Lokalnachrichten aus Augsburg

Noch sind die Rolltreppen in die Straßenbahnebene versperrt. Dort wird noch an der Tramhaltestelle unter der Verteilebene gebaut. Sie soll bis 2025 in Betrieb genommen werden.  (Foto: Maximilian Tauch)

Was lange währt, wird endlich barrierefrei

Den Bahnhof mit der ältesten noch in Betrieb befindlichen Empfangshalle einer Großstadt, erbaut im Jahre 1845, bei vollem Betrieb technisch ins 21. Jahrhundert zu bringen, ohne dabei den denkmalgeschützten Charakter des Gebäudes zu verändern, das war die nicht gerade kleine Aufgabe, die sich der Deutschen Bahn und den Stadtwerken stellte. Nach rund acht Jahren Bauzeit und der kompletten Untertunnelung des Bahnhofs, haben die Stadtwerke der Presse vor der großen Teileröffnung am Freitag einen vorerst letzten Blick in die neue Empfangshalle sowie die funktionell so wichtige Verteilebene unter den Gleisen gestattet und über den Baufortschritt der darunterliegenden zweiten Ebene informiert.
Zur Eröffnung des Brechtfestivals 2023 wurde ein Teppich mit dem Porträt von Bert Brecht durch die Augsburger Innenstadt bis in den Festivalstandort nach Lechhausen getragen.  (Foto: Maximilian Tauch)

Brechtfestival zieht 2024 nach Oberhausen

Der Name „Brecht” hat für die Augsburger Kulturlandschaft eine besondere Bedeutung, dementsprechend schwer ist es, das jährliche Brechtfestival so zu gestalten, dass es jeden Geschmack trifft und alle Erwartungen erfüllt, vielleicht sogar übertrifft. Dieses Kunststück scheint dem aktuellen Festivalleiter Julian Warner in diesem Jahr weitestgehend geglückt zu sein, so klang es vor kurzem im Kulturausschuss des Stadtrats. Im Februar erhielt Warners Debüt, das gleichzeitig das 125. Jubiläum von Brechts Geburtstag markierte, bundesweit Aufmerksamkeit. Sender wie das ZDF, 3Sat, ARTE und der Deutschlandfunk berichteten über das Augsburger Festival. Aber auch die Mitglieder des Kulturausschusses zeigten sich bei der vergangenen Sitzung begeistert. So meinte der Dritte Bürgermeister Bernd Kränzle als Anspielung auf die Parade vom Rathaus in den Stadtteil Lechhausen zum Festivalstart, bei der ein Porträt Brechts buchstäblich mit Pauken und Trompeten durch Augsburg getragen wurde, Warner solle sich doch bei seinem nächsten „Spaziergang” durch Augsburg bei ihm melden, dann wäre er wieder mit dabei. Weitere Programmpunkte, wie zum Beispiel die Wrestlingshow „Kampf um Augsburg”, wurden ebenfalls von allen Stadträten im Ausschuss lobend erwähnt. Betont wurde zudem die positive Zusammenarbeit mit bereits bestehenden Strukturen wie den Vereinen und Verbänden vor Ort, die verstärkt unter dem Motto „Brecht's People” stattfand. So wurden nicht nur klassische Spielstätten gewählt, sondern auch Kneipen oder eine Sauna bespielt. Man habe gemeinsam gewebt, getanzt, gelauscht, diskutiert, musiziert, gekämpft, paradiert, reflektiert, geschwitzt, gelacht und geweint, fasste Warner selbst die vielen Facetten seines Brechtfestival-Debüts im Februar zusammen.
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