Das Schulwerk der Diözese Augsburg hat beschlossen, die ehemalige Rudolf-Diesel-Realschule, die neben zwei Berufsschulen, einer Wirtschafts- und einer Technikerschule Teil der HSA war, zu übernehmen. Die neue Realschule soll „Bischof-Ulrich-Realschule” heißen. Außer dem Namen soll sich für die Schüler möglichst wenig ändern. So plant die Diözese eigenen Angaben zufolge den Kauf des Schulgebäudes in der Sommestraße, die Fortführung der Rudolf-Diesel-Realschule und die Übernahme aller Lehrkräfte sowie der meisten anderen Mitarbeiter. Die übrigen Schulen der HSA werden nicht weitergeführt. Auch die von der Stadt bereits beschlossene Notfalllösung, die zur Anwendung gekommen wäre, hätte sich kein neuer privater Träger gefunden, sah nur die Fortführung der Realschule vor. Der Freistaat Bayern hätte die Realschule übernommen, die Stadt das Gebäude gekauft. Die Stadt hatte allerdings betont, dass eine Übernahme durch einen privaten Träger für sie die vorgezogene Lösung wäre. Denn durch die Übernahme der HSA hätte der Plan, eine städtische Realschule im Gebäude des ehemaligen Bayern-Kollegs im Stadtteil Lechhausen einzurichten, vorerst auf Eis gelegt werden müssen. Und die zusätzliche Realschule täte der Augsburger Bildungslandschaft durchaus gut. Schon lange sind in Augsburg Realschulplätze vor allem für Jungen, für die zwei Mädchen-Realschulen wegfallen, eher rar. Eine Verteilung der Rudolf-Diesel-Schüler auf die übrigen Realschulen wäre deshalb auch deutlich schwieriger gewesen als die der Schüler der übrigen HSA-Schulen, für die laut dem ehemaligen Bildungsreferent Hermann Köhler noch genügend Kapazitäten in den entsprechenden Augsburger Schulen zu Verfügung stehen. Den Platz, den die zum Schuljahresbeginn schließenden die Berufs-, Wirtschafts- und Technikerschulen im HSA-Gebäude hinterlassen werden, will das Schulwerk der Diözese ab dem Schuljahr 2021/22 für eine neue zweizügige Grundschule nutzen. Außerdem soll auf dem Schulgelände eine neue Sporthalle entstehen. Nachdem der bisherige Träger der HSA, die Familie Schmid, die Eltern und Schüler im März mit den Schließungsplänen überrascht hatte, nahm eine Elterninitiative die Suche nach einem neuen Träger, der die gesamte Schule übernehmen könnte, zunächst selbst in die Hand. Nachdem letztendlich aber die Zeit drängte - der Freistaat Bayern hatte die Frist für Trägerwechsel aufgrund der Situation bereits vom 31. März auf den 8. Mai verlängert - gaben die Eltern schließlich bekannt, die beiden übrigen Interessenten, darunter das Schulwerk der Diözese, unterstützen zu wollen. Auch beim Schulwerk musste nun alles sehr schnell gehen, um die Übernahme tatsächlich zu gewährleisten. Die Entscheidung zur Übernahme fiel Anfang Mai, allerdings müssten die entsprechenden Vereinbarungen zwischen dem Bistum Augsburg und den bisherigen Eigentümern der HSA noch von den Gremien des Bistums und vom Kultusministerium genehmigt werden, so der neue Träger. Der Kaufvertrag für das Schulgebäude ist noch nicht unterschrieben, aufgrund der Frist musste das Schulwerk allerdings seinen Antrag mit allen Unterlagen trotzdem bereits bis zum 8. Mai beim Kultusministerium einreichen. Dieses nahm die Willenserklärung des Familie Schmid, das Gebäude an das Schulwerk verkaufen zu wollen, zunächst an. In dieser Woche steht nun der Termin beim Notar an, bei dem der Kaufvertrag endlich unterschrieben werden soll. Und auch an der neuen Bischof-Ulrich-Realschule beginnt bereits am 18. Mai die Einschreibung. Am Mittwoch findet deshalb aufgrund der Corona-Krise bereits ein Online-Informationsabend für Interessierte statt. Schulwerk der Diözese übernimmt Lehrer und Gebäude