Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 06.06.2016 12:00

Schlammbrühe kommt über die Äcker

Mindestens 15 Keller liefen in Baar voll.   Als das Wasser abgepumpt war, blieb eine Schlammdecke von rund 15 Zentimeter zurück.
Mindestens 15 Keller liefen in Baar voll. Als das Wasser abgepumpt war, blieb eine Schlammdecke von rund 15 Zentimeter zurück.
Mindestens 15 Keller liefen in Baar voll. Als das Wasser abgepumpt war, blieb eine Schlammdecke von rund 15 Zentimeter zurück.
Mindestens 15 Keller liefen in Baar voll. Als das Wasser abgepumpt war, blieb eine Schlammdecke von rund 15 Zentimeter zurück.
Mindestens 15 Keller liefen in Baar voll. Als das Wasser abgepumpt war, blieb eine Schlammdecke von rund 15 Zentimeter zurück.

Das Regenwasser kam über die Äcker geflossen und brachte eine entsprechend dreckige Brühe mit sich. Über 80 Feuerwehrleute der Wehren von Baar, Osterzhausen, Ebenried, Thierhaupten, Holzheim und Wiesenbach waren im Einsatz, um Straßen zu sperren, Barrieren aus Sandsäcken zu errichten und Keller leer zu pumpen. Die Baarer Feuerwehr musste ihr eigenes Gebäude mit Sandsäcken sichern. Kurzzeitig hatte die Kreisfeuerwehrführung die Leitung des Einsatzes übernommen. Alles sei bestens organisiert gewesen, sagt Bürgermeister Leonhard Kandler im Gespräch mit unserer Zeitung.

Schon gegen 18 Uhr war das Wasser an den meisten Stellen abgelaufen, die Aufräum- und Trocknungsarbeiten begannen da aber erst richtig. Auch am Samstag und am Sonntag waren die Betroffenen damit beschäftigt. Schlimmer als das Wasser war der Dreck. „15 Zentimeter Schlamm kamen unter dem Wasser raus”, so Kandler. Er weiß von 15 vollgelaufenen Kellern, „aber es kann sein, dass sich nicht jeder gemeldet hat”. In den vergangenen 50 Jahren kann er sich nur an einen ähnlichen, aber weit weniger schlimmen Vorfall erinnern.

Als er am Sonntag die Feldwege abgefahren ist, entdeckte er, dass selbst die bestens geschotterten und abgedichteten Wege einfach von den Fluten weggerissen worden waren. „Das Wasser kam sogar aus dem Wald, wo es der Boden nicht mehr aufnehmen konnte.” Dabei blieben die Pegel der Bäche weitgehend normal - das Wasser erreichte sie gar nicht so schnell. Nur die Kleine Paar, die innerorts verläuft, war bis zum Rand voll. „Das waren mindestens 50 Liter pro Quadratmeter, wenn es nicht vielleicht sogar 70 oder 80 in der kurzen Zeit waren.”

Zum dritten Mal innerhalb von vier Wochen erwischte es den Pöttmeser Ortsteil Kühnhausen, die Ecke bei Immendorf und Wagesenberg war in den vergangenen Wochen zweimal betroffen. Auch in Kühnhausen schoss das Wasser über Äcker herunter und machte die Staatsstraße für einige Stunden unpassierbar. Der angespülte Schlamm legte die Kanalisation lahm.

„Am Samstag kam eine Fachfirma, die die Rohre wieder freigespült hat”, berichtet der Pöttmeser Bürgermeister Franz Schindele. Er macht aus seinem Herzen keine Mördergrube: Die Anwohner wollten besser geschützt werden. „Aber wir als Gemeinde haben gegenüber den Landwirten keine Weisungsbefugnis. Im Grunde verlangt es die Fairness, dass sie Früchte anpflanzen, die vor Erosion schützen.” Schindele: Landwirte müssen ihre Äcker fairer bewirtschaften


Von Carina Lautenbacher
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