Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 17.01.2011 15:56

Denkmal der Dankbarkeit

<p> <x_bildunterschr> <b>Die Altarseite </b> mit Maria und dem Erzengel Gabriel bei der Verkündigung, darüber eine Darstellung des Erlösers.  <tab/> <tab/>Fotos: Schruff </x_bildunterschr> </p>
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<p> <x_bildunterschr> <b>Die Altarseite </b> mit Maria und dem Erzengel Gabriel bei der Verkündigung, darüber eine Darstellung des Erlösers. <tab/> <tab/>Fotos: Schruff </x_bildunterschr> </p>

Wie eine Tafel im Inneren des kleinen Gotteshauses und zwei Holzreliefs rechts und links der Eingangstür erläutern, wurde dieser Blickfang mitten im Wald von der Familie Johann und Maria Ruisinger erbaut. Motiv war die Dankbarkeit dafür, dass ihre Tochter Maria im Herbst des Jahres 1982 einen schweren Autounfall beinahe unverletzt überstanden hatte.

Ein zufälliges Treffen in der Kapelle mit der Schwiegertochter Maria Ruisinger, ein Gespräch mit Johann Ruisinger sen., dem Erbauer, und ein Telefonat mit Maria Schwarzbauer, geborene Ruisinger, und wohnhaft in Hohenwart/Paar, ergeben ein genaues Bild jener Ereignisse, die zum Bau der Kapelle führten. Auslöser war demnach besagter Autounfall, der sich in der Nacht vom 16. auf den 17. September 1982 ereignet hatte. Maria Ruisinger, neben vier Söhnen die einzige Tochter des Ehepaars Ruisinger, war auf dem Heimweg von ihrer Arbeitsstätte, der Gastwirtschaft Metzgerbräu in Hohenwart. Nur wenige hundert Meter vor dem Ortseingang Unterbaar und fast in Sichtweite ihres Elternhauses übermannte sie die Müdigkeit, ihr Wagen kam von der Straße ab, und prallte ungebremst gegen einen Baum. Es war in jeder Hinsicht ein Wunder, dass sie – abgesehen von einer leichten Wunde am Hals – unverletzt blieb, sich selber aus den Trümmern des Wagens befreien , und die wenigen Meter nach Hause zu Fuß zurücklegen konnte.

Als die Überreste des Wagens am nächsten Morgen geborgen wurden, konnte keiner der Beobachter es so recht glauben, dass irgendjemand diesen Unfall lebend überstanden haben könnte. Besonders die Eltern, Johann und Maria Ruisinger, waren fest davon überzeugt, dass ein Wunder die Familie vor einem schrecklichen Schicksalsschlag bewahrt hatte. So kam das dankbare Paar sehr bald zu dem Entschluss, eine Kapelle zu Ehren der Gottesmutter Maria zu errichten.

Ein geeignetes Areal im Wald zwischen Wiesenbach und Baar, bereits im Besitz der Familie, war schnell festgelegt. Die Diözese in Augsburg hatte keine Einwände machte allerdings klar, dass sie sich an den Kosten nicht beteiligen würde. Sehr hilfreich war die Bekanntschaft von Johann Ruisinger mit dem damaligen Augsburger Landrat Dr. Karl Vogele. Zur Erinnerung, Baar war damals noch ein Ortsteil von Thierhaupten und gehörte somit zum Nachbarlandkreis. Besagter Landrat war von dem Vorhaben der Familie Rusinger sehr angetan und versprach die nötige Unterstützung beim Genehmigungsverfahren. Der erste Entwurf eines lokalen Bauunternehmers fand allerdings nicht die Zustimmung des Politikers, der daraufhin die Architekten seines Hauses anwies, die Pläne zu überarbeiten. Damit waren die Antragsteller sofort einverstanden – die Arbeiten konnten allmählich beginnen.

Der eigentliche Baubeginn erfolgte dann 1989, und wie bereits erwähnt, fand im September 1993 unter großer Anteilnahme der Bevölkerung die Einweihung statt. Den Namen „Maria Verkündigung“ hatte Ehepaar Ruisinger festgelegt, wohl nicht zuletzt deshalb, weil der Vorname Maria in der Familie recht häufig vertreten ist.

Die Skulpturen in der Kapelle sind Werke des Künstlers Herbert Schneider aus Oberammergau und zeigen an der Stirnseite Maria und den Erzengel Gabriel sowie an den Längsseiten die Muttergottes im glorreichen wie im freudenreichen Rosenkranz. Die Hinterglasmalerei im Fenster über dem Altar, die Darstellung des Erlösers, ist ein Werk der Künstlerin Iris von Tschammer und Osten.

Die Kapelle macht innen wie außen einen sehr gepflegten Eindruck. Diese Aufgabe hat Maria Ruisinger von ihrer Schwiegermutter übernommen, die vor zwei Jahren starb. Der Vater wird heuer 83 Jahre alt und ist weiterhin jeden Tag in der Schreinerwerkstatt zu finden, die inzwischen allerdings sein Sohn Peter übernommen hat.


Von PLauer
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