Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 16.10.2017 23:00

Die Rätsel von Hirblingen

Stiller Angeklagter: Waldemar N. (rechts) schwieg über die gesamte Prozessdauer.	Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Stiller Angeklagter: Waldemar N. (rechts) schwieg über die gesamte Prozessdauer. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Stiller Angeklagter: Waldemar N. (rechts) schwieg über die gesamte Prozessdauer. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Stiller Angeklagter: Waldemar N. (rechts) schwieg über die gesamte Prozessdauer. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)
Stiller Angeklagter: Waldemar N. (rechts) schwieg über die gesamte Prozessdauer. Foto: David Libossek (Foto: David Libossek)

Sie wollen noch etwas tun für die ermordete Elke W. Deshalb treten ihre Schwestern im Prozess gegen Waldemar N. als Nebenklägerinnen auf. Und auch, um ganz nah dran zu sein am Prozess, Akteneinsicht zu erhalten. „Sie wollen auf dem Laufenden sein, wissen, was Gegenstand der Ermittlungen ist”, sagt ihre Anwältin Marion Zech. Gerade deshalb, weil die wohl wichtigsten Fragen noch zu klären sind. Die nach dem Wie und dem Warum.

Auch nach sechs Prozesstagen gegen den mutmaßlichen Doppelmörder von Elke W. und ihrer Lebenspartnerin Beate N., gibt es darauf keine Antworten. Eher noch mehr Fragen. Waldemar N. soll seine beiden Nachbarinnen im Gersthofer Ortsteil Hirblingen aus Habgier erstochen haben. Gegen ihn sprechen zahlreiche Indizien. Waldemar N. selbst schweigt. Der 32-Jährige sitzt zwischen seinen beiden Verteidigern, ist meist nach vorne gebeugt und macht sich Notizen. Der kleine, blasse Mann mit dem Seitenscheitel, den seine Mutter als liebevollen Sohn beschreibt, sieht dadurch aus wie ein Prozessbeobachter.

Dabei sprechen viele Indizien gegen den Angeklagten. So präsentierte am sechsten Prozesstag ein Kripobeamter weiteres belastendes Material. Am Ort nahe des Flüsschens Schmutter, an dem die beiden Leichen vergraben waren, hatte die Polizei einen Schlüssel gefunden. Er habe an der Haustür der Familie N. sowie an der Wohnungstür von Waldemar N. im ersten Stock gepasst. Der Schlüssel sei aufgetaucht, als Waldemar N. bereits in Untersuchungshaft saß.


Von David Libossek
north