Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 20.10.2018 08:00

FC Pipinsried in Heimstetten: Manfred Bender und die „dicke Ente”

Mit viel „Momentum” stürmten die Pipinsrieder   - wie hier Oliver Wargalla am vergangenen Samstag. In Heimstetten müssen sie einmal mehr ins Netz treffen als die Hausherren - und nicht nur das Außennetz wie Wargalla in dieser Szene. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Mit viel „Momentum” stürmten die Pipinsrieder - wie hier Oliver Wargalla am vergangenen Samstag. In Heimstetten müssen sie einmal mehr ins Netz treffen als die Hausherren - und nicht nur das Außennetz wie Wargalla in dieser Szene. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Mit viel „Momentum” stürmten die Pipinsrieder - wie hier Oliver Wargalla am vergangenen Samstag. In Heimstetten müssen sie einmal mehr ins Netz treffen als die Hausherren - und nicht nur das Außennetz wie Wargalla in dieser Szene. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Mit viel „Momentum” stürmten die Pipinsrieder - wie hier Oliver Wargalla am vergangenen Samstag. In Heimstetten müssen sie einmal mehr ins Netz treffen als die Hausherren - und nicht nur das Außennetz wie Wargalla in dieser Szene. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Mit viel „Momentum” stürmten die Pipinsrieder - wie hier Oliver Wargalla am vergangenen Samstag. In Heimstetten müssen sie einmal mehr ins Netz treffen als die Hausherren - und nicht nur das Außennetz wie Wargalla in dieser Szene. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

Der Dorfklub ist Tabellenschlusslicht (14 Punkte), der Verein aus dem Osten von München steht als 14. (15 Punkte) gerade noch über der roten Linie. An diesem Wochenende könnte sich das Tabellenbild im unteren Drittel komplett umdrehen.

Das berühmt-berüchtigte Momentum scheint zurzeit auf Pipinsrieder Seite zu liegen. Seitdem Bender das Ruder beim FC Pipinsried (mit) übernommen hat, konnte der Regionalligist zwei Auswärtssiege einfahren. „Und auch beim 3:3 gegen Memmingen haben wir phasenweise sehr gut gespielt”, betont Bender. Der Ex-Profi hat sich die Mühe gemacht, die Regionalliga-Tabelle seit seinem Einstieg beim FCP auszurechnen. „Demnach wären wir Fünfter”, erklärt er mit einem Augenzwinkern. Ihm ist nicht bange: „Wo man am 16. Spieltag steht, ist unbedeutend. Wichtig ist nur, dass wir am letzten Spieltag über dem Strich stehen.”

Beim Aufsteiger aus Heimstetten scheint die Stimmungslage angespannter: Die heutigen Gastgeber unterlagen vor einer Woche Tobias Strobls Ingolstädter U 21 mit 1:3. In den Herbst- und Spätsommerwochen zuvor hatte sich Niederlage an Niederlage gereiht, unterbrochen von gelegentlichen Unentschieden (1:1 in Eichstätt, 1:1 gegen Schweinfurt). Der letzte Sieg der Rot-Weißen datiert gar vom 17. August - ein 1:0 zu Hause gegen den TSV 1860 Rosenheim. Einer der Gründe für die schwache Performance seitdem: Toptorjäger Orhan Akkurt hat Ladehemmung, seinen letzten Treffer erzielte er Ende August gegen Memmingen. Der Trainer Christoph Schmitt (33) sitzt dennoch fest im Sattel, wie auch der Sportliche Leiter Michael Matejka bestätigt. Schmitt ist seit 14 Jahren beim SVH aktiv; zuvor kickte er bei den U 19-Löwen mit Spielern wie Thomas Nöbel (FC Laimering-Rieden, Andreas Brysch (TSV Altomünster), Fabian Johnson (Borussia Mönchengladbach) oder auch Julian Nagelsmann (TSG Hoffenheim).

„Gegen uns werden die Heimstettener besonders motiviert sein”, warnt Manager Roman Plesche. Der Kemptener hatte den Konkurrenten beim Heim-Remis gegen Schweinfurt beobachtet und fand: „Sie waren besser, sie hätten den Sieg verdient gehabt.” Hürzeler hat eine interessante taktische Beobachtung gemacht: „Bis vor einer Woche hat die Mannschaft versucht, spielerische Lösungen zu finden. Gegen Ingolstadt hat sie erstmals mit weiten Bällen operiert.”

Der Pipinsrieder Coach ist gespannt, wie der SVH heute agieren wird. Akkurts Formdelle hält er für unbedeutend. Zudem hätte Schmitt weitere gute Stürmer zur Verfügung. Darunter Lukas Riglewski, an den die Gelb-Blauen äußerst unangenehme Erinnerungen haben, seitdem er im Juli 2016 dreimal gegen die Hürzeler-Elf traf (Endstand damals 5:0).

„Es wird wohl kein normales Spiel”, vermutet auch Bender. „Wir sind darum um jede Unterstützung dankbar.” Die FCP-Fans wollen sich am Samstag am Altomünsterer Bahnhof treffen, um gemeinsam in den Münchner Osten zu reisen. Das wird schwierig werden, denn die Deutsche Bahn hat schon vor geraumer Zeit in einer Presseerklärung darauf verwiesen, dass die Stammstrecke zwischen Pasing und Ostbahnhof an diesem Wochenende komplett gesperrt ist.

Es wäre schade, wenn die beiden Pipinsrieder Fangruppen nicht rechtzeitig zum Spielbeginn in einen Stimmwettstreit mit den berühmten „Hoaschdenger Buam” eintreten könnten. Die SVH-Anhänger pflegen einen pointierten Ton, um es vorsichtig zu sagen. Zumindest die FCP-Ultras könnten über ähnliche Talente verfügen, wie am vergangenen Wochenende zu hören war, als sie gegen den Bayerischen Fußballverband (BFV) wetterten und nicht, wie berichtet, gegen einen TSV.

Das FCP-Team wird heute leicht verändert in das Match gehen. Thomas Berger ist wieder von Anfang an dabei. „Er hat nach seiner Einwechslung gegen Memmingen eine hervorragende Leistung gebracht”, lobt Bender. Auch Hürzeler wird wieder in der Startelf stehen. „Fabi hat beim DFB ebenfalls trainiert, er ist fit.” Der deutsche US-Schweizer bringt zudem Rückenwind aus der Länderspielwoche mit: Die DFB-U 20 spielte 1:1 gegen die Niederlande und setzte sich gegen den starken Schweizer Nachwuchs mit 3:2 durch.

Sollte der FCP am Samstag gewinnen, könnte er einen enormen Sprung nach vorne machen. Sofern die SpVgg Greuther Fürth 2 (gegen FC Bayern 2), der TSV 1860 Rosenheim (gegen SV Schalding-Heining) und der FV Illertissen (beim FC Memmingen) nicht gewinnen, winkt Tabellenplatz 14, theoretisch wäre sogar Platz elf möglich. Wie sagt Bender so schön: „So lange das alles so eng zugeht, interessiert mich der Tabellenplatz nicht. Die Ente wird erst am Ende dick.”


Von Horst Kramer
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