Seit dem Jahr 2016, als ein langwieriges Genehmigungsverfahren für den musealen Betrieb auf dem Gelände begann, kämpft der Bahnpark Augsburg um seine Existenz. Die lange Zeit, in der kein regulärer Museumsbetrieb möglich war, stellte die Betreiber vor finanzielle Schwierigkeiten, die zu großen Teilen mit Spenden und öffentlichen Zuschüssen ausgeglichen werden mussten. Im November vergangenen Jahres fiel dann endlich die Entscheidung vor dem Bayerischen Verwaltungsgerichtshof; das Gelände war für den Museumsbetrieb zugelassen. Doch auch in diesem Sommer kann der Bahnpark aufgrund der Corona-Krise vorerst nicht zu einem regulären Betrieb übergehen. Wichtige Behördentermine seien aufgrund der Pandemie im Frühjahr nicht zustande gekommen, weshalb der Bahnpark weiterhin nur im Rahmen von Führungen besichtigt werden kann. Allerdings arbeiten die Betreiber inzwischen an der Umsetzung ihres Konzepts für den dauerhaften und finanziell rentablen Betrieb des Eisenbahnmuseums. Da dieses Konzept sich auf das Projekt „Rundhaus Europa” konzentriert, das die europäische Einigungsgeschichte anhand historischer Dampfloks verschiedener Länder nacherzählen soll, sowie auf die historische Dampflokwerkstatt, mussten zwei Lokomotiven, die nicht mehr in das Konzept passten, bereits die Sammlung des Bahnparks verlassen. Sie stehen nun in Nördlingen. Auch eine weitere Attraktion wird künftig nicht mehr in dem Museum zu sehen sein: Die große Modelleisenbahn, die seit Jahren von ehrenamtlichen Modellbaufreunden für die Besucher des Bahnparks auf- und ausgebaut wurde, wurde in dieser Saison zum letzten Mal in Schuss gebracht. Ab Ende Oktober wird in der Halle Platz gemacht für eine alternative Attraktion, die mehr Einnahmen für das Museum generieren soll - dies könnte auch damit zu tun haben, dass die Modellbahn nur sonntags besichtigt werden konnte. Bis 25. Oktober lädt der Bahnpark noch zu einem letzten Besuch der „größten Modellbahnanlage der Region” ein. Herzstück der Modellbahn ist eine große Anlage nach dem Vorbild der Rhätischen Bahn in der Schweiz. Rund 900 Meter Gleis ziehen sich auf zwei Ebenen durch die Halle. Insgesamt sind rund 170 Lokomotiven, 13 Triebwagen und 590 Wagen zu sehen. Bis zu 16 Züge drehen in der digital gesteuerten Anlage gleichzeitig ihre Runden. Sie fahren durch Bahnhöfe, eine Industrieanlage, eine kleine Stadt und eine Burg - jeweils ausgestattet mit kleinen Figuren, die der Landschaft Leben einhauchen. Die Anlage kann noch bis zum 25. Oktober jeweils sonntags von 11 bis 16 Uhr im Bahnpark Augsburg besichtigt werden. Was künftig in der Dampflokhalle stehen wird, ist noch nicht bekannt. Man sei allerdings bereits in Verhandlungen wegen der neuen Attraktion, so Bahnparkchef Markus Hehl. Museum soll auf sichere Beine gestellt werden