Bei einer früheren Streetfood-Aktion hatte, so erzählt es die Familie Kinzel, ein älterer Mann dem Betrieb 20 Euro überreicht - mit der Bitte, bei Gelegenheit einen Obdachlosen damit zu bewirten. Später stellte sich dann heraus, dass der Spender selbst ein Obdachloser war. Diese Geste des Mannes habe die Gastronomen sehr berührt. Und so sei schließlich die Idee aufgekommen, mit dem Foodtruck zur Wärmestube des Augsburger SKM zu fahren, und an einem Tag den dortigen Besuchern etwas Gutes zu tun.

Rund 60 Portionen ihrer „Spezial-OMG-Burger” mit Pommes bereitete die Familie Kinzel in ihrer mobilen Küche zu und gab sie an die Obdachlosen aus. Auch für die Augsburger Wärmestube war das eine besondere Geste, denn der Betrieb ist auf Essensspenden angewiesen. Besonders in den aktuellen Zeiten, in denen Essenslieferanten wie Kantinen weitgehend geschlossen seien, werde es beim SKM Augsburg inzwischen immer wieder eng, was die kostenlose tägliche Essensausgabe für Obdachlose und Bedürftige angehe, berichtet der SKM.

Umso mehr freute Wärmestube-Leiterin Christine Weser da das Angebot der Familie Kinzel. Auch, da das Wärmestuben-Zelt in Augsburg nur von Montag bis Freitag geöffnet ist und es am Wochenende sowieso warmes Essen zum Mitnehmen gebe, sei die kulinarische Benefizaktion wie gerufen gekommen. Und auch bei den Gästen sei die Begeisterung über das frisch zubereitete Essen „to go” dann groß gewesen.

Etwas besonderes sei also die Aktion eines Gastronomen gewesen, der aufgrund abgesagter Veranstaltungen selbst unter knapper Kasse leide. Die Wärmestube hofft auf einen „Schneeballeffekt der guten Tat”, den der Obdachlose mit seiner ursprünglichen Spende von 20 Euro ausgelöst hat.

Mehrere Mitarbeiter des SKM Augsburg hätten nun bereits selbst 20 Euro an den Familienbetrieb gespendet. Sobald der Foodtruck wieder unterwegs sein kann, sollen dadurch Mahlzeiten für Obdachlose finanziert werden, die des Weges kommen. Und vielleicht könne die Geschichte ja auch weitere gute Taten auslösen, hofft die Wärmestube. Gesten der Solidarität wie der des Obdachlosen und der Familie Kinzel seien keine Grenzen gesetzt. Spende eines Obdachlosen inspiriert Streetfood-Betrieb