Anlässlich des 50-jährigen Jubiläums der Austragung der Olympischen Kanuslalom Wettbewerbe im Jahr 1972 auf dem Eiskanal hat sich die Stadt, unterstützt durch die ansässigen Kanuvereine, erfolgreich für die Weltmeisterschaft als lokaler Ausrichter des Deutschen Kanuverbandes beworben. Die Kanuslalomanlage am Eiskanal ist seit den Olympischen Spielen 1972 ein beliebter Standort für sportliche Großveranstaltungen. Nach den Olympischen Spielen fanden in Augsburg die Europameisterschaften 1996 und 2012, die Weltmeisterschaften 1985 und 2003 sowie diverse Weltcuprennen und Meisterschaften statt. Im Sommer 2018 hat der Internationale Kanuverband (ICF) in Tokio entschieden, dass die Weltmeisterschaft 2022 in Augsburg ausgetragen wird. Wenig später wurde Hannes Aigner vom Augsburger Kajak Verein in Rio Weltmeister im Kajak Einer. Dieser Erfolg könnte die letzten Skeptiker überzeugt haben und kam zu einer Zeit, als die Stadt den Förderantrag an Bund und Land für eine Generalsanierung des Olympiaparks am Eiskanal im Hinblick auf die WM stellte. Die Sanierung der Olympiastrecke beschäftigte in den vergangenen Jahren den Sportausschuss. Der scheidende Sportreferent Dirk Wurm erklärte, dass der Freistaat Bayern im Rahmen der Förderung 50 Prozent bis 9,75 Millionen Euro übernehme. Die Bundesregierung übernimmt 40 Prozent der förderfähigen Kosten. Mit der Generalsanierung ist es dann allerdings nicht getan. Der Deutsche Kanu Verband (DKV) schätzt die Kosten zur Durchführung einer Weltmeisterschaft auf etwa 950 000 Euro. Ausgaben für Organisation, Werbung, Infrastruktur, sportspezifische Ausgaben, Personalkosten, Verpflegung, Übernachtung, Transferkosten, Eröffnung-/Abschlusszeremonie würden durch Einnahmen aus Vermarktung, Eintrittsgelder, Startgelder, Spenden und Fördermittel gedeckt. Die Arbeiten haben mit vorbereitenden Maßnahmen wie der Rodung von Bäumen, Rückbau der Elektronik und Rückbau der Fassaden wegen Fledermausnistplätzen bereits ab Ende Februar begonnen. Zwölf Bäume mussten weichen. Die Stadt Augsburg erklärte, dass die Fällung des Bäume notwendig gewesen sei, um die Sanierung und die Erweiterung der bestehenden Gebäude hinsichtlich der Brandschutzanforderungen durchführen zu können. Der Augsburger Kajak-Verein (AKV) und die Kanu Schwaben Augsburg haben ihr Bootshaus geräumt und sind in provisorischen Übergangsbauten unterhalb der Kanu-Anlage untergekommen. Die Fassade des Bootshauses soll im Zuge der Schadstoffsanierung erhalten bleiben. Während der Weltmeisterschaft in zwei Jahren soll das Gebäude als Athletenzentrum dienen. Nach der Großveranstaltung ziehen die beiden Augsburger Kanu-Vereine wieder dort ein. Hans Peter Pleitner vom Augsburger Sportbeirat lobte vor allem die Zusammenarbeit in der Planung mit den aktiven Sportlern. „Es war wie ein Wunschkonzert”, sagte Pleitner. Die Sportler konnten all ihre Wünsche und Bedürfnisse äußern. Die Kosten für die Generalsanierung belaufen sich nach derzeitigem Stand auf 19,8 Millionen Euro. Aufgrund der ökonomischen Folgen der Corona-Pandemie seien nach Angaben der Stadt bis auf Weiteres keine Mittelaufstockungen bei erhöhten Baukosten möglich. In Abstimmung mit der Wohnbaugruppe Entwickeln werden daher Ausschreibungen und Mittelfreigaben überprüft, um festzustellen, ob die Finanzmittel ausreichen. Parallel dazu wird eine Prüfung zur stufenweisen beziehungsweise „abgespeckten” Realisierung der Maßnahme unter Abklärung der förderrechtlichen Zusammenhänge erfolgen. Bei einer erwarteten Bauzeit von circa zweieinhalb Jahren erfolgt eine erneute Prognose der Ausführungskosten nach Abschluss des ersten Jahres Bauzeit in Form einer Hochrechnung auf den Fertigstellungszeitpunkt. Eine Zustimmung des Stadtrats zum Beginn der Maßnahmen war nach einer neuen Geschäftsanweisung erforderlich und dient der zusätzlichen Kostenkontrolle. Aufgrund der Arbeiten wurde eine Umleitung für Fußgänger und Radfahrer über die Spickelstraße eingerichtet, damit auch weiterhin der Hochablass und Kuhsee erreichbar bleiben. Bis Ende 2021 sollen die Arbeiten am Eiskanal andauern. Im April 2022 sollen Probeläufe und Wettkämpfe möglich sein, ehe vom 26. bis 31. Juli die Weltmeisterschaft ausgetragen wird. Arbeiten sollen bis Ende 2021 andauern