Da leider keine medikamentöse Behandlung möglich gewesen sei und sich der Gesundheitszustand in den letzten Tagen zunehmend verschlechtert habe, sei dem Zoo keine andere Entscheidung geblieben, als die Löwin einzuschläfern, berichtet Zoo-Marketingleiterin Tina John. Taras Kadaver wurde zur Obduktion in die Uniklinik München gebracht, um genaueres über die Nierenprobleme festzustellen. Über den Winter wird man sich im Zoo nun überlegen, wie es mit den Löwen weitergehen soll. Direktorin Barbara Jantschke muss mit ihren Kollegen in anderen Tierparks Kontakt aufnehmen, um neue Löwen zu bekommen. Aktuell lebt nämlich nun nur noch die vermutlich 16-jährige Löwin Kira in Augsburg. Wie alt sie genau sei, lasse sich nicht mehr feststellen, auch wenn sie kein Wildfang war, berichtet Tina John. Dass Kira nun einige Zeit allein leben müsse, sei, auch wenn sie an Tara gehangen habe, kein größeres Problem, das komme auch in der freien Wildbahn vor. Freilich würden sich die Pfleger nun besonders intensiv um Kira kümmern und sich viel mit ihr beschäftigen. Mit den Löwen hatte man in Augsburg in den vergangenen Jahren immer wieder Pech. Im Mai 2015 musste Besucherliebling Arthos erlöst werden. Der 15-Jährige hatte Knochenkrebs. Aru, der als Ersatz wenige Wochen später aus Berlin herzog, schaffte es nie, das Herz der damals auf ihn wartenden, elfjährigen Löwin Tanya zu gewinnen. Zwar war aufgrund des höheren Alters der Löwendame kein Nachwuchs geplant, doch zumindest sollten die Tiere ein nettes Paar bilden. Doch sie mochten sich nicht. Der damals siebenjährige Aru, der schon in Berlin als Problemkater gegolten hatte, verletzte Tanya sogar. Schließlich hielt man die Raubkatzen getrennt. Und nur vier Monate nach Arus Ankunft starb Tanya. Sie wurde im Oktober 2015 wegen einer Magenschleimhautentzündung eingeschläfert, gegen die Antibiotika nicht angeschlagen hatten. Im Mai 2016 bekam Aru einen neuen kleinen Harem. Kira und Tara zogen aus der Lüneburger Heide nach Augsburg, man hoffte auf Nachwuchs. Doch auch mit diesen Löwinnen klappte die Zusammenführung nicht. Es gipfelte darin, dass Kira Männchen Aru derartig heftig ins Bein biss, dass er genäht werden musste. Rudelbildung gescheitert, musste man sich eingestehen. Vor allem im Winter stellte das die Pfleger vor Probleme, das Gehege konnte nur abwechselnd genutzt werden. Nach vier Jahren, Anfang 2019, wurde Aru deshalb nach Belgien in den Tier- und Vergnügungspark Bellewaerde bei Ypern abgegeben. Dort erwarteten den inzwischen elfjährigen Kater die drei etwa gleichaltrige Löwendamen Luna, Asagi und Kefira.