Die Forschung im Bereich Künstliche Intelligenz stellt einen der Schwerpunkte der von der Bayerischen Staatsregierung angekündigten Hightech Agenda Bayern dar. Bayerische Hochschulen konnten sich um insgesamt 50 KI-Professuren bewerben. Mit diesen Professuren soll ein landesweites, thematisch fokussiertes Netzwerk in der KI-Forschung aufgespannt werden, um Bayern als führenden KI-Standort weiter auszubauen. „Diese neuen Professuren aus dem KI-Wettbewerb der Hightech Agenda sind für die Universität Augsburg ein großer Erfolg. Unser Forschungsprofil wird nachhaltig gestärkt und mit weiteren Schwerpunkten versehen”, freut sich die Präsidentin der Universität Augsburg, Sabine Doering-Manteuffel, über die Bekanntgabe der erfolgreichen Konzepte. Die neuen Professuren im Bereich Roboter-assistierte Chirurgie und intelligente Systeme sowie Mathematische Statistik und Künstliche Intelligenz in der Medizin würden hervorragend die beiden Forschungsschwerpunkte Medizinische Informatik (Medical Information Sciences) sowie Umwelt und Gesundheit (Environmental Health Sciences) der Medizinischen Fakultät ergänzen. Die interdisziplinäre Herangehensweise als „Netzwerk-Universität” zeige auch im Kontext der Hightech Agenda, dass die Universität Augsburg bestens aufgestellt sei, um „die wichtigen Fragen unserer Zeit zu bearbeiten”. Vertrauen in die KI und die gesellschaftliche Akzeptanz von KI-Systemen könne nach Ansicht der Uni-Verantwortlichen nur erreicht werden, wenn Ergebnisse nachvollziehbar und quantifizierbar sind. Fundamentale Fragestellungen seien daher: Wie kommt ein KI-System zur Entscheidung, auf welchen Daten beruht diese Entscheidung, wurde und wird der Datenschutz eingehalten? Die Professur soll die statistische Methodik fu¨r die Anwendung von KI voranbringen, insbesondere in den Bereichen Erklärbarkeit (nachvollziehbare, vertrauenswürdige Modelle) sowie im verbundenen Lernen (Verbindung mit Experten- und Hintergrundwissen). Die neu entwickelten mathematisch-statistischen Verfahren sollen dazu beitragen, spezielle Fragestellungen in der Medizin zu beantworten, insbesondere im Bereich „Environmental Health Sciences”, beispielsweise auf dem Gebiet der von Insekten übertragenen Krankheiten wie Dengue, Malaria oder Zika, die aufgrund des Klimawandels mittelfristig auch in Europa stärker in den Fokus ru¨cken werden. Die bereits bestehende Zusammenarbeit zwischen dem Mathematischen Institut und der Medizinischen Fakultät an der Universität Augsburg soll durch die neue Professur intensiviert werden. Roboter-assistierte Operationsverfahren werden zunehmend häufiger in allen chirurgischen Disziplinen eingesetzt. Die Verwendung moderner Operations-Roboter erlaubt dabei nicht nur eine technische Unterstützung einzelner Arbeitsschritte, sondern stellt darüber hinaus zusätzliche Informationen durch eine Vernetzung von Daten mithilfe Künstlicher Intelligenz zur Verfügung. Die Kombination von Roboter-assistierten Operationen mit Künstlicher Intelligenz, nanotechnologischen Lösungen sowie dem Einsatz von „Augmented Reality”, also der computergestützten Erweiterung der Realitätswahrnehmung, sowie 3D-Bildgebung kann das chirurgische Spektrum erweitern und die Ergebnisse operativer Eingriffe nachhaltig verbessern. Die neue geförderte Professur für Roboter-assistierte Chirurgie und intelligente Systeme soll dazu einen Beitrag leisten. Sie soll die Integration moderner Robotik und intelligenter, datengestützter Assistenzsysteme im klinischen Alltag erforschen. Die neue Professur an der Universität Augsburg wird die aktuellen Anwendungsgebiete Roboter-assistierter Chirurgie evaluieren und auf Grundlage dieser Daten die Entwicklung, Integration und Evaluation neuer innovativer Technologien und künstlicher Intelligenzen im chirurgischen Einsatz erforschen und fördern. Die Universität Augsburg widmet als eine von wenigen Hochschulen diesem Thema eine eigene Professur. Uni Augsburg will die wichtigen Fragen unserer Zeit” bearbeiten