Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 26.09.2022 17:36

Lebensqualität am Lebensabend verbessern

Bischof Bertram   Meier, Geschäftsführerin Stephanie Ludwig und der Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Domkapitular Armin Zürn. 	Foto: Fred Schöllhorn (Foto: Fred Schöllhorn)
Bischof Bertram Meier, Geschäftsführerin Stephanie Ludwig und der Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Domkapitular Armin Zürn. Foto: Fred Schöllhorn (Foto: Fred Schöllhorn)
Bischof Bertram Meier, Geschäftsführerin Stephanie Ludwig und der Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Domkapitular Armin Zürn. Foto: Fred Schöllhorn (Foto: Fred Schöllhorn)
Bischof Bertram Meier, Geschäftsführerin Stephanie Ludwig und der Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Domkapitular Armin Zürn. Foto: Fred Schöllhorn (Foto: Fred Schöllhorn)
Bischof Bertram Meier, Geschäftsführerin Stephanie Ludwig und der Vorsitzende des Hospiz-Vereins, Domkapitular Armin Zürn. Foto: Fred Schöllhorn (Foto: Fred Schöllhorn)

Der im Jahr 1992 gegründete Verein ist Mitglied im Caritasverband der Stadt Augsburg und steht unter der Obhut des Bischofs von Augsburg. In all den Jahren steht für die Trauer- und Sterbebegleiter im Fokus, unter anderem durch Gesellschaft, Gespräche und - falls gewünscht - Gebete die Lebensqualität am Lebensabend zu verbessern.

Der Hospizdienst für Augsburg und Umgebung fand zunächst ausschließlich ambulant statt, ehe der Verein 1997 in Augsburg-Hochzoll das erste stationäre Hospiz in Bayern eröffnete. Zunächst standen dort sechs Betten zur Verfügung, ab 2005 gab es bis zuletzt neun Plätze für Patienten. Da der Bedarf immer weiter gestiegen sei, hat der Verein ein neues Gebäude in der Zirbelstraße 23 im Stadtteil Oberhausen errichtet. „Seit 2018 können wir mit dem Neubau sterbenden Menschen und ihren Angehörigen einen modernen und wohnlichen Lebensraum bieten”, sagte Geschäftsführerin Stephanie Ludwig im Zuge der Feierlichkeiten zum 30-jährigen Bestehen, das der Verein in diesem Jahr feierte.

Insgesamt bietet das St. Vinzenz-Hospiz Platz für 16 schwerkranke Menschen. Laut Gesetz ist das die maximale Anzahl an Plätzen, die ein stationäres Hospiz anbieten darf. „Damit bei uns noch familiär gekocht werden kann”, erklärte Domkapitular Armin Zürn, Vorsitzender des Vereins, einen der Vorteile, die die bayernweite Regelung mit sich bringt.

Mehr als 50 hauptamtliche Mitarbeiter und rund 100 ehrenamtliche Hospizbegleiter sind für das St. Vinzenz-Hospiz tätig. „Menschen im Ehrenamt sind eine wichtige Stütze in der Hospizarbeit. Ohne deren Zeit und Kenntnisse wäre vieles nicht möglich. Tatsächlich könnte das St. Vinzenz-Hospiz ohne ehrenamtliches Engagement nicht existieren”, teilt der Verein mit.

Dieser möchte den Sterbenden ein „ansprechendes und wohnliches Zuhause” bieten, in dem sie ihr Leben nach ihren Möglichkeiten und Wünschen bis zuletzt gestalten können. „Auf so etwas wie Wunschkost einzugehen, finde ich enorm wichtig”, sagte Domkapitular Armin Zürn, auch wenn derartige Leistungen nicht im Tagessatz enthalten seien. Die Leistungen, Hilfen und Angebote sind grundsätzlich für alle Betroffenen kostenfrei.

Das stationäre Hospiz finanziert sich zu 95 Prozent durch einen Pflegesatz, welcher mit den Krankenkassen verhandelt wurde. Darüber hinaus seien jährlich weitere 350 000 Euro an Spenden und Mitgliedsbeiträgen nötig, um die kostenfreien Angebote im Hospizdienst finanzieren zu können. Laut den Verantwortlichen sei im Zuge der Corona-Pandemie das Spendenvolumen eingebrochen. Das liege laut Ludwig daran, dass gerade bei Beerdigungen von im Hospiz begleiteten Personen viel gespendet werde. Da lange Zeit jedoch keine Beerdigungen mit vielen Gästen stattfinden konnten, gab es folglich auch weniger Spenden.

Weitere Informationen über den gemeinnützigen Verein, wie gespendet werden kann und Details für Interessierte, die eine ehrenamtliche Tätigkeit in Betracht ziehen, finden sich im Internet unter vinzenz-hospiz.de.


Von Patrick Bruckner
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