Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 05.07.2019 12:00

Augsburger Bischofsstuhl ist vorerst leer

Konrad Zdarsa   (links) bei seinem Amtsantritt 2010. Nun ist er altersbedingt von seinem Amt zurückgetreten.	Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Konrad Zdarsa (links) bei seinem Amtsantritt 2010. Nun ist er altersbedingt von seinem Amt zurückgetreten. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Konrad Zdarsa (links) bei seinem Amtsantritt 2010. Nun ist er altersbedingt von seinem Amt zurückgetreten. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Konrad Zdarsa (links) bei seinem Amtsantritt 2010. Nun ist er altersbedingt von seinem Amt zurückgetreten. Foto: Archiv (Foto: Archiv)
Konrad Zdarsa (links) bei seinem Amtsantritt 2010. Nun ist er altersbedingt von seinem Amt zurückgetreten. Foto: Archiv (Foto: Archiv)

Die Leitung der Diözese geht nun zunächst an Weihbischof Anton Losinger über, der mit 61 Jahren der dienstälteste Weihbischof ist. Er muss innerhalb von acht Tagen das Domkapitel zur Wahl eines Diözesanadministrators einberufen, der die Diözese bis zur Amtseinführung eines neuen Bischofs leiten wird.

Bischof Zdarsa war 2010 auf den nach einer Prügelaffäre umstrittenen Walter Mixa gefolgt. Letztendlich blieb aber auch Konrad Zdarsa während seiner Amtszeit nicht von Kritik verschont. 2012 demonstrierten rund 2500 Katholiken vor einem verschlossenen Dom gegen Zdarsas Pastoralreform. Mit der „Bistumsreform 2025” reagierte Zdarsa auf den zunehmenden Priestermangel. Statt aber, wie von vielen Gläubigen gewünscht, den Einsatz der Laien zu würdigen und weiter zu stärken, beschloss Zdarsa, Pfarreien zusammenzulegen und von Laien gefeierte Wortgottesdienste an Sonntagen weitestgehend zu verbieten. Für viele engagierte Ehrenamtliche ein Affront.

Das Verfahren für die Ernennung eines neuen Bischofs sei nun genau geregelt, informiert das Bistum. Der Papst hat demnach volle Freiheit bei der Wahl des neuen Bischofs. Das Domkapitel wird eine Liste von Kandidaten erstellen, die nach dessen Ansicht „des Amtes würdig und für die Leitung der Diözese geeignet sind”. Aus dieser Liste oder aus den Trienallisten der bayerischen Bischöfe und Kapitel kann der Papst dann frei den neuen Augsburger Bischof auswählen. Als Mindestanforderung formuliert der „Codex Iuris Canonici”, dass der Kandidat seit mindestens fünf Jahren Priester sein und mindestens 35 Jahre alt sein muss. „Freilich finden daneben noch weitere Aspekte Berücksichtigung”, so das Bistum. „Insbesondere auch spezifische Anforderungen für das konkrete Bistum und die dort zu bewältigenden Aufgaben.”

Das Bistum Augsburg dankte Zdarsa für die neun Jahre, in denen er „selbstlos die Herausforderung angegangen” sei, „das Bistum zukunftsorientiert, transparent, glaubwürdig und anschlussfähig zu gestalten”. Am Sonntag, 7. Juli, wird ein Dankesgottesdienst gefeiert, zu dem zahlreiche kirchliche Würdenträger erwartet werden. Nach dem Gottesdienst gibt es mehrere Grußworte im Hohen Dom, unter anderem vom Apostolischen Nuntius, Erzbischof Eterovic, Kardinal Marx und Staatsminister Florian Herrmann. Im Anschluss gibt es auf der Domplatte die Möglichkeit zur Begegnung mit Musik und einem Imbiss, zu der alle Gläubigen eingeladen sind. Anlässlich des Abschieds gibt das Bistum auch die 111-seitige Broschüre „Bischof Dr. Konrad Zdarsa - Miteinander auf dem Weg des Herrn” heraus. Diese wird beim Dankesgottesdienst zur Mitnahme ausliegen. Pastoralreform sorgte für Kritik an Zdarsa


Von Laura Türk
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