Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.01.2021 16:59

Bezirkskliniken übernehmen Augsburger Nachsorge-Zentrum

Das Nachsorge-Zentrum Augsburg   ist nun ein Teil der Bezirkskliniken. 	Foto: Bezirkskliniken Schwaben (Foto: Bezirkskliniken Schwaben)
Das Nachsorge-Zentrum Augsburg ist nun ein Teil der Bezirkskliniken. Foto: Bezirkskliniken Schwaben (Foto: Bezirkskliniken Schwaben)
Das Nachsorge-Zentrum Augsburg ist nun ein Teil der Bezirkskliniken. Foto: Bezirkskliniken Schwaben (Foto: Bezirkskliniken Schwaben)
Das Nachsorge-Zentrum Augsburg ist nun ein Teil der Bezirkskliniken. Foto: Bezirkskliniken Schwaben (Foto: Bezirkskliniken Schwaben)
Das Nachsorge-Zentrum Augsburg ist nun ein Teil der Bezirkskliniken. Foto: Bezirkskliniken Schwaben (Foto: Bezirkskliniken Schwaben)

In der Frischstraße werden Menschen mit erworbener Hirnschädigung rehabilitiert und betreut. Gegründet hat die Einrichtung der Neusässer Unternehmer Max Schuster im Jahr 1997. Bislang hatte die von ihm initiierte, gemeinnützige „Max-Schuster-Stiftung” 70 Prozent der Gesellschaftsanteile gehalten, die Bezirkskliniken besaßen 30 Prozent. Als Alleingesellschafter werde das Gesundheitsunternehmen des Bezirks nun das Lebenswerk und die Ideen des Gründers weiterführen, heißt es von Bezirkstagspräsident Martin Sailer, „damit Menschen mit Hirnschädigungen ein möglichst eigenständiges Leben führen können”.

Im Jahr 2015 hatte das NZA einen neuen Erweiterungsbau mit ambulanten Praxen, sechs Miet-Apartments und 20 Wohnheimplätzen für Menschen mit erworbener Hirnschädigung eröffnet. Insgesamt verfügt die Einrichtung heute über 30 Reha- und 26 Dauerwohnplätze.

Aufgenommen werden Menschen im erwerbsfähigen Alter, die durch einen Unfall oder eine Erkrankung eine Hirnverletzung erlitten haben. Dies könne durch einen Schlaganfall, ein Schädel-Hirn-Trauma, eine Hirnblutung oder durch Sauerstoffmangel passieren. Das Durchschnittsalter der Rehabilitanden betrage etwa 33 Jahre, berichtet Geschäftsführer Christoph Kalchgruber. Die Betroffenen bekämen in der Einrichtung am Rande des Siebentischwaldes eine Therapie mit einem Schwerpunkt auf Alltagstraining: Sie lernen etwa, wie man Wäsche wäscht, einkaufen geht oder den öffentlichen Nahverkehr nutzt.

„Wir sind etwas sehr Spezielles”, sagt Kalchgruber, der das NZA seit 19 Jahren leitet. Bei 93 Prozent der Rehabilitanden, die in der Einrichtung begleitet werden, gelinge es, ihnen wieder ein weitgehend eigenständiges Leben bei der Familie oder in der eigenen Wohnung sowie eine berufliche Tätigkeit zu ermöglichen.

Gründer Max Schuster bezeichnet das NZA als Erfolgsmodell. Er will, dass sein Lebenswerk erhalten bleibt. Deshalb habe er sich an den Bezirk und dessen Bezirkskliniken als selbstständiges Kommunalunternehmen gewandt, mit der Bitte, das NZA zu übernehmen.

„Gravierende unternehmerische sowie interne Gründe, aber vor allen Dingen die Zukunftssicherstellung der Einrichtung” hätten die Max-Schuster-Stiftung dazu veranlasst, das NZA an die Bezirkskliniken - ebenfalls ein gemeinnütziges Unternehmen - zu übertragen, schrieb der 82-Jährige in einem Brief an die NZA-Mitarbeitenden. Aufgrund der Corona-Pandemie konnte bisher keine Mitarbeiterversammlung stattfinden, um diese persönlich zu informieren.

Nach einer einjährigen internen Sorgfaltsprüfung stand dem Gesellschafterwechsel schließlich nichts mehr im Weg. Mit Beginn des Jahres wurden alle Gesellschaftsanteile auf die Bezirkskliniken übertragen. Nach entsprechenden Beschlüssen im zuständigen Bezirksausschuss und im Verwaltungsrat der Bezirkskliniken wurde kurz vor Weihnachten der Notarvertrag besiegelt.

Thomas Düll, Vorstandsvorsitzender der Bezirkskliniken, kündigte an, das bewährte Konzept des NZA unverändert weiterführen zu wollen. Für die Beschäftigten und die Patienten ändere sich dadurch nichts. Der Max-Schuster-Stiftung sei es sehr wichtig gewesen, dass das bisherige Patientenbehandlungskonzept, die Aufnahme-, Verlegungs- und Entlasspraxis auch in Zukunft eingehalten wird. Dies sei auch so im Übertragungsvertrag vereinbart worden.

Das Nachsorge-Zentrum ist laut Düll nun „Anschlussglied nach dem Therapiezentrum Burgau in der Kette der Versorgung”. Es runde die Angebote, die das Gesundheitsunternehmen Menschen mit Schädel-Hirn-Verletzungen machen könne, ab. Konzept soll weitergeführt werden


Von Laura Türk
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