478 115 Gäste verzeichnete das Bayerische Landesamt für Statistik 2018 für die Augsburger Übernachtungsbetriebe. Zwischen Januar und Oktober zeigte sich eine Steigerung im Vergleich zum Vorjahr um 7,6 Prozent. Und auch 2017 hatte sich die Tourismusgesellschaft über steigende Besucherzahlen gefreut. Bei der städtischen Tourismusgesellschaft „Regio Augsburg” hoffte man, dass der Aufwärtstrend sich auch 2019 fortsetzen würde. Man setzte dabei auf Attraktionen wie die Sonderausstellung zum 500. Todestag von Kaiser Maximilian I. und das ganzjährige Festprogramm zum 300. Geburtstag Leopold Mozarts. Im vergangenen Jahr wurden allerdings nur 474 567 Gäste registriert - das bedeutet einen Rückgang von 0,9 Prozent. Mit diesem leichten Rückgang auf sowieso „höchstem Niveau” könne man gut leben, betont Tourismusdirektor Götz Beck, vor allem, da sich bei den Übernachtungszahlen trotzdem „sogar ein Plus von einem halben Prozent ergab”. 860 187 mal buchten Gäste laut dem Landesamt für Statistik 2019 ein Zimmer in Augsburg. Außerdem sei auch die besonders zwischen Juni und Oktober im bayerischen Vergleich überdurchschnittliche Bettenauslastung ein Zeichen dafür, dass in Augsburg noch zusätzlicher Bedarf an Übernachtungsmöglichkeiten bestehe. Im Durchschnitt waren im vergangenen Jahr 49,7 Prozent der Betten in den Unterkünften ausgebucht. Den Erfolg der vergangenen Jahre sieht Götz Beck auch als Auswirkung des allgemein „boomenden klassischen Tourismus”, wozu der Tourismusdirektor Kurzurlaube und den Städtetourismus zählt. Die Zahlen bestätigen wohl diese Einschätzung: Rund 75 Prozent der Gäste stammen aus Deutschland, im Schnitt verbrachten Touristen 1,8 Tage in Augsburg. Dennoch konnte die Fuggerstadt nicht in vollem Umfang von den aktuell guten Tourismuszahlen in Bayern profitieren. Denn für den Freistaat im Allgemeinen war laut dem Landesamt für Statistik auch 2019 ein „Rekordjahr”. Im Durchschnitt stiegen in Bayern sowohl die Besucherzahlen (2,3 Prozent) als auch die Übernachtungszahlen (2,2 Prozent). Besonders profitierten die Regionen Ammersee/Lech, Starnberg-Ammersee und die Landeshauptstadt München. Von der Ernennung zum Unesco-Welterbe erwartet die Augsburger Tourismusgesellschaft auch weiterhin einen positiven Einfluss auf den Tourismus in der Region. 2018 sagte Götz Beck, Augsburger steige durch die Aufnahme in die Welterbe-Liste touristisch „noch einmal in eine ganz andere Liga auf”. In der zweiten Hälfte von 2019 hatte das Welterbe aber wohl noch keinen besonderen Einfluss auf die Besucherzahlen. Bislang sei das Thema auch noch kaum am Markt angekommen, meint Götz Beck. Im Mai 2020 soll der „Info-Point” zum Welterbe am Rathausplatz eröffnet werden. Neben dem Unesco-Titel setzt die Regio Augsburg in diesem Jahr auch auf Themen wie „70 Jahre Romantische Straße” und die bayerische Landesausstellung in Aichach und Friedberg, die zusätzliche Besucher nach Augsburg locken könnten. Auch Messen wie die „GrindTech” und der allgemein florierende Augsburger Kongress- und Tagungsmarkt ließen auf gute Ergebnisse hoffen. Den aktuellen Zuwachs an Übernachtungen schreibt Götz Beck auch vor allem Messe-, Tagungs- und Kongressgästen zu. „In diesen Markt werden wir weiter investieren”, kündigt er an. Bis 2021 sollen in Augsburg einige neue Hotels entstehen. An der Langenmantelstraße baut die Leonardo-Hotelgruppe ein „Business-Hotel” mit 235 Zimmern und Konferenzräumen. Zwei Hotels entstehen in der Nähe der neu ernannten Uniklinik, an der womöglich auch Ärzte-Kongresse stattfinden könnten. Weitere Hotels sind unter anderem in Göggingen, in Kriegshaber und im Textilviertel geplant. Bereits 2020 sollen einige dieser neuen Übernachtungsmöglichkeiten eröffnet werden. Zahl der Gäste bereits auf „höchstem Niveau”