Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 14.09.2021 16:43

Annalena Baerbock kämpft in Augsburg um Wählerstimmen

Annalena Baerbock   hat am Montagabend vor rund 2000 Menschen in der Augsburger Maximilianstraße gesprochen.	Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
Annalena Baerbock hat am Montagabend vor rund 2000 Menschen in der Augsburger Maximilianstraße gesprochen. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
Annalena Baerbock hat am Montagabend vor rund 2000 Menschen in der Augsburger Maximilianstraße gesprochen. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
Annalena Baerbock hat am Montagabend vor rund 2000 Menschen in der Augsburger Maximilianstraße gesprochen. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
Annalena Baerbock hat am Montagabend vor rund 2000 Menschen in der Augsburger Maximilianstraße gesprochen. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)

Ab dem Nachmittag wurde der Prachtboulevard bereits für Autofahrer gesperrt. Vor der Bühne umfasste das Sicherheitskonzept einen abgetrennten Bereich mit mehreren Zonen, in denen sich geladene Gäste, Pressevertreter und Grüne aus der Kommunalpolitik aufhielten. Dahinter versammelten sich im Laufe des Abends etwa 2000 Personen. Ab 19 Uhr sprachen zunächst die Vorsitzende von Bündnis 90/Die Grünen Bayern, Eva Lettenbauer, sowie die Direktkandidatin für den Wahlkreis Augsburg-Stadt und Königsbrunn und Bundestagsvizepräsidentin Claudia Roth.

Einen Tag nach dem Fernseh-Triell sah Roth selbstverständlich Baerbock als klare Siegerin des politischen Schlagabtauschs vor einem Millionenpublikum. Die Kandidatin der Grünen habe das Triell „gerockt”, während sich Olaf Scholz und Armin Laschet in einem Zickenkrieg verstrickt hätten.

In Anlehnung an das Zitat „Ändere die Welt, sie braucht es”, von Bertolt Brecht, das Claudia Roth vor vier Jahren auf ihre Wahlplakate drucken ließ, sagte die 66-Jährige am Montagabend: „Ändere die Regierung, die Welt braucht es”, und übergab das Wort an Annalena Baerbock.

Diese spulte daraufhin fast eine halbe Stunde lang gekonnt mit Forderungen unter anderem nach fairen Löhnen, einem Ende der „Zwei-Klassen-Medizin”, dem flächendeckenden Glasfaserausbau und einer Kindergrundsicherung ihr Wahlkampfprogramm ab. In den letzten Wochen vor der Bundestagswahl wolle sie nun um jede Stimme kämpfen, denn es mache ihrer Ansicht nach einen großen Unterschied, ob die kommende Regierung grüngeführt ist oder nicht. „Die nächste Regierung ist die letzte, die direkten Einfluss auf das Klima hat”, mahnte Baerbock.

Zum Ende ihres Auftritts ging die Kanzlerkandidatin auf Anliegen der Bürger ein. Unter anderem wollte die Vorsitzende des Integrationsbeirats wissen, was Baerbock als Kanzlerin dafür tun wolle, damit in Gremien künftig die Vielfalt repräsentiert wird. Die Grünen-Politikerin versicherte, dass das in Zukunft berücksichtigt werden müsse. Baerbock wolle beispielsweise ein eigenes Gesellschafts- und Vielfaltsministerium schaffen, damit die Vielfalt des Landes gelebt werde.

Ein Zuhörer äußerte sich kritisch, dass auch mit den Plänen der Grünen die Klimaziele nicht erreicht werden könnten. Darauf antwortete Baerbock, dass die Grünen in der Regierung „alles dafür tun werden”, es aber freilich nur international gehe. Deutschland stelle demnach die Weichen für Europa, das dann gemeinsam mit den USA eine wirksame Klimapolitik betreiben könne.

Immer wieder versuchte eine Gruppe von Demonstranten, die Wahlkampfveranstaltung mit lauten Rufen und dem Einsatz von Trillerpfeifen zu stören. Souverän wehrten sowohl Roth als auch Baerbock die Anfeindungen ab und wandelten „Lüge, Lüge”-Sprechchöre in „Grüne, Grüne!” um.

Für Annalena Baerbock ging es am Dienstag weiter nach Ulm. In Augsburg tritt mit Armin Laschet am Freitag noch der Spitzenkandidat von CDU/CSU auf. Demonstranten pfeifen Rednerinnen aus


Von Patrick Bruckner
north