Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 09.08.2019 23:00

Raketendrohnen und Lufttaxis

Seinen Raketengleiter   zur großflächigen Datenerhebung aus der Luft stellte das studentische Team „SpyFly” vor.	    	Foto: © CCeV / A.-L. Glocker (Foto: © CCeV / A.-L. Glocker)
Seinen Raketengleiter zur großflächigen Datenerhebung aus der Luft stellte das studentische Team „SpyFly” vor. Foto: © CCeV / A.-L. Glocker (Foto: © CCeV / A.-L. Glocker)
Seinen Raketengleiter zur großflächigen Datenerhebung aus der Luft stellte das studentische Team „SpyFly” vor. Foto: © CCeV / A.-L. Glocker (Foto: © CCeV / A.-L. Glocker)
Seinen Raketengleiter zur großflächigen Datenerhebung aus der Luft stellte das studentische Team „SpyFly” vor. Foto: © CCeV / A.-L. Glocker (Foto: © CCeV / A.-L. Glocker)
Seinen Raketengleiter zur großflächigen Datenerhebung aus der Luft stellte das studentische Team „SpyFly” vor. Foto: © CCeV / A.-L. Glocker (Foto: © CCeV / A.-L. Glocker)

Die angehenden Wirtschaftsingenieure präsentierten kürzlich ihre Lösungen, darunter Raketendrohnen zur schnellen Beförderung von Blutkonserven oder Lufttaxis für Fracht und Passagiere. Betreut wird das Projektpraktikum von Prof. Dr. Michael Heine, Professor am Lehrstuhl Materials Engineering des Instituts für Materials Resource Management. Er arbeitet auch eng mit Carbon Composites zusammen. Ein fernsteuerbares Elektro-Fahrzeug ließ er seine Studenten bereits entwerfen, ein regattataugliches Segelboot aus Carbon und eine Leichtbau-Brücke mit hoher Traglast aus demselben Material.

Alle Entwürfe wurden anschließend praktisch umgesetzt. Denn Kenntnisse zu diesem Leichtbaumaterial und Ideen, wie man es intelligent nutzen kann, sind in der Industrie sehr gefragt und ein wesentlicher Forschungsgegenstand an der Uni Augsburg.

Dieses Jahr also eine landefähige Rakete aus Carbon: Gefragt waren Entwurf und Bau eines funktionsfähigen Modellflugkörpers, der nach dem Steigen kontrolliert fliegt und sicher landet. Darüber hinaus sollte das Luftgefährt „eine sinnhafte Nutzung aufweisen, die eine kommerzielle Verwertung möglich macht”. Der Antrieb sollte so ausgelegt sein, dass elektrisches Auf- und Absteigen möglich ist. Für den Antrieb konnten Batterien, Brennstoffzellen als Stromgeneratoren, sowie Wasserstoff und E-Fuel für das Strahltriebwerk eingesetzt werden.

Einsetzbar wären diese Flugkörper beispielsweise zur Erfassung von landwirtschaftlichen Flächen oder von Infrastrukturen, wie eine Projektgruppe vorschlug.

Solche Überlegungen seien zeitgemäß und notwendig, betont Carbon Composites, der größte Verbund von Unternehmen und Forschungseinrichtungen im Bereich der Hochleistungs-Faserverbundwerkstoffe für den multimaterialen Leichtbau im europäischen Raum. Der Verein wurde 2007 gegründet und hat derzeit rund 300 Mitglieder. Sein Sitz ist in Augsburg. Noch größere Relevanz erhalte die Forschung vor dem Hintergrund, dass die Region Augsburg jüngst vom Freistaat Bayern eine Förderzusage in Höhe von 20 Millionen Euro für „die impulsgebende Weiterentwicklung der Bayrischen Luftfahrt mit Schwerpunkt Lufttaxis” erhielt.

Wer die Raketenmodelle in der Luft erleben will, hat dazu demnächst Gelegenheit. Voraussichtlich am Mittwoch, 14. August, werden die „Flugtaxis” unter Realbedingungen zeigen, ob sie halten, was sich ihre studentischen Konstrukteure von ihnen versprechen.

Die örtliche Raketenmodellsportgemeinschaft stellt den Wissenschaftlern ihr Startareal bei Buttenwiesen-Unterthürheim zur Verfügung. Fluggeräte können etwa Blutkonserven transportieren

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