Eine detaillierte Untersuchung soll zeigen, wie die Erreichbarkeit der Grundstücke in der Maximilianstraße sichergestellt werden kann und zu welchen Verkehrsverlagerungen eine Sperrung führt, wie Baureferent Gerd Merkle (CSU) erklärte. „Wie kontrolliere ich, wer Anwohner ist und wer nur nachts mit dem Auto durchfahren und posen will?”, gab Merkle zu bedenken. Eine Lösung dafür zeigte Volker Schafitel von den Freien Wählern auf. Er lehnte eine Sperrung der Maximilianstraße strikt ab und sieht die 50 000 Euro, die eine Prüfung kosten soll, als Geldverschwendung. Vielmehr soll dieses Geld in zusätzliche Kontrolleure investiert werden um die Raser aufzuhalten. Ohnehin sei das alles nach Ansicht Schafitels unnötig, da die Maximilianstraße mit Einführung von Tempo 20, breiteren Gehwegen und Komfortstreifen für Radfahrer vor einigen Jahren entsprechenden Maßnahmen zur Verkehrsberuhigung unterzogen wurde. „Die Maximilianstraße vom Rathaus bis Herkulesbrunnen ist anders als im Süden”, sagte Willi Leichtle (SPD) im Bauausschuss. Zum Ulrichsplatz hin sehe er die Gefahr der Verödung, da die wenigen Geschäfte dort auf Kundschaft, die mit dem Auto anreist, angewiesen sind. „Alles, was den Autoverkehr reduziert, ist gut”, erklärte hingegen SPD-Fraktionsvorsitzender Florian Freund. Der Ausschuss einigte sich schließlich darauf, dass zumindest eine Teilsperrung der Maximilianstraße geprüft werde. Lediglich Schafitel stimmte dagegen. Ein Resultat der Untersuchungen ist laut Ausschuss in einigen Monaten zu erwarten. Im Dezember 2018 gab es schon einmal einen gleichlautenden Antrag aus einer Bürgerversammlung. Damals lehnte der Bauausschuss eine Prüfung strikt ab, da die Maximilianstraße für die anliegenden Grundstücke, für die angrenzenden Straßen sowie für die Erreichbarkeit des südlichen Innenstadtbereichs eine bedeutende Funktion erfülle. Ein weiterer Antrag aus der Bürgerversammlung handelt von der „Semmeltaste”, die die Augsburger abgeschafft haben wollen. Auch dies soll von der Verwaltung geprüft werden. Seit 2008 kann man mit seinem Auto an Stellplätzen mit Parkscheinautomat 30 Minuten lang kostenfrei parken. „Das war ein Fehlgriff von Anfang an”, machte Eva Leipprand von den Grünen deutlich und bezeichnete die Semmeltaste als „falsche Botschaft in der Klimawende”. Die Semmeltaste würde die Fahrt mit dem Auto in die Innenstadt fördern, anstatt dass die Kunden zu Fuß, mit Rad, Bus oder Straßenbahn anreisen. „Ich sehe das ganz anders”, erwiderte Günther Göttling von der CSU. Die Semmeltaste sei ein nützlich Angebot, um beispielsweise kurz im Stadtmarkt einzukaufen, ohne das die Leute auf der Suche nach kostenlosen Parkmöglichkeiten „ewig umherfahren” würden. Freund stellte einen Antrag, dass die Verwaltung ein neues Konzept erarbeitet werden soll, bevor man „einfach entscheidet, etwas abzuschaffen”. Diesen Plan begrüßten viele Stadträte. Baureferent Merkle erklärte, dass nun ein Konzept unter Berücksichtigung der Mobilitäts-App sowie der Semmeltaste erarbeitet werden soll. Der Bauausschuss war sich jedoch unsicher, inwiefern der Antrag aus der Bürgerversammlung im Dezember dadurch ordnungsgemäß behandelt wurde und vertagte die Thematik aufgrund von Beratungsbedarf. Pia Haertinger (Grüne) würde die Abschaffung des Gratis-Parkens begrüßen: „Die Einführung ging auch ohne Konzept.” Das Angebot war einer von 100 Punkten, die Bürgermeister Kurt Gribl im Wahlkampf 2008 vorstellte und kostet die Stadt jährlich 600 000 Euro. Im Jahr 2012 verkürzte die Verwaltung das zunächst nur versuchsweise eingeführte, gebührenfreie Kurzzeitparken von 30 auf 20 Minuten. Damit wollte Augsburg Geld sparen. Da die Reduzierung nicht die angestrebte Haushaltsentlastung gebracht hat, erfolgte 2015 eine Rückkehr zu dem ursprünglich 30-minütigen kostenlosen Kurzzeitparken. Semmeltaste als „falsche Botschaft in der Klimawende”