Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 01.08.2021 15:56

Allianz kritisiert Vorgehen der Unternehmensführung

Spaltung verhindert:   Die vier Werke von Premium Aerotec in Augsburg werden entweder zusammen verkauft oder in eine neue Airbus-Tochter überführt. 	Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)
Spaltung verhindert: Die vier Werke von Premium Aerotec in Augsburg werden entweder zusammen verkauft oder in eine neue Airbus-Tochter überführt. Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)
Spaltung verhindert: Die vier Werke von Premium Aerotec in Augsburg werden entweder zusammen verkauft oder in eine neue Airbus-Tochter überführt. Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)
Spaltung verhindert: Die vier Werke von Premium Aerotec in Augsburg werden entweder zusammen verkauft oder in eine neue Airbus-Tochter überführt. Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)
Spaltung verhindert: Die vier Werke von Premium Aerotec in Augsburg werden entweder zusammen verkauft oder in eine neue Airbus-Tochter überführt. Foto: Laura Türk (Foto: Laura Türk)

Airbus priorisiere die Abspaltung von PAG-Standorten aus der Konzernstruktur und den Verkauf der Einzelteilfertigung in Varel und Augsburg. Bislang habe das Airbus-Management immer betont, dass es alle Optionen offen prüfen und mit den Betriebsräten eine gemeinsame Lösung finden wolle, so die Pressemitteilung. „Davon könne seit dieser Woche keine Rede mehr sein”, sagten die beiden Sprecher der Allianz, die Wesermarscher Landtagsabgeordnete Karin Logemann und Frieslands Landrat Sven Ambrosy.

Die Unternehmensführung habe sich festgelegt und sich damit gegen die Forderungen der Belegschaften und Betriebsräte gestellt. „Die Allianz fordert deshalb von dem Management von Airbus und PAG, die Eskalation zu beenden und auch auf die Vorschläge von Gewerkschaften und Betriebsräten einzugehen und gemeinsam mit den Beschäftigten eine Lösung zu finden”, unterstrich Karin Logemann.

„Alle betroffenen Standorte und alle Beschäftigten brauchen eine Zukunftsperspektive. Dafür muss die Konzernleitung auf die Abspaltung und den Verkauf der Einzelteilfertigung verzichten und feste Zusagen für Arbeitsanteile mit Volumen und Kompetenzen in bestehenden und zukünftigen Projekten und Programmen machen. Gemeinsam mit den Gewerkschaften müssen diese Positionen durch tarifvertragliche Regelungen abgesichert werden”, fasst die Augsburger Landtagsabgeordnete Stephanie Schuhknecht die Positionen der Allianz zusammen.

Die Allianz begrüße die anstehenden Gespräche der Gewerkschaften im Bundeskanzleramt. Ein Verkauf des Augsburger Werks 4 und des gesamten Standorts Varel würde den Luftfahrtstandort Deutschland nachhaltig schwächen. Deshalb sei auch die Bundesregierung in der Pflicht. In Frankreich sind im Bereich Airbus Commercial heute rund 32 000 Beschäftigte und in Deutschland im gleichen Perimeter 27 300. Würden die in Varel und Augsburg 3500 Beschäftigten ausgegliedert, würde sich das einst paritätische Verhältnis weiter in Richtung Frankreich verschieben, so die Mitteilung weiter.

„Die Bundesregierung muss ihren Druck auf Airbus und PAG erhöhen, um eine gute Lösung für den Industriestandort und eine der Schlüsseltechnologien zu erreichen und nicht noch weiter gegenüber Frankreich mit seiner aktiven Industriepolitik für die einzelnen Standorte zurück zu fallen”, mahnte Ambrosy. Und Logemann gab zu bedenken: „Es kann nicht sein, dass die Unternehmen jahrelang von Förderungen in Deutschland profitiert haben und nun die Standorte im Regen stehen lassen. Die Allianz wird das nicht hinnehmen!”

Die Allianz des Nordens wurde von der Niedersächsischen Landtagsabgeordneten Karin Logemann, Wesermarsch, sowie Landrat Sven Ambrosy, Landkreis Friesland, im Frühjahr 2020 gegründet und ist ein regionaler Zusammenschluss von Ministern, Landtagsabgeordneten, Abgeordneten der bremischen Bürgerschaft, Oberbürgermeistern, Landräten und Gewerkschaftern aus der betroffenen Region, um die Arbeitsplätze in der Luftfahrtindustrie der Werkstandorte Varel, Nordenham und Bremen sowie der Zulieferindustrie zu schützen und um Zukunftsperspektiven und damit Arbeitsplätze zu kämpfen. Im Juni 2021 wurde die Allianz um die Interessensvertreter der Standorte Hamburg, Stade und Augsburg erweitert. Seitdem trägt der Zusammenschluss den Namen Allianz des Nordens und des Südens. „Die Allianz wird das nicht hinnehmen!”

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