Seit 2016 werden die Tarife im Augsburger Verkehrs- und Tarifverbund in einem Index-Verfahren jährlich neu berechnet. Auf Grundlage dieser Berechnungen im relevanten Berechnungszeitraum von April 2018 bis März 2019 ergeben sich nun neue Preise zum 1. Juli dieses Jahres. „Die Einführung der kostenlosen City-Zone, deren Kosten die Stadt Augsburg trägt, sollte nicht mit einer generellen Erhöhung der Tarife einhergehen, sondern alle Fahrgäste sollten für sechs Monate von einer Preissteigerung entlastet werden”, erklärt Mayr. Für den Ausgleich der hierdurch bei den Verkehrsunternehmen entstehenden Einnahmeausfälle in Höhe von zwei Millionen Euro für die ersten sechs Monate wurde im Rahmen eines Mobilitätsfonds ein Förderantrag beim Freistaat Bayern mit einer Förderquote von 50 Prozent gestellt, der aber noch nicht endgültig positiv beschieden wurde. Sollte kein positiver Förderbescheid ergehen, müssen die Aufgabenträger (Landkreis Augsburg, Landkreis Aichach-Friedberg, Dillingen an der Donau und Stadt Augsburg) die Einnahmeausfälle komplett aus den kommunalen Haushalten ausgleichen. Die Corona-Krise soll laut Mayr jedoch keine Auswirkungen auf die Preisgestaltung des AVV gehabt haben, auch wenn es während der Pandemie Einnahmeausfälle von bis zu 90 Prozent gegeben habe. Jürgen Fergg, Pressesprecher der Augsburger Stadtwerke, teilt am Donnerstag mit, dass die Stadtwerke derzeit nur etwa 35 Prozent der normalen Fahrgastzahlen registrieren. Die Tariferhöhung wird in diesem Jahr gleichmäßig auf alle Ticketpreise umgelegt. Die bestehende Preisstruktur wird dadurch beibehalten, alle Fahrgastgruppen werden gleich behandelt. Das Einzelticket für die Kurzstrecke kostet ab 1. Juli 1,60 Euro, eine Streifenkarte 11,90 Euro (E-Streifenkarte: 11,30 Euro) und das Tagesticket Innenraum 7,10 Euro. Die Tageskarte für den „Innenraum Plus, also mit den Zonen 10, 20, 30, kostet künftig 10,30 Euro. Auf selbigen Preis beläuft sich ein Tagesticket für den Bereich der Zonen 30 bis 98 (Otting-Weilheim im Landkreis Donau-Ries). Ein Ticket für den ganzen Tag für den kompletten AVV-Bereich (Zone 10 bis 98) gibt es für 14,50 Euro. Für die Zeitkarten ergeben sich folgende Änderungen: Monatskarte, 1. Preisstufe: 48,60 Euro, jede weitere Stufe 22,50 Euro; Schülerwochenkarte, 1. Preisstufe: 12,60 Euro, jede weitere Stufe 6,00 Euro; Schülermonatskarte, 1. Preisstufe: 37,10 Euro, jede weitere Stufe 16,90 Euro. Die Schülerferienkarte kostet im Innenraum 39,50 Euro, für die Zonen 10-98 dann 89,80 Euro. Das Mobil-Abo ab 9 Uhr für den Gesamtraum beläuft sich auf 52,50 Euro monatlich. Für den Innenraum kostet es 31,50 Euro. Für das normale Mobil-Abo verlangt der AVV ab Juli für den Gesamtraum 99,50 Euro und für den Innenraum 55,00 Euro. „Würde die Tariferhöhung in 2020 nicht umgesetzt, müsste der Einnahmeverlust in Höhe von insgesamt vier Millionen Euro dauerhaft finanziert und mit künftigen Preissteigerungen fortgeschrieben werden”, teilt der AVV mit. „Es ist aber heute nicht absehbar, ob hierfür ausreichende Mittel geschaffen werden können. Denn die Aufgabenträger investieren bereits heute große Summen, um zum einen das Defizit zwischen Einnahmen und Kosten auszugleichen, aber auch den ÖPNV kontinuierlich zu verbessern - sei es durch Angebotsausweitungen oder kostenintensive Digitalisierungsprojekte.” Am 1. Januar 2021 soll laut Mayr dann die nächste turnusmäßige Tarifanpassung stattfinden. Weitere Informationen finden sich im Internet unter avv-augsburg.de/tarife. Bis zu 90 Prozent Einnahmeneinbußen während Corona-Krise