Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.05.2019 12:00

Das Schwabencenter ist verkauft

Das Schwabencenter   ist ein wichtiger Nahversorger für die Bewohner des Herrenbachs. Doch immer mehr Mieter verlassen die Passage.	Foto: Gregor Middendorf/Interquality (Foto: Gregor Middendorf/Interquality)
Das Schwabencenter ist ein wichtiger Nahversorger für die Bewohner des Herrenbachs. Doch immer mehr Mieter verlassen die Passage. Foto: Gregor Middendorf/Interquality (Foto: Gregor Middendorf/Interquality)
Das Schwabencenter ist ein wichtiger Nahversorger für die Bewohner des Herrenbachs. Doch immer mehr Mieter verlassen die Passage. Foto: Gregor Middendorf/Interquality (Foto: Gregor Middendorf/Interquality)
Das Schwabencenter ist ein wichtiger Nahversorger für die Bewohner des Herrenbachs. Doch immer mehr Mieter verlassen die Passage. Foto: Gregor Middendorf/Interquality (Foto: Gregor Middendorf/Interquality)
Das Schwabencenter ist ein wichtiger Nahversorger für die Bewohner des Herrenbachs. Doch immer mehr Mieter verlassen die Passage. Foto: Gregor Middendorf/Interquality (Foto: Gregor Middendorf/Interquality)

Aufhalten will sich in der Passage kaum mehr jemand, wer sich doch einmal hineinwagt, der fühlt sich in den leeren Gängen, als wäre er aus der Zeit gefallen. Zu sehr hat man sich in Augsburg an den Hochglanz der City Galerie oder großer Supermarktketten gewöhnt. Das Schwabencenter wirkt nicht mehr zeitgemäß. Und Jahr für Jahr ziehen mehr attraktive Läden aus, die auf die Sanierung nicht länger warten wollen. 2015 wurde den Anwohnern im Herrenbach, für die das Schwabencenter ein wichtiger Nahversorgungsort ist, und den Mietern Besserung versprochen.

Der Eigentümer habe beschlossen, „Revitalisierungsmaßnahmen” durchzuführen, das Center zu modernisieren und zu einem Quartierzentrum zu machen, berichtete die Stadt. Ein Konzept wurde vorgestellt, einem Bebauungsplan und Flächennutzungsplan vom Stadtrat zugestimmt. Viel getan hat sich seitdem im Schwabencenter nicht. Nun hat der Eigentümer das Objekt verkauft - an die Solidas Immobilien und Grundbesitz GmbH.

„Es stimmt, wir haben das Schwabencenter erworben”, bestätigt Geschäftsführer Anton Kopp am Mittwoch. „Also die Handelsflächen und das Parkhaus, nicht die Wohngebäude.” Erst vor acht Tagen sei man beim Notar gewesen, nun müsse das Unternehmen vorerst in Zusammenarbeit mit der Stadt ein neues Nutzungskonzept erarbeiten. Doch so viel könne er sagen: „Wir werden das ganze Center wieder zum Leben erwecken. Wir werden sicherlich in Abstimmung mit der Stadt was Gutes machen.”

Den vorliegenden Bebauungsplan wolle man so nicht umsetzen, auch das ursprüngliche Konzept von Landholding Development hält Solidas nicht für ideal. Das Schwabencenter „soll ein guter Nahversorger für die Menschen in der Umgebung sein”, findet Anton Kopp. „Wir wollen das Konzept sicherlich verändern.”

Dass das Schwabencenter den Anwohnern momentan Sorgen bereite, könne er gut verstehen. Das Problem will das Unternehmen nun „für alle lösen”. Die Augsburger Immobiliengesellschaft verspricht, auch die Mieter in die Planung mit einzubinden und zeitnah ein neues Konzept vorzustellen. Noch in diesem Jahr? „Ja, natürlich”, sagt Kopp mit Nachdruck. Der frühere Eigentümer habe vor zwei Jahren mit seinen Planungen angefangen, und bisher sei nichts passiert. Solidas fange nun zwar erst an, aber: „Wir werden einen solchen Zeitplan sicher nicht brauchen”, ist Kopp sich sicher. Auch mit den Maßnahmen wolle man möglichst zeitnah beginnen.

Für den Samstag hat das „Wohnzimmer im Schwabencenter” für die Bewohner im Herrenbach eine Aktion in der Einkaufspassage geplant. Um fünf vor zwölf sollen die Anwohner das Center mit einem Fest wieder zum Leben erwecken, und damit zeigen, wie wichtig ihnen ihr Schwabencenter ist. „Wir feiern, wie lebendig das Schwabencenter ist und wie viel uns an diesem Begegnungsort liegt”, erklärt Sabine Pfister vom Wohnzimmer im Schwabencenter.

Spontan wurde nun auch Solidas zum Fest eingeladen. Nach langer Zeit ohne Ansprechpartner und für sie erkennbares Konzept hoffen die Veranstalter, dass mit dem neuen Eigentümer diesmal alles besser wird. „Wir werden das Center zum Leben erwecken”


Von Kristin Deibl
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