Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.06.2022 17:26

Lücke im Radwegenetz am Kö soll geschlossen werden

Der Bauausschuss   hat am Mittwoch einen weiteren Verkehrsversuch in der Hermanstraße kurz vor dem Königsplatz beschlossen. Eine Autospur fällt zugunsten eines Radstreifens probeweise weg, zudem wird das Rechtsabbiegen verboten.	Foto: mjt (Foto: mjt)
Der Bauausschuss hat am Mittwoch einen weiteren Verkehrsversuch in der Hermanstraße kurz vor dem Königsplatz beschlossen. Eine Autospur fällt zugunsten eines Radstreifens probeweise weg, zudem wird das Rechtsabbiegen verboten. Foto: mjt (Foto: mjt)
Der Bauausschuss hat am Mittwoch einen weiteren Verkehrsversuch in der Hermanstraße kurz vor dem Königsplatz beschlossen. Eine Autospur fällt zugunsten eines Radstreifens probeweise weg, zudem wird das Rechtsabbiegen verboten. Foto: mjt (Foto: mjt)
Der Bauausschuss hat am Mittwoch einen weiteren Verkehrsversuch in der Hermanstraße kurz vor dem Königsplatz beschlossen. Eine Autospur fällt zugunsten eines Radstreifens probeweise weg, zudem wird das Rechtsabbiegen verboten. Foto: mjt (Foto: mjt)
Der Bauausschuss hat am Mittwoch einen weiteren Verkehrsversuch in der Hermanstraße kurz vor dem Königsplatz beschlossen. Eine Autospur fällt zugunsten eines Radstreifens probeweise weg, zudem wird das Rechtsabbiegen verboten. Foto: mjt (Foto: mjt)

In einem ersten Verkehrsversuch wurden bereits ab Ende Juli vergangenen Jahres auf der Hermanstraße zwischen der Einmündung der Stettenstraße bis hin zur Beethovenstraße beidseitig provisorische Spuren für Radler angelegt. „Die provisorische Radverkehrsführung wurde von den Radfahrenden sofort gut angenommen und es gab von diesen zahlreiche positive Rückmeldungen zum Radwegelückenschluss”, lautet das Fazit des Tiefbauamts.

Gerade in der Anfangszeit und im Zeitraum um Allerheiligen habe der Wegfall aller Parkmöglichkeiten demnach jedoch erwartungsgemäß zu Beschwerden seitens der Anlieger und der Besucher des Hermanfriedhofs geführt. Teilweise stehen an der neu angelegten Ladehofstraße Parkbuchten zur Verfügung. Die Parkdauer soll dort laut Baureferent Gerd Merkle von zwei Stunden auf eine Stunde reduziert werden. Das habe sich der Friedhof so gewünscht, in der Hoffnung, die Parkplätze für Besucher der Innenstadt unattraktiver zu machen.

Der bisherige Versuchszeitraum ist auch aus Sicht der Augsburger Verkehrspolizei positiv zu bewerten. So seien bislang keine Unfälle bekannt geworden, die in Zusammenhang mit dem probeweise eingerichteten Radweg in der Hermanstraße stehen könnten. Gegen zwei Stimmen der AfD und der Bürgerlichen Mitte stimmte der Bauausschuss nun für die dauerhafte Umsetzung des Radwegs, die voraussichtlich in der ersten Jahreshälfte 2023 erfolgen soll. „Es kann nicht sein, dass von Seiten des Baureferenten mitgeteilt wurde, dass mit den betroffenen Anwohnern beziehungsweise Gewerbetreibenden gesprochen wurde, obwohl dies nachweislich nicht der Fall war, und die Betroffenen die weitere Vorgehensweise aus den Medien erfahren mussten, ohne dass deren Kritikpunkte und Anregungen in das weitere Verfahren mit einbezogen wurden”, kritisierte Beate Schabert-Zeidler (Pro Augsburg), Vorsitzende der Fraktion „Bürgerliche Mitte” aus Freien Wählern, FDP und Pro Augsburg.

Um eine Lücke im Augsburger Radwegenetz zu schließen, haben die Stadträte am Mittwoch zusätzlich den Beschluss gefasst, auf den letzten rund 100 Metern der Hermanstraße zwischen Beethovenstraße bis zum Knotenpunkt Herman-/Halder-/Schaezler- und Schießgrabenstraße vor dem Königsplatz einen Fahrstreifen für Autos in eine Radspur umzuwandeln.

Der Verkehrsversuch soll bald anlaufen und drei Monate andauern. Entgegen der von Baureferent Merkle formulierten Beschlussvorlage, die den Autofahrern auch weiterhin ein Rechtsabbiegen in die Schießgrabenstraße ermöglichen sollte, sprachen sich die Stadträte im Bauausschuss für die Variante aus, die ein Abbiegeverbot beinhaltet. So sollen längere Staus vermieden werden. Allerdings müssen Autofahrer, die von der Hermanstraße aus Richtung Theodor-Heuss-Platz weiterfahren wollen, künftig einen Umweg über die Ladehofstraße, den Hauptbahnhof und die Halderstraße nehmen.

„Der Lückenschluss in der Hermanstraße ist vielleicht das sichtbarste Zeichen dafür, dass unsere Koalition Mobilität anders organisieren will”, sagte Deniz Anan, stellvertretender Vorsitzender und mobilitätspolitischer Sprecher der Grünen Stadtratsfraktion. Auch auf Seiten des Koalitionspartners freut man sich über die getroffenen Beschlüsse: „Wenn der Radweg in der Hermanstraße verstetigt und das fehlende Stück vor der Kreuzung noch ergänzt wird, haben wir die Verkehrswende ein gutes Stück vorangebracht”, so CSU-Fraktionschef Leo Dietz. Lediglich die AfD stimmte gegen die Radspur auf Probe samt Abbiegeverbot. Dauerlösung soll 2023 umgesetzt werden


Von Patrick Bruckner
north