Ein riesiges Weihrauchfass ging dem Zug voraus, rund 450 kleine und große Könige folgten nach. Die Eröffnung der Sternsingeraktion war am Samstag in Schwabmünchen nicht zu übersehen. Neben zahlreichen Vertretern von Kirche, Stadt und Politik, feierten Kinder und Jugendliche aus mehr als 20 Pfarreien des Bistums mit. Doch vor dem feierlichen Gottesdienst in der Pfarrkirche St. Michael gab es ein umfangreiches Informationsprogramm zum diesjährigen Leitwort der Aktion: Frieden für die Kinder. Die Sternsinger wollen dabei helfen, dass möglichst viele Kinder im Libanon, aber auch in vielen anderen Ländern, in einem sicheren Umfeld aufwachsen können. Außerdem kann mit dem Geld, das die Sternsinger in Deutschland sammeln, noch vielen anderen Mädchen und Jungen geholfen werden. So werden zum Beispiel Kinder mit einer Behinderung, Mädchen und Jungen, die keine Eltern mehr haben, oder Kinder, die ihre Heimat verlassen mussten, jedes Jahr mit Hilfe der Sternsinger unterstützt Fast 500 Sternsinger beschäftigten sich dazu in der Schwabmünchner Hans-Nebauer-Sporthalle am vergangenen Samstag mit diesen Fragen: Warum gibt es Kriege? Was ist Frieden? und Können wir auch etwas für den Frieden tun? Als politischer Vertreter eröffnete Bürgermeister Lorenz Müller die Veranstaltung. Er lobte den Einsatz der Sternsinger und stellte fest, dass jeder dritte Mensch im Libanon ein Flüchtling sei. Inspiriert von Bertolt Brechts Gedicht „Bitten der Kinder”, formulierten die Sternsinger in Gruppenarbeit schriftlich dazu ihre Bitten an die Bundeskanzlerin Angela Merkel auf ein Blatt Papier, welches in den sogenannten Eselsack eingeworfen wurde. Einige Bitten der Kinder lauten: „Wir bitten darum, dass alle Kinder zur Schule gehen dürfen”, „Kinder sollen nicht in den Krieg ziehen müssen” und „Um Frieden für unsere Familie”. Die Sternsinger aus der Pfarrei St. Georg und Michael in Augsburg-Göggingen werden mit den zwei Eseln und den Wunschsäcken beim Empfang am 7. Januar in Berlin das Bistum Augsburg vertreten. Sie hatten beim Preisrätsel des bundesweiten Sternsinger-Wettbewerbs der Dreikönigsaktion die richtige Lösung gefunden und damit die Reise in die Bundeshauptstadt gewonnen. Christian Artner-Schedler, Friedensreferent bei pax Christi, der internationalen Katholischen Friedensbewegung, glaubt an eine gerechtere Welt und sieht eine Lösung in der Bildung jedes Einzelnen in den Konfliktregionen und im Rüstungsexport. „Dabei ist es wichtig, das wir nicht deutsche Waffen in diese Länder schicken, die Krieg und Flüchtlinge verursachen”, erklärt der Referent. „Die schlechteste Alternative ist, nichts zu tun. Sogar der Streitschlichter an der Schule trägt zur Friedensbewegung bei.” Nach der Vorbereitung in der Sporthalle führte das weltweit größte Weihrauchfass aus Edelstahl den Zug der Sternsinger zur Stadtpfarrkirche an: 180 Kilogramm schwer und fast vier Meter hoch. Die Schwabmünchner Trommelgruppe Djolé untermalte dabei mit ihren aufrüttelnden Klängen die Botschaft der Sternsinger. Mehr als 500 Menschen feierten gemeinsam den Gottesdienst, der von Diözesanadministrator Prälat Bertram Meier geleitet wurde. Diözesanjugendpfarrer Florian Markter, BDKJ-Präses Dominik Zitzler und Stadtpfarrer Christoph Leutgäb unterstützten ihn dabei. „Als Sternsinger zeigt Ihr wo Ihr hingehört. Wenn Ihr Euer Christsein lebt, seid Ihr automatisch Botschafter des Friedens”, betonte Diözesanadministrator Meier und lud die Sternsinger dazu ein, auch aktiv in der Schule, der Freizeit und im Alltag für den Frieden einzutreten: „Nicht mit den Fäusten, sondern dem hochgehaltenen Stern”. Diesen Gedanken griff auch Stadtpfarrer Leutgäb auf: „Wir setzen uns für Frieden ein, die Schwerter sollen verschwinden. Krieg, Streit und Unfrieden sollen nicht das letzte Wort haben.” Er legte symbolisch als Erzengel Michael mehrere „Schwerter des Unfriedens” vor dem Altar ab. Ein weiteres „Friedenszeichen” in der Michaelskirche waren mehr als einhundert weiße Friedenstauben aus Papier, die über den gesamten Kirchenraum gespannt waren. Abschließend erhielt jede Sternsingergruppe eine dieser gebastelten Friedenstauben. „Die schlechteste Alternative ist, nichts zu tun”