Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 29.01.2023 18:24

„Brauchen mehr Fachkräfte, mehr Ausbildungsplätze, mehr Lehrkräfte”

Mehr Personal zu gewinnen,   ist auch eine Frage der Bezahlung. Immer wieder gehen in Augsburg Fachkräfte aus dem pädagogischen Bereich auf die Straße, um für bessere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Im Bild: ein gemeinsamer Streik mit Pflegekräften 2018. 	Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Mehr Personal zu gewinnen, ist auch eine Frage der Bezahlung. Immer wieder gehen in Augsburg Fachkräfte aus dem pädagogischen Bereich auf die Straße, um für bessere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Im Bild: ein gemeinsamer Streik mit Pflegekräften 2018. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Mehr Personal zu gewinnen, ist auch eine Frage der Bezahlung. Immer wieder gehen in Augsburg Fachkräfte aus dem pädagogischen Bereich auf die Straße, um für bessere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Im Bild: ein gemeinsamer Streik mit Pflegekräften 2018. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Mehr Personal zu gewinnen, ist auch eine Frage der Bezahlung. Immer wieder gehen in Augsburg Fachkräfte aus dem pädagogischen Bereich auf die Straße, um für bessere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Im Bild: ein gemeinsamer Streik mit Pflegekräften 2018. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Mehr Personal zu gewinnen, ist auch eine Frage der Bezahlung. Immer wieder gehen in Augsburg Fachkräfte aus dem pädagogischen Bereich auf die Straße, um für bessere Gehälter und bessere Arbeitsbedingungen zu demonstrieren. Im Bild: ein gemeinsamer Streik mit Pflegekräften 2018. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)

Der Mangel an Erzieherinnen und Erziehern, an Pädagoginnen und Pädagogen sei „kein spezielles Augsburger Problem”, aber auch Augsburg leide massiv, betonte Wild. Oberbürgermeisterin Eva Weber (CSU) erklärte, der Schulterschluss mit dem Freistaat Bayern und dem Bund sei nötig, denn die Kommunen könnten die Kinderbetreuung nicht mehr alleine stemmen. „Wir haben ein Systemproblem”, sagte Weber. Die Kinder- und Jugendhilfe liege direkt bei den Kommunen, weil nach dem zweiten Weltkrieg die Kinderbetreuung nahezu komplett von den Familien geleistet wurde. Lediglich die Kinder, die keine Familie hatten, wurden von den Kommunen betreut. Die Welt habe sich aber freilich stark verändert. Jedes Kind hat nun Anspruch auf einen Kitaplatz. „Wir Kommunen können das alles nicht mehr alleine schultern”, sagte Weber.

Sechs Forderungen umfasst die vierseitige Resolution: Es sollen mehr Ausbildungskapazitäten geschaffen werden, mehr Fachkräfte müssen gewonnen und auch gebunden werden, das Berufsimage im pädagogischen und im sozialen Bereich muss aufgewertet, der Lehrermangel behoben werden und der Wiedereinstieg nach Auszeiten soll einfacher werden. Kritisiert wird beispielsweise, dass etwa an der Hochschule Augsburg im Fachbereich Soziale Arbeit nur 80 Studierende pro Semester ausgebildet werden können. Eine Erweiterung scheitere an der Finanzierung durch den Freistaat.

„Wir brauchen mehr Fachkräfte, mehr Ausbildungsplätze, mehr Lehrkräfte”, so OB Weber. Sozialreferent Martin Schenkelberg (CSU) ergänzte, „auch die freien Träger melden zurück, dass sie es nicht schaffen, all ihre offenen Stellen zu besetzen”. Öffentliche und freie Träger „sitzen in einem Boot” und man wolle sich nicht gegenseitig die Fachkräfte abwerben, auch dies sei Teil der Resolution. Es müssten Standards abgesenkt werden, man müsse sich für andere Berufsgruppen öffnen und Abschlüsse aus dem Ausland müssten schneller anerkannt werden, forderte Schenkelberg. Man könne es sich nicht mehr leisten, „in Schönheit zu sterben”.

Bruno Marcon von Augsburg in Bürgerhand begrüßte die Resolution, mahnte jedoch an, es sei definitiv auch „eine Frage der Bezahlung”. Eine Fachkraft könne zu Beginn „gerade mal so ihre Lebenshaltungskosten tragen”. Man müsse fragen, „was können wir vor Ort noch beitragen?”. Es stelle sich zudem die „Grundsatzfrage der Umverteilung”; für welche Projekte habe die Stadt Geld und für welche nicht? Kinder und Jugendliche müssten endlich höher gewichtet werden. SPD-Fraktionsvorsitzender Florian Freund betonte ebenfalls, die Stadt müsse selbst aktiv werden, um soziale Berufe attraktiver zu machen. Die Arbeiterwohlfahrt etwa habe eine 35-Stundenwoche bei vollem Stundenlohn eingeführt. „An dieser Stelle hätten wir auch als Stadt Augsburg Möglichkeiten”, sagte Freund. „Eine Frage der Bezahlung”


Von Janina Funk
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