Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.04.2019 12:00

„Enteignet die Bauern”

picture
picture

„Der Frust sitzt tief.” Mit diesen Worten begrüßte Reinhard Herb die anwesenden Landwirte. Etwas über 50 von ihnen waren im Bäckerwirt erschienen. Der BBV, dessen Kreisobmann Herb im Wittelsbacher Land ist, hat in der Region allerdings über 1500 Mitglieder. Einen großen Teil von ihnen vermisste der Sielenbacher Landwirt - genauso wie die Abgeordneten in Bund und Land sowie „die Nicht-Landwirte”. „Die Bienen sind gerettet, jetzt meinen viele, man bräuchte nichts mehr tun. Kein Verbraucher will mit uns reden”, schließt Herb daraus - und die Politiker hätten „wichtige Termine”.

Das Volksbegehren „Rettet die Bienen” ist beschlossene Sache. Und Bundeslandwirtschaftsministerin Julia Klöckner hat kürzlich weitere Verschärfungen der seit 2017 aktiven Düngeverordnung angekündigt. Mit den Regelungen umgehen müssten letztlich nicht diejenigen, „die für die Bienen unterschrieben haben. Und nichts ist fertig gedacht”, meint Herb.

Dort müsse man auch in der öffentlichen Wahrnehmung wieder hin. Das Volksbegehren oder Verschärfungen der Düngeverordnung allerdings sorgten bei Landwirten wie Reinhard Herb eher für die Annahme, dass „über und nicht mit uns gesprochen wird” - über das Eigentum und die Arbeitsweise der Landwirte.

Der Kreisobmann machte allerdings klar: „Durch die Verhandlungen am runden Tisch hat man das Volksbegehren auf einen Weg gebracht, mit dem wir alle zufrieden sein können”. Ohne die Bauern wäre es aber nicht so weit gekommen, meinen Herb und der Hauptreferent des Diskussionsabends. Markus Müller (kleines Bild) ist Bezirksgeschäftsführer des BBV in Schwaben, der über die Arbeit am runden Tisch und die Vorstöße des Verbands gegen die Verschärfung der Düngeverordnung berichtete, mit der so recht weder Naturschützer noch Bauern zufrieden seien.


Von Bastian Brummer
north