Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.09.2020 17:17

„Schritt zurück zur Normalität”

Im Sommersemester   musste die Universität heuer lange Zeit leer bleiben. Im Winter soll sich das teilweise ändern. 	Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)
Im Sommersemester musste die Universität heuer lange Zeit leer bleiben. Im Winter soll sich das teilweise ändern. Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)
Im Sommersemester musste die Universität heuer lange Zeit leer bleiben. Im Winter soll sich das teilweise ändern. Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)
Im Sommersemester musste die Universität heuer lange Zeit leer bleiben. Im Winter soll sich das teilweise ändern. Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)
Im Sommersemester musste die Universität heuer lange Zeit leer bleiben. Im Winter soll sich das teilweise ändern. Foto: Markus Höck (Foto: Markus Höck)

Das Sommersemester 2020 begann für die Studenten ungewohnt. Innerhalb kurzer Zeit hatte die Universität ihr Lehrangebot in den digitalen Raum verlegt. „Für alle hat dies einen enormen Kraftakt bedeutet”, resümiert nun Werner Schneider, Vizepräsident für Lehre und Studium. Insgesamt habe es die Universität geschafft, 88 Prozent der Lehrveranstaltungen auch im Online-Studium anzubieten. „Uns ist es jetzt aber wichtig, nach diesem rein digitalen Sommersemester zu analysieren, wo Verbesserungspotential besteht und wo Bestandteile der Online-Lehre auch langfristig integriert werden können”, sagt Schneider.

An der Befragung der Universität beteiligten sich rund 4000 Studenten. Rund zwei Drittel der Befragten hätten sich mit der technischen Umsetzung der Online-Kurse zufrieden gezeigt. Die Umfrage ergab auch, dass die meisten Studenten eine ausreichende technische Ausrüstung für das digitale Studium besitzen. Trotzdem gaben zumindest 13 Prozent der Studenten an, dass es für sie eine große Erleichterung gewesen wäre, wenn sie sich von der Universität einen Laptop hätten ausleihen können. „Hier setzten wir für das kommende Wintersemester an und werden bei Bedarf die Möglichkeit bieten, entsprechende Hardware auszuleihen”, verspricht Schneider.

Probleme gab es bei einem Drittel der Befragten auch bei der Internetanbindung: In ihren Wohnorten war diese demnach teilweise zu schlecht ausgebaut, um mit größeren Datenmengen zu arbeiten. Als Lösung habe man unter anderem darauf geachtet, dass alle prüfungsrelevanten Video-Vorlesungen nicht nur live, sondern auch als Aufzeichnung jederzeit zum Download zur Verfügung stehen. So könnten sich Studenten, die eine schlechte Internetverbindung haben, die Lerninhalte an einem anderen Ort herunterladen und dann Zuhause damit arbeiten.

Häufig seien von den Studenten in der Umfrage auch Probleme mit benötigter Software genannt worden. Da die Studenten keinen Zugriff mehr auf die Computerräume am Campus haben, habe die Universität inzwischen mit Softwareherstellern verhandelt, um Programme, die bislang nur auf diesen Computern genutzt werden konnten, auch auf den Heimcomputern verfügbar zu machen.

In der Wahrnehmung der befragten Studenten ist die zeitliche Flexibilität gestiegen, allerdings gleichzeitig auch die Arbeitsbelastung. „Studierende, die mit Struktur und selbstdiszipliniertem Lernen Probleme haben, spüren diese jetzt noch viel mehr”, meint Psychologin Kerstin Jähne von der Zentralen Studienberatung. Struktur und Selbstmotivation seien nun besonders große Themen für die Studenten. Besonders vermissten die Befragten außerdem den sozialen Kontakt zu den Dozenten und den Kommilitonen.

Im Allgemeinen hätten sich, trotz insgesamt guter Noten für das Sommersemester, große Unterschiede in der Bewertung bei verschiedenen Studenten gezeigt. Die einen hätten das digitale Semester sehr positiv gesehen und wünschen sich Online-Kurse auch für die Zeit nach der Krise, weil diese sich besser mit Nebenjobs vereinbaren lassen und die Inhalte einfacher wiederholt werden können. Anderen wiederum fehle der soziale Kontakt und das Lernen zu Hause stelle eine größere Herausforderung dar.

Diese Unterschiede in der Bewertung seien laut Schneider nachvollziehbar, denn nicht für alle Themen sei der Unterricht im Internet gleich gut geeignet. „Kunst, Sport, Musik, Exkursionen und physikalische Experimente lassen sich digital nicht in der Qualität abbilden, die wir uns wünschen”, sagt Schneider. Daher habe die Universität für diese Bereiche bereits im Sommersemester wieder einige Präsenzveranstaltungen angeboten.

Im Wintersemester soll allerdings noch besser Abhilfe geschaffen werden. Im „hybriden Wintersemester” soll es neben den Online-Kursen auch Präsenzveranstaltungen geben, sowie Formate, die beides kombinieren. Besonders für Erstsemester sollen außerdem zusätzliche Angebote geschaffen werden, damit diese auch persönliche Kontakte zu anderen Studenten aufbauen können. Zwar sei aufgrund der Hygienebedingungen die nutzbare Raumkapazität eingeschränkt, dennoch soll an der Universität im Winter so „ein Schritt zurück zur Normalität stattfinden”. Studenten fühlten mehr Arbeitsbelastung

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