Bei den musikalischen Veranstaltungen steht 2020 auch beim Bezirk Schwaben Ludwig van Beethoven im Vordergrund. Mehrere Konzerte greifen zum Jubiläum Werke des Komponisten, der vor 250 Jahren geboren wurde, auf. So spielt das Jugendsinfonieorchester in seinen Herbstkonzerten unter anderem Beethovens 5. Sinfonie. Laut Dirigentin Carolin Nordmeyer ist das „die Sinfonie, die jeder kennt, aber dann irgendwie doch keiner kennt”. Viele Menschen würden eigentlich nur die ersten Takte der „Schicksalssinfonie” kennen, doch es lohne sich, auch den Rest kennenzulernen. Außerdem spielt das Orchester unter dem Titel „Helden” im Herbst die „Zehn Märsche, um den Sieg zu verfehlen” von Mauricio Kagel und Ausschnitte aus Gustav Mahlers Orchesterliedern „Des Knaben Wunderhorn”. Konzerttermine sind vom 10. bis 13. September in Ottobeuren, Babenhausen, Lindau und Augsburg. Im Frühling spielt das Jugendsinfonieorchester unter dem Motto „Schicksal” Dmitri Schostakowitschs 1. Konzert für Cello und Orchester und Peter Tschaikowskys 5. Sinfonie. Vom 17. bis 19. April finden drei Aufführungen in Marktoberdorf, Bad Wörishofen und Augsburg statt. Als Solist am Cello wird der Bobinger Musikstudent Andreas Schmalhofer auftreten, der dieses Jahr noch ein weiteres Mal bei einem Konzert des Bezirks zu hören sein wird. Gemeinsam mit Yu Nitahara am Klavier spielt der Cellist am 26. September im Schloss Höchstädt erneut Beethoven, nämlich die Sonaten F-Dur op. 5,1, A-Dur op. 69 und D-Dur op. 102,2. Die drei ausgewählten Stücke sollen drei Schaffensphasen Beethovens repräsentieren. Das Opus 5 stammt aus der frühen Schaffensphase des Komponisten, das Opus 69 entstand auf der Höhe seines Könnens, das Opus 102 nach seiner vollständigen Ertaubung in einer Zeit persönlicher Krisen. Zusätzlich interpretieren die beiden jungen Musiker die „Acht Bagatellen für Violoncello und Klavier” des Münchner Komponisten Wilhelm Killmayer. Das Stück sei „so aberwitzig schwer”, meinte Matthias Hain vom Bezirk Schwaben, „dass das Publikum sicher außer Rand und Band sein wird.” Die Museen des Bezirks greifen heuer als Thema unter anderem die Beziehung des Menschen zu Tieren auf. Das Museum Oberschönenfeld befasst sich damit in der neuen Sonderausstellung „Zum Fressen gern? Tiere und ihre Menschen”, die am 24. März eröffnet. „Der menschliche Umgang mit Tieren ist höchst ambivalent”, erklärte Beate Spiegel, Leiterin des Museums, die Entscheidung für dieses Thema. Die Beziehung der Menschen zu Tieren sei höchst widersprüchlich. Auf der einen Seite dienen sie als Nahrungsmittel, auf der anderen als Freunde und Gefährten. Die verschiedenen Aspekte der Mensch-Tier-Beziehung soll die Ausstellung aufgreifen. In drei Teilen befasst sie sich mit dem Tier als „Mitarbeiter”, zum Beispiel als Zugtier oder Schlachtross, dem Haustier und den „Grenzgängern”, Wildtieren, die in den menschlichen Siedlungsraum vordringen. Auf eine andere Art von Nutztier geht das Museum Kulturland Ries in Maihingen ab April in der Ausstellung „Die Honigmacher: Bienen und Imker” ein und stellt sich laut Museumleiterin Ruth Kilian unter anderem der Frage: Warum sind Honigbienen und Hummeln bei den Menschen so beliebt, obwohl Insekten im Allgemeinen nicht sonderlich hoch im Kurs stehen? Das Schwäbische Bauernhofmuseum Illerbeuren will „eines seiner Tiere besonders hervorheben” - und zwar mit zwei „Ziegentagen”. Die Ziege war lange Zeit die „Kuh des kleinen Mannes”, erklärte Leiterin Gudrun Thiel. Deshalb sei Ziegenfleisch und -milch als Zeichen wirtschaftlichen Mangels auch lange verschmäht gewesen. Erst seit 1980 werde ihr wieder mehr Beachtung geschenkt. Am 6. und 7. Juni feiert der Verband schwäbischer Ziegenzüchter und -halter im Freilichtmuseum sein 100-jähriges Bestehen mit einer großen „Landesziegenschau” und kürt die besten Ziegen. Außerdem können die Besucher verschiedene Ziegenrassen kennenlernen, Jungziegen streicheln und Ziegenprodukte direkt vom Produzenten erwerben. Auf dem zwölf Hektar großen Museumsgelände mit über 30 ländlichen Bauten wird 2020 außerdem ein „neues” historisches Gebäude aufgebaut. Aus Hettisried zieht eine alte Holzsägemühle nach Illerbeuren. Der Umzug des Holzgebäudes begann bereits im Dezember 2019. Aktuell wird die Säge originalgetreu in Illerbeuren wieder aufgebaut, erzählte Gudrun Thiel. „Es ist immer sehr spannend, wenn ein Gebäude transloziert wird.” Sie hofft, dass die Sägemühle ab September dieses Jahres für Besucher offenstehen kann. Zur Einweihung sind Aktionen zum Thema Holzverarbeitung geplant. Jugendsinfonieorchester spielt Beethoven