Das Güterverkehrszentrum ist durch die zentrale Lage an Bahn- und Straßenverbindungen ein wichtiger Baustein als Güterdrehscheibe in der Region. Da alle Grundstücke über direkten Anschluss an die A8, die B17 und das Schienennetz der Deutschen Bahn verfügen, ist der Zugang zum alpenquerenden Verkehr sowie der Zugang zum Korridor nach Süd- und Osteuropa gewährleistet. Bereits 2008 hat eine Arbeitsgruppe des Nürnberger Fraunhofer Instituts das hohe Logistikpotenzial der Region Schwaben mit Platz 18 der Rangliste deutscher Logistikregionen bestätigt. Zudem zeigte nun eine von der IHK Schwaben in Auftrag gegebene Studie enorme Geschäftspotenziale für Logistiker bis zum Jahr 2025 auf. Die Gesamt-Bruttofläche des Güterverkehrszentrums beträgt 112 Hektar, die derzeit in 61 Hektar Nutzfläche, zehn Hektar Bahnfläche, 29 Hektar öffentliche Grünflächen und zwölf Hektar Straßenflächen unterteilt sind. Das erwartete Gesamtaufkommen des GVZ beläuft sich nach Angaben der Betrieber auf 1,43 Millionen Tonnen pro Jahr, die zu 70 Prozent über die Straßen transportiert werden, zu 25 Prozent über den Kombinierten Verkehr aus Straße und Schiene und zu fünf Prozent über den Wagenladungsverkehr, einer Art des Schienengüterverkehrs. Jährlich zählt das Güterverkehrszentrum mehr als 100 000 LKW-Fahrten. Wenn alle ausgewiesenen Grundstücke bebaut sind schätzen die Betreiber die erwarteten Arbeitsplätze im GVZ auf circa 2500. Die Städte Augsburg, Gersthofen und Neusäß haben sich bereits 1997 zum „Planungsverband Güterverkehrszentrum Raum Augsburg” zusammengeschlossen. Dieser hat unter anderem satzungsrechtlich die Aufgabe der Erschließung des Verbandsgebietes übernommen und auf dieser Grundlage die erstmalige Herstellung der Erschließungsanlagen durchgeführt. Da dem Planungsverband nach dem Gesetz keine weiteren Aufgaben übertragen werden konnten, haben die drei Städte einen neuen „Zweckverband Güterverkehrszentrum Raum Augsburg” gegründet. Der Zweckverband sorgt für eine zentrale Verwaltung der Straßen und der Grünflächen sowie weiterer verschiedener Aufgabenbereiche, die zentral koordiniert werden. Zur Aufgabenerledigung bedient er sich überwiegend der Dienststellen der Stadt Augsburg wie beispielsweise dem Tiefbauamt. Dabei sollen auch die bislang dem Planungsverband obliegenden Aufgaben langfristig dem neu gegründeten Zweckverband übertragen werden. Dieser soll die Aufgaben wahrnehmen, die im Interesse einer einheitlichen Verwaltungspraxis im Verbandsgebiet gemeinsam zu erledigen sind. 38 Prozent mehr Transportleistungen im Güterverkehr stellt das Bundesministerium für Verkehr und Digitale Infrastruktur in der Verkehrsverflechtungsprognose 2030 in Aussicht. Diesem Anstieg begegnet die Region Augsburg ab 2023 mit einem Containerbahnhof, der den zu klein gewordenen in Augsburg-Oberhausen ersetzen soll. Das Planfeststellungsverfahren ist seit Dezember 2017 abgeschlossen. Die Anlage in Augsburg bietet ab Inbetriebnahme mit Portalkränen Kapazitäten von rund 60 000 und im Endausbau bis zu 80 000 Ladeeinheiten pro Jahr und soll etwa 30 Millionen Euro kosten. Von dem neuen Herzstück der Güterdrehscheibe und damit einer effizienten Schnittstelle zwischen Schiene und Straße profitieren vor allem regionale Unternehmen. Durch schnelleren Zugang zur umweltfreundlichen Schiene und kürzere Wege per Lastwagen sollen mehrgliedrige Transportketten im See- oder Kontinentalverkehr zukünftig nachhaltiger werden. Bei der Planung der Verkehrs- und Logistikflächen hatten die Planer insbesondere den natürlichen Wasserhaushalt im Blick. Auf freien Grundstücksflächen versickert unbelastetes Oberflächenwasser punktuell oder flächig. Das verbessert zum einen die Grundwasserneubildungsrate und bietet zum anderen Fauna und Flora die richtigen kleinklimatischen Bedingungen. Circa ein Drittel des Areals ist öffentlich zugängliche Grünfläche, die unter anderem mit Bänken ausgestattet ist. Anwohner aus den umfliegenden Stadtteilen können das Gelände als Naherholungsgebiet nutzen. 38 Prozent mehr Güterverkehr bis 2030