Fesenmayr, genannt Filax, begann 1965 im Alter von 27 Jahren mit dem Krippenbau. Angeregt worden war er dazu durch eine selbst gebaute Krippe in der Nachbarschaft. So ist es den Unterlagen seiner Schwester Gerda Patsch-Fesenmayr, der Vorsitzenden des Heimatkundlichen Kreises, zu entnehmen, die zunächst alle greifbaren Fotos, Dokumente und handschriftlichen Notizen aus ihrer Familie sammelte und in Aktenordner einsortierte, dann auch zahlreiche Quellen über ihren Heimatort Dasing. In Laubsägearbeit baute Filax zunächst die Kulissen einer orientalischen Stadt, die abweichend von der biblischen Geschichte Jerusalem genannt wurde, denn gemäß den Evangelien ist Jesus in Betlehem geboren. Später erweiterte er diese Landschaft durch einen großen Wurzelstock, der ihm als Ort der Krippe diente und an eine Höhle erinnert. Damit könnte er historisch richtig liegen, denn dass der Erlöser in einem Stall zur Welt kam, ist eine Festlegung der kirchlichen Tradition. Ihr Bruder habe Jahre lang mit großem Eifer an der Krippe gebaut und sie jedes Jahr erweitert, sagte Patsch-Fesenmayr. Aufgestellt wurde sie in der Vorweihnachtszeit in einem Durchgangszimmer des Hauses Fesenmayr, wo sie bald die gesamte Zimmerbreite einnahm. Zum Kripplaschauen seien nach und nach auch Bekannte und viele Dasinger vorbeigekommen. Schließlich landete die Krippe aber in Kisten auf dem Dachboden. Seine Witwe habe sie ihr schließlich übergeben. 2013 war die Krippe erstmals wieder in einer Ausstellung in der Gemeindetenne zu besichtigen. Jetzt hat sie Matthias Feiger wieder aufgebaut. Willi Fesenmayr war in Dasing aber nicht nur wegen seiner Krippe bekannt. Er war Malermeister mit eigener Firma. Der Krippenbau habe seiner kreativen Ader entsprochen, sagte Patsch-Fesenmayr.