Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 18.02.2021 16:47

Alle 22 Minuten kracht es auf Nordschwabens Straßen

Insgesamt sei demnach im Bereich des Polizeipräsidiums die Zahl der Verkehrsunfälle um 16,8 Prozent auf 23 402 und damit den niedrigsten Wert seit 2011 (22 735 Unfälle) gesunken. Ab 2010 habe es laut der Polizei bis 2019 (28 134 Unfälle) einen kontinuierlichen Anstieg der Unfallzahlen gegeben. Grund dafür ist, dass es immer mehr Fahrzeuge auf den Straßen gibt. Der Fahrzeugbestand in Nordschwaben beträgt derzeit laut Statistik knapp 700 000 Autos.

„Es ist daher davon auszugehen, dass eine wesentliche Ursache für den deutlichen Rückgang im Berichtsjahr in der geringeren Mobilität der Bevölkerung infolge der Corona-Pandemie und in dem damit verbundenen Rückgang des Verkehrs liegt”, berichtet die Polizei. Anlog zum Pandemieverlauf waren in den Monaten März (-28,0 Prozent) und April (-41,3 Prozent) sowie November (-27,6 Prozent) und Dezember (-25,1 Prozent) die größten Rückgänge der Verkehrsunfallzahlen zu verzeichnen. Während des ersten Lockdowns im März und April ging die Zahl der Verkehrsunfälle im Vergleich zu 2019 um mehr als 50 Prozent zurück.

Die Zahl der tödlichen Verkehrsunfälle erreichte 2019 mit 23 den absoluten Tiefstwert. Im Corona-Jahr 2020 verloren auf den nordschwäbischen Straßen 31 Menschen bei Unfällen ihr Leben. 74 Prozent der tödlichen Verkehrsunfälle hätten sich laut Polizei auf Straßen außerhalb geschlossener Ortschaften ereignet. Als häufigste Ursache für Unfälle mit Toten und Schwerverletzten gilt nach wie vor die Geschwindigkeit.

Ob sich die im August vergangenen Jahres auf der A8 eingeführte Beschränkung auf 120 Stundenkilometer in der Zeit von 6 bis 20 Uhr zwischen Neusäß und Friedberg auf die dortigen Unfallzahlen auswirkt, kann die Polizei nicht eindeutig ausmachen. Aufgrund der pandemiebedingten Verkehrslage und des Fehlens eines Vergleichszeitraums lasse sich bislang nur von Tendenzen berichten. So sank die Anzahl der Verkehrsunfälle von 6 bis 20 Uhr auf diesem Streckenabschnitt um 23 Prozent auf 87, 2019 gab es auf dem Abschnitt 113 Unfälle.

Insgesamt ereigneten sich im Bereich des Polizeipräsidiums Schwaben-Nord auf der A 8 741 Unfälle, wobei 211 Personen verletzt wurden und ein Mensch ums Leben kam.

Im Augsburger Stadtgebiet gab es mit insgesamt 8 932 die meisten Verkehrsunfälle in Nordschwaben. Dabei kamen fünf Personen ums Leben. Zehn Menschen starben bei Unfällen auf den Straßen im Landkreis Augsburg. Dort waren es insgesamt 5 734 Unfälle. Im Landkreis Aichach-Friedberg ereigneten sich im vergangenen Jahr 3 314 Unfälle. Vier Menschen starben dort, genauso wie im Landkreis Dillingen, wo sich insgesamt 2 106 Verkehrsunfälle ereigneten. „Jeder einzelne Verkehrsteilnehmer kann durch sein eigenes Verhalten, durch Rücksichtnahme und Umsicht zur Verkehrssicherheit beitragen”, sagt Polizeivizepräsident Markus Trebes und ergänzt: „Jeder einzelne Verkehrstote ist einer zu viel!” Hauptursache bei Unfällen ist die Geschwindigkeit


Von Patrick Bruckner
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