Die Abrissarbeiten begannen mit dem Reese-Theater, bei dem die Arbeiten bereits abgeschlossen sind. Nach der Kantine wird wohl als nächstes die Kradhalle den Baggern zum Opfer fallen. Letztendlich sollen auch drei weitere ehemalige Kasernengebäude in der Sommestraße, in denen sich zuletzt der Kulturpark West befand, abgerissen werden, um Platz für Wohnungen zu machen. Erhalten bleibt von dem Kasernen-Ensemble dann nur das Kulturhaus Abraxas, das sich im ehemaligen Offizierskasino befindet. Abgerissen werden vorerst drei ehemalige Veranstaltungsorte im Westen des Areals, der Club „Kantine”, die Kradhalle und das Reese-Theater. Sie sind seit dem vergangenen Jahr geräumt und für den Abbruch bereit. Einen Aufschub gewährt die Stadt aktuell noch für drei ehemalige Kasernengebäude in der Sommestraße, die als Teil des „Kulturpark West” an verschiedene Augsburger Künstler vermietet waren. Der Auszug einiger Ateliers läuft allerdings langsamer als geplant ab, weil es bei der Schaffung von alternativen, preisgünstigen Räumen für die Musiker und Künstler zu Verzögerungen kommt. In rund einem Jahr sollen dann allerdings auch am Kulturpark West die Abrissarbeiten beginnen. Auf dem ehemaligen Militärgelände, das von den Nationalsozialisten gebaut und nach dem Zweiten Weltkrieg bis 1998 von den Amerikanern genutzt wurde, sollen in den kommenden Jahren 400 bis 450 Wohneinheiten entstehen. Zur Planung des neuen Wohngebiets, das auch geförderte Wohnungen beinhalten soll, hat die Stadt einen Ideenwettbewerb ausgeschrieben. Eine Bürgerinitiative und mehrere Mitglieder des Stadtrats hatten sich gewünscht, dass die ehemaligen Kasernengebäude bis zum Abschluss des Architektenwettbewerbs erhalten werden, um den Teilnehmern die Möglichkeit offenzulassen, die historischen Gebäude in ihre Planungen zu integrieren. CSU, Grüne und SPD stimmten im Mai allerdings für eine Fortsetzung der bereits 2009 beschlossenen Abrissarbeiten. „Statt Alt und Neu zu verbinden, wie unzählige andere Städte es äußerst erfolgreich vormachen, wird in Augsburg die Linie von freigeräumten, geschichtslosen Flächen favorisiert”, kritisiert die Bürgerinitiative „Augsburgs Erbe bewahren” im Hinblick auf den Abriss der Kantine. Die Initiative glaubt, dass eine entsprechende Wohnbebauung auch bei einem gleichzeitigen Erhalt der historischen Gebäude möglich gewesen wäre. „Endgültig klären hätte dies nur der kommende Planungswettbewerb können, dies wurde jedoch gezielt verhindert”, so die Initiative. Mit dem Abriss werde der Stadt ein weiterer Ort entzogen, „an dem gelebte Erinnerung sowie Auseinandersetzung mit Geschichte möglich ist”. Drei weitere Kasernengebäude sollen nächstes Jahr abgerissen werden