Erst seit einem Jahr betreibt Hader mit seinen Mitarbeitern das Fahrgeschäft, das mit seinen engen Kurven das Adrenalin der Besucher in die Höhe treibt und inzwischen in verschiedenen Ausführungen ein Klassiker in der Vergnügungsbranche geworden ist. Für den Start der Achterbahn hätte es wohl keine ungünstigere Zeit geben können. Veranstaltungen wie der „kleine Plärrer” in Augsburg seien für die Schausteller allerdings weit mehr als ein Tropfen auf den heißen Stein, sagt Hader. „Sehr schwierig” sei es, klar, da müsse man sich nichts vormachen. Trotzdem seien er und seine Mitarbeiter froh, nach der langen Zeit des Stillstandes wieder nach draußen und zum Arbeiten zu kommen. Eigentlich wollte der Schaustellerbetrieb dieses Jahr mit einer neuen Attraktion, der „Wilden Maus XXL” auf den Plärrer kommen, doch das war nun durch die Publikumsbegrenzung nicht möglich. Der Andrang der Menschen sei zwar „wesentlich schlechter als normal”, dennoch könnte mit den Einnahmen zumindest ein Teil der Kosten gedeckt werden. Diese hätten während des Stillstandes eine enorme Belastung für den Betrieb dargestellt. Obwohl alle Mitarbeiter in Kurzarbeit seien, sind die Personal- und Lagerkosten ein großes Problem für den Schaustellerbetrieb. Allgemein sei die gesamte Branche sehr stark von den Einschränkungen betroffen, erzählt Hader. Viele befreundete Schausteller hätten deswegen in Berlin für mehr staatliche Hilfe und gegen das Vergessen der Berufsgruppe in der Krise demonstriert. Doch die Zuwendungen vom Staat, abseits vom Kurzarbeitergeld, sieht der Betriebsleiter als nicht ausreichend an. Markus Hader habe zwar noch keine Insolvenzen in seiner direkten Umgebung miterlebt, hält es jedoch nur für eine Frage der Zeit, bis die Ersten aufgeben müssen. „Da kommt es natürlich auch darauf an, wie viele Rücklagen man in der Zeit vor Corona bilden konnte”, meint er. In Augsburg kam noch das schlechte Wetter mit Dauerregen hinzu, das die erste Woche für die Geschäfte ins Wasser fallen ließ. „Bei gutem Wetter kommen die Leute aber gerne”, meint Hader und blickt insgesamt positiv auf den „Vergnügungspark auf dem Plärrergelände”, wie die Stadt Augsburg die coronaverträgliche Variante ihres größten Volksfestes beschreibt, zurück. Die Augsburger nähmen das Angebot sehr gut an und hielten sich auch an die Hygienemaßnahmen, wie das Tragen von Masken im Bereich der Fahrgeschäfte. Das sei auf dem Plärrergelände alles „sehr, sehr gut organisiert”, findet der Schausteller. So könne sich jeder Besucher und Schausteller sicher fühlen. Während gerade eine ganze Schulklasse die „Wilde Maus” besucht, freut sich Hader über den Andrang und hofft, dass auch weiterhin die Wägen über die Metallschienen rattern können. Besucherzahlen „wesentlich schlechter als normal”