Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.04.2021 16:19

Neue Anatomie-Räume

Einen Anatomie-Saal   mit sechs Präparationstischen hat das Staatliche Bauamt nun an die Universität Augsburg übergeben.	    	Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg (Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg)
Einen Anatomie-Saal mit sechs Präparationstischen hat das Staatliche Bauamt nun an die Universität Augsburg übergeben. Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg (Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg)
Einen Anatomie-Saal mit sechs Präparationstischen hat das Staatliche Bauamt nun an die Universität Augsburg übergeben. Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg (Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg)
Einen Anatomie-Saal mit sechs Präparationstischen hat das Staatliche Bauamt nun an die Universität Augsburg übergeben. Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg (Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg)
Einen Anatomie-Saal mit sechs Präparationstischen hat das Staatliche Bauamt nun an die Universität Augsburg übergeben. Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg (Foto: Pia Winterholler/Universität Augsburg)

Die Gründungsdekanin der Medizinischen Fakultät, Martina Kadmon, freut sich über die weitere Ergänzung der Übergangs-Lehrräume. „Dass der erste Präpkurs jetzt im neuen Anatomiesaal beginnen kann, ist ein weiterer und sichtbarer Beweis für die rasche Entwicklung der Medizinischen Fakultät und der studentischen Lehre”, sagt sie. Erfahrungsgemäß bedeute der erste Präparierkurs für die Studenten eine tiefe Auseinandersetzung mit dem menschlichen Körper, aber auch mit Fragen des Lebens und des Sterbens. „Am Ende dieses Semesters werden unsere ersten Studierenden auch den ersten Studienabschnitt unseres Modellstudiengangs erfolgreich abschließen und einen enorm wichtigen Meilenstein auf dem Weg zum Arztwerden geschafft haben”, so Kadmon.

Im Oktober 2019 hatte der Augsburger Medizin-Studiengang mit den ersten Studenten begonnen. Diese befinden sich nun im vierten Semester - laut Kadmon aufgrund des Präparierkurses „ein Herzstück der Ausbildung in den ersten Studienjahren”. Bislang finden noch alle Lehrveranstaltungen der Medizinischen Fakultät in Interims-Räumen statt. Erst im Sommer 2024 können, wenn alles nach Plan läuft, die ersten beiden Gebäude des neuen Medizincampus eröffnet werden. Zu diesen gehört das Institut für Theoretische Medizin, in dem auch die neue Anatomie mit einem Post-Mortem-Bereich eingerichtet wird. Seit vergangenem Oktober wird auf dem künftigen Campus-Gelände in unmittelbarer Nähe zur Uniklinik gebaut. Bis die Studenten in den nagelneuen Laboren lernen können, finden die Anatomie-Kurse in den hergerichteten Interimsräumen im Universitätsklinikum statt.

Dem erfolgreichen Unterricht soll aber auch hier nichts im Wege stehen. „Wir haben sehr lange dem heutigen Tag entgegengefiebert und freuen uns, nun endlich mit unseren Studierenden gemeinsam präparieren zu dürfen”, sagt Marco Koch, Professor für Anatomie und Zellbiologie. Die neuen Arbeitsplätze seien mit moderner Lüftungs- und Medientechnik ausgestattet und ermöglichen „optimale Lern- und Arbeitsbedingungen”. Frei wurde der ehemalige Sektionssaal des Uniklinikums durch den Umzug der Pathologie in den Anbau West.

Das Staatliche Bauamt baute ihn in Abstimmung mit der Medizinischen Fakultät um. „Eine Baustelle mitten im normalen Krankenhausbetrieb haben wir nicht alle Tage”, erzählt Bauamtsleiter Ulrich Blickle. „Sehr laute Arbeiten haben wir teilweise außerhalb der üblichen Arbeitszeiten und samstags durchgeführt.”

Die Anatomie ist ein Grundlagenfach im Studiengang Humanmedizin. Dabei arbeiten die Studenten auch an menschlichen Körpern, die Spender nach ihrem Tod der Lehre und Forschung zur Verfügung stellen. In einem speziellen Verfahren werden die Körper vor dem biologischen Verfall bewahrt, damit die Studenten Haut, Knochen, Muskeln, Nerven und sonstiges Gewebe untersuchen und verstehen können. „Auch wenn die Vorstellung etwas gruselig anmutet, so können angehende Ärztinnen und Ärzte nur an Körperspenden lernen, wie die Strukturen des menschlichen Körpers zueinander in Beziehung stehen”, erklärt Marco Koch. „Wenn einem Patienten der Ischias zwickt, muss der Student verstehen, wo der Nerv eingeklemmt werden kann. Schließlich soll später beim Verabreichen von Injektionen, beim Blutabnehmen und bei Operationen kein umliegendes Gewebe verletzt werden.” Erster Präparationskurs kann im April beginnen


Von Laura Türk
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