Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 24.05.2019 23:00

Stillstand im Bahnpark

Nicht nur für Eisenbahn-Fans:   Die historischen Loks aus ganz Europa vermitteln neben Eisenbahn-Historie auch Wissen rund um die europäische Geschichte. 	Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Nicht nur für Eisenbahn-Fans: Die historischen Loks aus ganz Europa vermitteln neben Eisenbahn-Historie auch Wissen rund um die europäische Geschichte. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Nicht nur für Eisenbahn-Fans: Die historischen Loks aus ganz Europa vermitteln neben Eisenbahn-Historie auch Wissen rund um die europäische Geschichte. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Nicht nur für Eisenbahn-Fans: Die historischen Loks aus ganz Europa vermitteln neben Eisenbahn-Historie auch Wissen rund um die europäische Geschichte. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)
Nicht nur für Eisenbahn-Fans: Die historischen Loks aus ganz Europa vermitteln neben Eisenbahn-Historie auch Wissen rund um die europäische Geschichte. Foto: Janina Funk (Foto: Janina Funk)

Dass sich an der Situation in naher Zukunft etwas ändert, ist nicht absehbar. Die Regierung von Oberbayern, die Aufsichtsbehörde für nichtbundeseigene Eisenbahnen, hat mit der Genehmigung für den Museumsbetrieb aufwendige bauliche und organisatorische Anforderungen verbunden. Die Bahnpark-Gesellschaft klagt deshalb gegen den Planfeststellungsbeschluss. Einen Gerichtstermin gibt es allerdings bislang nicht. Auch der Rechtsstreit verzögert die Wiedereröffnung weiter.

Als den Betreibern im Jahr 2017 schließlich das Geld ausging und die Gesellschaft kurz vor der Insolvenz stand, sprangen die Stadt und der Bezirk ein. Sie verbanden ihre finanzielle Unterstützung aber mit der Forderung nach einem konkreten Konzept für die künftige Finanzierung.

All das reiche aber nicht, um die Betriebskosten zu stemmen. So hat die Bahnpark-Gesellschaft nun erneut einen Zuschuss von 100 000 Euro beantragt, den jeweils zur Hälfte die Stadt Augsburg und der Bezirk übernehmen sollen. Die Mitglieder des Kulturausschusses reagierten jedoch skeptisch auf die Bitte um Förderung. Die Zweifel der Stadträte begründen sich auch auf der Klage der Bahnpark-Gesellschaft gegen die Regierung.

Für SPD-Stadträtin Gabriele Thoma etwa fehlt die Perspektive für das 27 000 Quadratmeter große Areal: „Es ist nicht absehbar, was sich wann entwickeln wird. Wir wissen nicht, bis wann und mit welchem Ergebnis die Klage gegen den Planfeststellungsbeschluss beendet sein wird. Wie ist der Plan bis dahin?” Die Stadträte fordern ein konkretes Konzept für die Zukunft. Verena von Mutius (Grüne) hätte zudem gerne eine Stellungnahme vom Stadtplanungsamt oder von Baureferent Gerd Merkle. Bahnpark-Geschäftsführer Markus Hehl will nun „die geforderten Zahlen zusammentragen.” Er räumt ein, dass der Gesellschaft das Projekt mehr und mehr über den Kopf wächst und sähe gerne ein anderes Trägermodell für den Bahnpark. Vorstellbar sei für ihn etwa ein Zweckverband. Ein solcher Vorschlag war jedoch von der Stadt schon einmal abgelehnt worden.

Die Diskussion um einen Zuschuss indes wurde in der Kulturausschusssitzung schnell in den nichtöffentlichen Teil verlegt und lief hinter verschlossenen Türen weiter. Allerdings blieb die Debatte am Ende dennoch vorerst ergebnislos. „Ich kann leider nur so viel sagen: Die Entscheidung wurde vertagt. Wir werden weitere Unterlagen erarbeiten und vorlegen”, berichtet Hehl auf Anfrage. Kulturreferent Thomas Weitzel kündigt unterdessen an, dass der Antrag auf Fördermittel wohl schon in der Julisitzung des Ausschusses erneut zur Diskussion gestellt werden soll.

Aktuell gibt es im Bahnpark zwischen Juni und Oktober Führungen. Die nächste Gelegenheit haben Interessierte am Sonntag, 2. Juni, zwischen 11 und 16 Uhr. Eine Anmeldung ist erforderlich unter fuehrungen@bahnpark.de.


Von Kristin Deibl
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