Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 22.06.2022 17:09

Kein Feiern ohne Ehrenamt

Die Malteser sind bereit   für die kommenden Veranstaltungen. (Von links) Nina Hamperl, Lisa Weber, Silvia Wünsche, Felix Stenger und Julia Diesenbacher. 	Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)
Die Malteser sind bereit für die kommenden Veranstaltungen. (Von links) Nina Hamperl, Lisa Weber, Silvia Wünsche, Felix Stenger und Julia Diesenbacher. Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)
Die Malteser sind bereit für die kommenden Veranstaltungen. (Von links) Nina Hamperl, Lisa Weber, Silvia Wünsche, Felix Stenger und Julia Diesenbacher. Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)
Die Malteser sind bereit für die kommenden Veranstaltungen. (Von links) Nina Hamperl, Lisa Weber, Silvia Wünsche, Felix Stenger und Julia Diesenbacher. Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)
Die Malteser sind bereit für die kommenden Veranstaltungen. (Von links) Nina Hamperl, Lisa Weber, Silvia Wünsche, Felix Stenger und Julia Diesenbacher. Foto: Kristin Deibl (Foto: Kristin Deibl)

Auf großen Veranstaltungen gibt es immer Auflagen, die eingehalten werden müssen. Etwa, dass ein Arzt anwesend sein muss, eine bestimmte Anzahl an Rettungskräften und dass diese bestimmte Qualifikationen mitbringen müssen. So auch auf dem Modular, hier sind vom Malteser Hilfsdienst pro Tag rund zehn Sanitäter im Einsatz. Einige sind als Fußtrupps unterwegs und bringen diejenigen, die medizinische Hilfe brauchen, ins Versorgungszelt, wo sich dann ihre Kollegen darum kümmern, etwa kleinere Verletzungen zu behandeln oder Feiernde mit anderweitigen Problemen zu betreuen. All diese Aufgaben übernehmen überwiegend Ehrenamtliche verschiedener Hilfsorganisationen wie dem Bayerischen Roten Kreuz, den Johannitern und den Maltesern.

Und obwohl die Sanitäter ihre Freizeit dafür opfern, wird ihnen oftmals nicht besonders viel Respekt entgegengebracht. Zwar gebe es durchaus Leute, die sich für die Hilfe bedanken, erzählt Rettungssanitäterin Silvia Wünsche. Doch es käme auch vor, dass sie beleidigt oder angepöbelt würden. „Ich habe manchmal das Gefühl, für viele sollten Sanitäter am besten unsichtbar sein, aber dann doch bitte da, wenn es nötig ist”, sagt Wünsche.

Und trotz all dem, Wünsche und ihre Kolleginnen Nina Hamperl und Lisa Weber freuen sich auch auf die kommenden Veranstaltungen in Augsburg und besonders auf das soziale Miteinander, das während der Pandemie oft etwas zu kurz kam. An oberster Stelle bei den Maltesern stehe der Katastrophenschutz. Doch unter dem Jahr seien es besonders auch die Veranstaltungen, auf die man sich vorbereite, berichtet Hamperl. „Die Zusammenarbeit dort und die gemeinsamen Erlebnisse schweißen zusammen”, sagt sie und fügt lachend hinzu: „Und man lernt viel. Etwa, was man immer in den Hosentaschen haben sollte.” Gerade auch für neue Helfer und Praktikanten seien Veranstaltungen immer spannend. Während bei kleineren Sanitätsdiensten hauptsächlich Pflaster und Kühl-Packs verteilt würden, sei es auf den großen Veranstaltungen etwa auch mal wichtig, weitere Maßnahmen zu ergreifen, wenn der Zustand des Patienten es erfordert. Und die Neuen lernen eben auch, mit Beleidigungen und Pöbeleien umzugehen.

Warum ist aber nun ein Ehrenamt, das viel Einsatz erfordert und nicht immer honoriert wird, erstrebenswert? „Ich wollte etwas dazulernen”, sagt Lisa Weber. Für Wünsche war es vor allem der Wunsch mit Menschen zu arbeiten und das Interesse für Medizin, das sie zu den Sanitätsdiensten geführt hat. „Ich bin dabei geblieben, weil es etwas Sinnvolles ist”, erklärt Hamperl. Zudem treibe sie gerne Dinge voran und habe bei den Maltesern gemerkt: „Hier kann ich etwas beitragen.”

Trotz ihrer ganz unterschiedlichen Motivationen zieht doch jede der Frauen auch ganz persönlich etwas für sich aus dem Ehrenamt. Und natürlich, da sind sich die drei Frauen einig, gewinne man bei den Maltesern tolle Kollegen.

Während der langen Corona-Zeit haben sich immer wieder Interessierte gemeldet, die etwas tun wollten. Allerdings seien das vor allem Menschen gewesen, die nun kurzfristig mehr Zeit hatten. Die Ausbildung zum Rettungssanitäter dauert allerdings eineinhalb bis drei Jahre. Daneben gibt es die Möglichkeit, sich in kürzerer Zeit zum Einsatzsanitäter ausbilden zu lassen. In jedem Fall aber, so erklärt Lisa Weber, sei dauerhaftes Engagement gefragt. Und so seien viele Anfragen im Sand verlaufen. Nur ein kleiner Prozentsatz habe trotzdem Interesse gehabt.

Und dabei brauchen die Malteser dringend mehr Ehrenamtliche. Nicht zuletzt, damit die beliebten Augsburger Veranstaltungen weiterhin stattfinden können. Denn, so sagt Silvia Wünsche, „die sind nicht zu stemmen ohne Ehrenamt. Zumindest nicht in dem Ausmaß, wie Augsburg das vor Corona gemacht hat.”

Wer Interesse hat, sich ehrenamtlich bei den Maltesern zu engagieren, wendet sich per E-Mail an augsburg@malteser.org. Auch im Landkreis Aichach-Friedberg ist der Malteser Hilfsdienst aktiv. Interessierte bekommen weitere Informationen unter Sybille.Stegmair@malteser.org. „Die gemeinsamen Erlebnisse schweißen zusammen”


Von Kristin Deibl
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