Der Inzidenz-Wert müsse schnell wieder in den „beherrschbaren Zustand” von 50 gebracht werden. Dazu bedürfe es weiterer Maßnahmen, so Weber. Ab Freitagabend, 18 Uhr, sollen daher nun neue, schärfere Regeln in Kraft treten. Diese sollen sich weitgehend mit den Maßnahmen decken, die die Ministerpräsidentenkonferenz heute beschließen will. Von Freitag an gilt daher eine Kontaktbeschränkung auf fünf Personen aus zwei Haushalten. In den Schulen, so erklärte Weber, wolle man „in den erweiterten Wechselunterricht gehen”, dies gelte ab der siebten Jahrgangsstufe nun auch in Mittel- und Förderschulen. Bislang befanden sich Real-, und Berufsschulen sowie Gymnasien im Wechsel aus Präsenz- und Digitalunterricht. Im Einzelhandel soll die Quadratmeterzahl pro Kunde von 10 auf 20 erhöht und eine Maskenpflicht vor Einzelhandelsgeschäften und auf Parkplätzen eingeführt werden. Kunst- und Handwerkermärkte, Töpfermärkte und Flohmärkte seien bis auf Weiteres untersagt. Ebenfalls werde außerschulischer Präsenzunterricht verboten, etwa in Fahr- oder Musikschulen. In den Bereichen, in denen bereits eine Maskenpflicht gilt, gelte von Freitag an nun auch ein Alkohol-Ausschankverbot. So solle dem Treiben an Hotspots Einhalt geboten werden, an denen sich immer wieder größer Gruppen treffen, um Alkohol zu konsumieren. In Unternehmen und Betrieben soll Maskenpflicht gelten, wenn man sich bewegt oder am Arbeitsplatz der Mindestabstand nicht eingehalten werden kann. Wie Thomas Wibmer, stellvertretender Leiter des Gesundheitsamtes, erklärte, habe Augsburg allerdings den Höhepunkt der zweiten Corona-Welle überschritten und die Zahlen würden seit 13. November gleichmäßig zurückgehen. Wenn das so weitergeht, würde es laut Wibmer drei Monate dauern, bis Augsburg wieder bei einem Inzidenzwert von 50 angekommen ist. Um dieses Ziel allerdings in nur einem Monat bis Weihnachten zu erreichen, hat die Stadt sich nun für die schärferen Regeln entschieden. Weber kündigte auch direkt an, dass die Regeln noch strenger werden könnten, wenn der Inzidenzwert „wieder über 300 rutschen” sollte. Die Stadtspitze werde dann auch über allgemeine Ausgangsbeschränkungen ab 21 Uhr nachdenken. Markus Trebes, Vizepräsident des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord, erklärte, die Polizei werde verstärkt darauf achten, dass die neuen Corona-Regeln in Augsburg auch eingehalten werden. Zufrieden ist die Polizei etwa mit dem Verhalten der Fahrgäste im ÖPNV, die sich größtenteils an die Maskenpflicht halten würden, weniger zufrieden hingegen seien die Beamten laut Trebes mit der Situation an den Haltestellen und in Bereichen der Innenstadt, wo eine Maskenpflicht gilt. An diesen Orten würden die Einsatzkräfte regelmäßig Verstöße feststellen. Er appellierte an jeden Einzelnen, sich seiner Verantwortung für die älteren und vorerkrankten Bevölkerungsgruppen bewusst zu sein. Aktuell sei „nicht die Zeit zu feiern”, sagte der Polizei-Vizepräsident. Weniger Kunden im Einzelhandel erlaubt