Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.01.2015 12:00

Baar bleibt skeptisch bei Windrädern

Nachdem sich die Gemeinde Baar schon seit geraumer Zeit mit dem Thema Windkraft und deren Nutzung auseinandersetzt, beschritt man im vergangenen Jahr einen eher ungewöhnlichen Weg und nahm Kontakt mit der „lokalen Passung” auf. Die Zusammenarbeit zwischen der LMU München und dem Augsburger bifa-Umweltinstitut hat sich daraufhin vor dem Projekthintergrund „das gespaltene Dorf” eingehend mit dem Thema befasst, dazu eine eigene Ausstellung präsentiert (AZ berichtete) und die an den möglichen Windpark angrenzenden Gemeinden mit ins Boot genommen.

Mit einem zehnseitigen Fragebogen, der im vergangenen September an die 2699 Haushalte in Baar, Holzheim, Münster und Thierhaupten verschickt wurde, wollte man sich einen Überblick verschaffen. Die Ergebnisse wurden am Donnerstag im Gemeinderat präsentiert. Dr. Michael Schneider bezeichnete sie als interessant und überraschend, zumal die anonym ausgefüllten Bögen durch die hohe Rücklaufquote deutliche Schlüsse zuließen. Das stärkste Echo gab es in Baar mit einer Quote von fast 30 Prozent. Wie Schneider betonte, sei das Ziel der neutralen Energieberatung, die Debatten zu versachlichen, die Transparenz zu steigern und Optionen aufzuzeigen.

In allen Orten gibt es Zustimmung und Ablehnung der Windräder sowohl für den Windpark Baar als auch den Windpark Riedheim. Abhängig sei dies wohl auch vom jeweiligen Wohnort, so Schneider. Den von der Gemeinde Baar favorisierten Standort Brand lehnen beispielsweise 49,1 Prozent der Baarer ab, wogegen über 64 Prozent der Haushalte in Münster dafür sind.

Bei der Frage, welche erneuerbare Energieform verstärkt genutzt werden sollte, wurden in Baar Fotovoltaikanlagen, Wärmepumpen und Solarthermie genannt. Da die „lokale Passung” neutral und nur beratend arbeitet, könnten die Ergebnisse des Fragebogens auch anderweitig genutzt werden. Dipl.-Ing. Michael Schönemann bezeichnete den Wärmebedarf als wesentlichen Faktor für den Energieverbrauch.

Er schlug vor, in einem Arbeitstreffen energieintensive Gewerbebetriebe und ausgewählte Liegenschaften nach Standort, Verbrauch, Alter der Heizung und Energieträger zu analysieren, um dann mögliche Wärmeverbundprojekte zu skizzieren. Auch für Privathaushalte könnte eine Analyse erfolgen, der dann allgemeine Handlungsempfehlungen für Eigenheimbesitzer folgen. In einem weiteren Treffen könnten sogar Wärmekonzepte entstehen.

Lesen Sie den ganzen Artikel in der Aichacher Zeitung oder in unserem E-Paper, für das es auch Tageszugänge gibt.


Von Carina Lautenbacher
north