen. Herb forderte den Staat auf, für jeden Landkreis einen Artenschutzberater einzustellen, damit die Bevölkerung einen Ansprechpartner für die Fragen des Artenschutzes und der Biodiversität bekomme. Kreisobmann Reinhard Herb fordert Artenschutzberater für jeden Landkreis