Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 21.01.2022 17:27

Aktivisten feiern Geburtstag

„Fridays-for-Future” Augsburg   veranstaltete am Freitag auf dem Rathausplatz eine Kundgebung.	Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
„Fridays-for-Future” Augsburg veranstaltete am Freitag auf dem Rathausplatz eine Kundgebung. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
„Fridays-for-Future” Augsburg veranstaltete am Freitag auf dem Rathausplatz eine Kundgebung. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
„Fridays-for-Future” Augsburg veranstaltete am Freitag auf dem Rathausplatz eine Kundgebung. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)
„Fridays-for-Future” Augsburg veranstaltete am Freitag auf dem Rathausplatz eine Kundgebung. Foto: Patrick Bruckner (Foto: Patrick Bruckner)

Immer wieder organisierte Fridays-for-Future Demonstrationen mit teils mehreren Tausend Teilnehmern, weshalb es schon auch mal zu einem Verkehrschaos am Wochenende in der Innenstadt kommen konnte. Im Zuge der Kundgebungen und Protestmärsche setzen sich die Aktivisten für eine „gerechtere Zukunft” ein und fordern unter anderem mehr Fortschritte beim Thema „Fahrradstadt”. Einen entsprechenden Beschluss, Augsburg fahrradfreundlicher zu machen, gibt es bereits seit 2012, doch aus Sicht von Fridays-for-Future sei seither nur wenig passiert. Außerdem fordern die Aktivisten einen schnelleren Ausstieg aus der Kohleenergie. Der vom Bund beschlossene Kohleausstieg bis spätestens 2038 sei nicht hinnehmbar, denn mit dieser Vorgabe sei das Ziel, den menschengemachten globalen Temperaturanstieg durch den Treibhauseffekt auf 1,5 Grad Celsius zu begrenzen, nicht zu erreichen.

Im Januar vergangenen Jahres hatte die Stadt Augsburg beschlossen, maximal 9,7 Millionen Tonnen CO2 auszustoßen. Der Wert von 9,7 Millionen Tonnen ergibt sich aus einer Berechnung des städtischen Klimabeirats. Entsprechend der Einwohnerzahl der Stadt Augsburg im Vergleich zur Weltbevölkerung steht den rund 300 000 Bürgern dieses Restvolumen zur Verfügung. Wie dieses Ziel eingehalten werden könne, das sollte eine Klimastudie zeigen, deren Ergebnisse rund ein halbes Jahr später im vergangenen Herbst vorgestellt wurden. Das Ergebnis war jedoch ernüchternd: Als „nicht realistisch” schätzten die Klimaberater der Kommunalberatung Klimakom und das Thüringer Institut Think das Vorhaben ein, künftig maximal 9,7 Millionen Tonnen CO2 in Augsburg ausstoßen zu wollen.

Mit derartigen Erkenntnissen sieht sich die Augsburger Fridays-for-Future-Bewegung in ihren Standpunkten gestärkt, dass in Augsburg in Sachen Klimaschutz zu wenig getan werde. Daher haben Aktivisten vor mittlerweile rund 570 Tagen ein Camp auf dem ehemaligen Fischmarkt unmittelbar neben dem Rathaus aufgeschlagen. Dort verbringen die überwiegend jungen Menschen ihre Freizeit und veranstalten Workshops, kochen und übernachten dort. Mehrmals war bereits Luisa Neubauer, eine der Hauptorganisatoren von Fridays-for-Future in Deutschland zu Gast. Unter anderem zum einjährigen Bestehen des Klimacamps am 1. Juli vergangenen Jahres kam Neubauer nach Augsburg und demonstrierte mit dem Umweltaktivisten in der Fuggerstadt.

Mittlerweile ist das Zeltlager neben dem Rathaus Geschichte. Aufgrund des sanierungsbedürftigen Perlachturms musste der Bereich abgesperrt werden und das Klimacamp weichen. Dieses befindet sich mittlerweile auf dem Moritzplatz. Zum dreijährigen Bestehen der Augsburger Fridays-for-Future-Bewegung riefen die Aktivisten zu einer Demonstration am Freitagnachmittag auf dem Rathausplatz auf. Im Vergleich zu den großen Kundgebungen, wie sie beispielsweise im September vergangenen Jahres in der Innenstadt stattfanden, als die Klimaschutz-Bewegung zum Globalstreik aufgerufen hatte und Tausende Menschen durch Augsburg zogen, versammelten sich gestern Nachmittag nur etwa 30 Personen.

Für Sonntag kündigten die Umweltschützer zudem ab 10 Uhr eine Fahrraddemo auf der B 17 an. Nur etwa 30 Teilnehmer


Von Patrick Bruckner
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