Gestern ging der Wert wieder leicht zurück. 17 neue Corona-Fälle meldete das Gesundheitsamt. In den vergangenen sieben Tagen waren es insgesamt 98 Neuinfektionen im Stadtgebiet. Die Sieben-Tage-Inzidenz steht nun bei knapp 33. „Wir müssen damit rechnen, dass der Signalwert überschritten wird”, sagte Weber auf der Pressekonferenz. Ein „Maßnahmenkatalog”, der dann zum Einsatz kommen könne, sei bereits erarbeitet. Die Oberbürgermeisterin nannte auch gleich ein paar Beispiele, etwa eine Einführung einer Maskenpflicht an stark besuchten Orten, eine Reduzierung der maximalen Personenzahl bei privaten Veranstaltungen, Alkoholverbote an öffentlichen Plätzen oder verschärfte Besuchsregeln in Alten- und Pflegeheimen. Solche Einschnitte gelte es dann mit der Regierung von Schwaben, aber auch mit den Nachbarlandkreisen abzusprechen. Denn würde beispielsweise die Stadt Augsburg „den Einzelhandel wieder zurück fahren”, sei zu erwarten, dass viele Augsburger womöglich ins Augsburger Land oder nach Aichach-Friedberg fahren würden, um dort einzukaufen. Dies könnte dann zur Folge haben, dass in Augsburgs Nachbarlandkreisen Hotspots entstehen - und „da hätten wir alle miteinander nichts davon”. Eine Maßnahme, die die Stadt Augsburg direkt umsetzen möchte, sei, dass der Ordnungsdienst nun Verstöße gegen den Infektionsschutz verstärkt ahnden werde, erklärte die Oberbürgermeisterin. Dies betreffe etwa Bußgelder bei einer Nichteinhaltung von Hygienekonzepten in Geschäften oder in der Gastronomie. Mit einem totalen Lockdown für Augsburg rechnet Weber nicht. „Da müsste schon sehr viel passieren.” Die Stadt sieht sich mit ihrem „Maßnahmenkatalog” gut gewappnet, um der weiteren Ausbreitung des Virus in Augsburg entgegenzutreten. Ab September soll zudem das Testzentrum am Messegelände für alle, die sich testen lassen wollen, geöffnet werden. Ein Dienstleister soll das Zentrum dann künftig betreiben und Kapazitäten für 600 bis 900 Tests am Tag bereitstellen. Auf mögliche Absagen von Corona-Demos - wie in Berlin - ging Augsburgs Oberbürgermeisterin ebenfalls ein. Auch in diesem Fall „müsste sehr viel passieren”. Das Demonstrationsrecht sei „ein wesentliches Grundrecht”, betonte Weber. Eine Untersagung von Demos „wäre eine der allerletzten Maßnahmen”. Weber wies auch darauf hin, dass Veranstaltungen „abhängig vom Infektionsgeschehen” jederzeit kurzfristig abgesagt werden könnten. Gewandt an die Kritiker des Plärrers, der in abgespeckter Variante am Freitag beginnt, sagte sie: „Es ist kein Volksfest.” Stattdessen handle es sich um eine Art eingeschränkten Vergnügungspark, der unter strengen Auflagen genehmigt wurde. Es sollen Kontaktdaten der Besucher erfasst und die Besucherströme geregelt werden, die Fahrgeschäfte seien reduziert, die dezentralen Gastrobereiche auf maximal 200 Sitzplätze begrenzt - und „es gibt kein Bierzelt”, betonte Weber. Außerdem seien jederzeit Security-Kräfte auf dem Gelände, die Ansammlungen gar nicht erst entstehen lassen sollen. Mit Nachbarlandkreisen absprechen