Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 30.11.2022 16:39

Handel hofft auf gutes Weihnachtsgeschäft

Attraktive Innenstädte könnten   zur Weihnachtszeit auch für bessere Umsätze für den Einzelhandel sorgen. 	Foto: Martina Dieminger (Foto: Martina Dieminger)
Attraktive Innenstädte könnten zur Weihnachtszeit auch für bessere Umsätze für den Einzelhandel sorgen. Foto: Martina Dieminger (Foto: Martina Dieminger)
Attraktive Innenstädte könnten zur Weihnachtszeit auch für bessere Umsätze für den Einzelhandel sorgen. Foto: Martina Dieminger (Foto: Martina Dieminger)
Attraktive Innenstädte könnten zur Weihnachtszeit auch für bessere Umsätze für den Einzelhandel sorgen. Foto: Martina Dieminger (Foto: Martina Dieminger)
Attraktive Innenstädte könnten zur Weihnachtszeit auch für bessere Umsätze für den Einzelhandel sorgen. Foto: Martina Dieminger (Foto: Martina Dieminger)

„Das Weihnachtsgeschäft steht in diesem Jahr unter besonderen Vorzeichen”, sagt IHK-Handelsexpertin Elke Hehl mit Blick auf die aktuelle IHK-Konjunkturumfrage und viele Beratungsgespräche mit schwäbischen Einzelhändlern. „Im dritten Jahr der Corona-Krise hatten viele Einzelhändler auf ein normales Weihnachtsgeschäft gehofft, doch die hohen Energiepreise, eine verhaltene Inlandsnachfrage und der Fachkräftemangel dämpfen die Hoffnung auf ein ungetrübtes Weihnachtsgeschäft.” Dennoch: „Die Hoffnung auf ein gutes Weihnachtsgeschäft lebt”, sagt Hehl.

Die Stimmung im bayerisch-schwäbischen Einzelhandel sei zwiegespalten. Im Herbst 2022 bewerteten rund 44 Prozent der Unternehmer ihre gegenwärtige wirtschaftliche Lage als gut. Für das kommende Weihnachtsgeschäft zeigten sich viele sogar relativ optimistisch. Jedoch befürchten die bei der IHK-Konjunkturumfrage befragten Einzelhändler zu 55 Prozent eine Verschlechterung ihrer Situation im kommenden Jahr. Das entspreche „einer historisch trüben Prognose”, so die IHK Schwaben in ihrer Pressemitteilung.

Der Grund für die negative Stimmung seien die aktuell vielfältigen wirtschaftlichen Risiken. Der Einzelhandel war optimistisch ins Jahr 2022 gestartet. Die Corona-Krise schien weitestgehend überwunden und die Inflationsrate verharrte auf einem eher niedrigen Niveau. Seitdem hat sich die Situation allerdings deutlich verschlechtert, denn der Krieg in der Ukraine drückt seit Februar auch in der Region auf die Verbraucherstimmung. Hinzu kommen instabile Lieferketten, beispielsweise aufgrund der chinesischen Null-Covid-Strategie, was zu steigenden Einkaufspreisen führt.

Diese Probleme werden allerdings noch überlagert von den hochgeschnellten Preise für Energie, die den Einzelhandel beispielsweise bei der Beleuchtung oder den Heizkosten treffen. „Zum Jahreswechsel laufen viele Stromverträge aus. Die neuen Verträge mit deutlich höheren Preisen können bei bereits in Not geratenen Einzelhändlern sogar die Existenz bedrohen”, betont Hehl.

Grundsätzlich muss sich der stationäre Handel auch darauf einstellen, dass sich das Kundenverhalten nachhaltig verändert hat. Das Wachstum des Online-Handels in Zeiten der Corona-Krise habe den Wettbewerb um den Verbraucher weiter verstärkt. „Die Zukunft des stationären Handels entscheidet sich wohl daran, ob er die Verfügbarkeit und Schnelligkeit des Onlinehandels mit den Vorteilen des stationären Handels, wie Beratung, Erlebnis und Inspiration auf der Fläche, kombinieren kann”, glaubt Hehl.

Besonders zu Weihnachten habe das Umfeld in den Innenstädten eine besondere Bedeutung bei der Kundengewinnung. Voraussetzung für einen guten Umsatz seien „einfach erreichbare Innenstädte mit namhaften Frequenzbringern, einer hohen Aufenthaltsqualität und attraktiven Besuchsanlässen wie Weihnachtsmärkte mit einer stimmungsvollen Beleuchtung”. Besonders in der aktuellen Situation und im Hinblick auf die schlechten Erwartungen für 2023 sei ein gutes Weihnachtsgeschäft, in der Regel die umsatzstärkste Zeit des Jahres, heuer für den Einzelhandel sehr wichtig. Die Hoffnung der Händler sei es deshalb, dass möglichst viele Kunden „für ihre Weihnachtseinkäufe auch im stationären Handel zugreifen”. lat Kundenverhalten habe sich verändert


Von Laura Türk
north