Seit Beginn der coronabedingten Einschränkungen am 14. März gab es in der Stadthalle Gersthofen keine Kulturveranstaltungen mehr. Nicht nur die Gäste der Stadthalle seien laut Wagner betroffen, sondern auch die festangestellten Mitarbeiter, die vielen Helfer und freien Mitarbeiter sowie die Dienstleister, die im Hintergrund für das Gelingen einer Veranstaltung sorgen. „Doch vor allem die Künstler sind seitdem beinahe beschäftigungslos und da die bisherigen Hilfsmaßnahmen von Bund und Land an der spezifischen Situation von Künstlern vorbeigehen, leider auch komplett ohne Einnahmen”, kritisiert Wagner. Das seien genug Gründe, um als „subventioniertes Haus mit öffentlichem Auftrag” die Situation zumindest in Gersthofen zu ändern. Nachdem bereits für Ballonmuseum und Stadtbibliothek erfolgreich Hygienekonzepte erarbeitet und umgesetzt worden waren, konnte die neu erworbene Expertise für die Erstellung eines detaillierten Hygienekonzeptes für die Stadthalle eingesetzt werden. Das Fassungsvermögen von 913 Sitzplätzen wird derzeit aufgrund der bayernweiten Regelung auf 200 Personen reglementiert. Auf Basis des ausgearbeiteten Hygienekonzeptes und der Lüftungsanlage der Halle ist beim Gesundheitsamt Augsburg eine Anfrage auf Erhöhung dieser Anzahl eingereicht worden. Von allen Besuchern müssen Namen und Kontaktdaten erfasst und dokumentiert werden. „Hier arbeitet das Team gerade mit Hochdruck daran, alle Käufer von Tickets zu kontaktieren. Das ist nicht immer einfach, deswegen bitten wir Gäste, die sich bereits eine Karte für eine der Veranstaltungen gekauft haben, sich so schnell wie möglich auf unserer Homepage zu informieren, oder sich bei unserem Kartenvorverkauf zu melden”, erläutert Wagner die aktuelle Situation. „Nach jeder Veranstaltung wird die Halle gereinigt und die Luft ausgetauscht.” Der neuen Situation wurde mit der größtmöglichen Flexibilität begegnet - so konnten die Veranstaltungen meist verlegt werden, teilweise werden nun aber auch Doppel- und sogar Trippelshows gespielt. „Ich sehe es als unseren Auftrag an, als einer der wichtigsten subventionierten Spielorte in Nordschwaben in diesen, für die Veranstaltungsbranche schweren Zeiten, ein Zeichen zu setzen”, so Wagner. „In jeder Krise steckt auch eine Chance - daher haben wir ganz bewusst neben dem etablierten Programm, Künstler aus der Region für den Neustart engagiert.” Bei einer Obergrenze für die Besucher von 200 Personen mussten die Veranstaltungen auf mehrere Aufführungen verteilt werden, für die viel mehr Karten verkauft wurden. Dies betraf die drei Veranstaltungen des Theater-Abos der Stadthalle Gersthofen, denn hier gibt es über 400 Abonnenten. Sie wurden im Vorfeld informiert und konnten sich zwischen zwei Vorstellungen am Veranstaltungstag entscheiden, oder aber ihr Abo kurzzeitig aussetzten. Die Pause seit März wurde außerdem dazu genutzt, eine neue Tonanlage in der Stadthalle Gersthofen zu installieren. Mit dem September können sich die Besucher laut Wagner auf ein neues und deutlich verbessertes Klangerlebnis freuen. Auch für Menschen mit Höreinschränkungen wurde ein neues System mit Hörbügeln installiert. Nach den Erfahrungen der vergangenen Monate und der erlebten Dynamik wird die Stadthalle Gersthofen vorerst die Kommunikation umstellen, sodass die schriftliche Programmvorschau vorerst nur noch den Zeitraum von zwei Monaten umfasst. Uwe Wagner sagt dazu: „Wir wollen mit diesem neuen Rhythmus die Sicherheit für unsere Besucher erhöhen und so erneute Verschiebungen vermeiden. Die kommunizierten Veranstaltungen finden statt - natürlich immer nur unter Vorbehalt anderslautender behördlicher Regelungen.” Das komplette Programm findet sich im Internet unter stadthalle-gersthofen.de. Veranstaltungen mit mehreren Aufführungen an einem Tag