Ziel der „Technologieoffensive” ist es, die bayerische Wissenschaft und Forschung an Zukunftsthemen zu fördern. Insgesamt will die Landesregierung dafür in der aktuellen Legislaturperiode zwei Milliarden Euro ausgeben. 400 Millionen Euro entfallen dabei auf den Ausbau der Hochschulen. Besonders fokussiert wird das Thema „Künstliche Intelligenz” (KI). 9200 der geplanten neuen Studienplätze sollen in diesem Fachgebiet entstehen, die übrigen 4000 verteilen sich auf weitere „Zukunftsfelder” wie Klima- und Energieforschung, Luft- und Raumfahrt oder Nachhaltige Infrastruktur. Die Universität Augsburg rechnet nun neben 388 zusätzlichen Studienplätzen in der Informatik und verwandten Bereichen auch mit 31 neuen Forschungsprofessuren. Zwölf Professoren sollen wohl die Studiengänge in der Informatik erweitern, 19 weitere hat das Wissenschaftsministerium für die strategische Entwicklung der Universität in Aussicht gestellt. Für alle avisierten Professuren wird zudem weiteres Personal bereitgestellt und die Universität Augsburg erhält weitere Mittel für den Neubau eines Rechenzentrums. „Wir freuen uns sehr über diesen Ausbau”, sagte dazu die Präsidentin der Universität, Sabine Doering-Manteuffel. „Wir können damit unser in den vergangenen Jahren entwickeltes Profil zukunftsgerichtet weiter schärfen.” Die Universität hat nun angekündigt, dass sie sich auch am Wettbewerb der Staatsregierung beteiligen wird, über den weitere Professuren im Bereich der Künstlichen Intelligenz vergeben werden. Auch weitere Studienplätze könnten noch dazu kommen, falls Augsburg in dem Wettbewerb erfolgreich ist. Augsburger Wissenschaftler hätten sich schon sehr lange mit Künstlicher Intelligenz beschäftigt, erklärt die Universität, und seien für ihre KI-Forschung renommiert. Der Wettbewerb falle deshalb in Augsburg „auf fruchtbaren Boden” und man arbeite bereits an einem entsprechenden Antrag. Entsprechend den Vorgaben des Wettbewerbs, bereits vorhandene Kompetenzen in Bayern gezielt zu stärken und thematische Lücken zu schließen, finden derzeit Abstimmungen mit anderen Universitäten und Hochschulen statt. Weniger erfreut über das Maßnahmenprogramm zeigte sich die Augsburger Hochschule für angewandte Wissenschaften. 216 zusätzliche Studienplätze sollen dort entstehen. Das reicht der studentischen Vertretung der Hochschule nicht aus. Sie hatten im Dezember einen offenen Brief an Markus Söder geschrieben. Darin forderten sie Kapazitäten für 2000 zusätzliche Studienplätze an der Hochschule Augsburg. In der vergangenen Woche wendeten sie sich erneut an den Ministerpräsidenten. Die Hochschule Augsburg laufe „am Limit”, schreiben die Studenten”, die Auslastung der Studiengänge liege bei 140 Prozent. Da trotz wachsender Studentenzahlen keine neuen Professoren eingestellt worden wären, leide darunter inzwischen auch die Ausbildungsqualität und Interessenten würden in andere Regionen abwandern. Das würde einen Fachkräftemangel in der Region „regelrecht provozieren”, kritisieren die Studentenvertreter. In letzter Konsequenz würden sich die fehlenden Investitionen in den Standort auch in den nationalen CHE-Hochschulrankings zeigen. So sei die vom Ministerpräsidenten „geforderte und trotzdem nicht geförderte” Fachrichtung Informatik deutschlandweit seit 2018 von Platz 2 auf Platz 19 abgerutscht. „Die wiederholt fehlende Unterstützung der Hochschule Augsburg sorgt also dafür, dass eine von der Wirtschaft benötigte Top-Ausbildung in die Mittelmäßigkeit abzurutschen droht”, kritisieren die Studenten. Besonders schmerzt der geringe Anteil an der Hightech Agenda die Studentenvertretung wohl, weil Augsburg bereits 2018 beim 590 Millionen Euro starken Maßnahmenpaket für Bayerische Hochschulen gänzlich leer ausgegangen war. Damals erhielt unter anderem die Hochschule Ingolstadt 2500 neue Studienplätze. Offener Brief an Markus Söder