Hätte es in Altomünster nicht den Polizeibeamten Max Ostermeier gegeben, wäre vermutlich gar nichts ins Rollen gekommen. Ostermeier war der Vorsitzende des Dachauer Forums in Altomünster, das damals für die Erwachsenenbildung zuständig war. Eine Volkshochschule gab es damals noch nicht. Der Polizist wurde beruflich zu einem Fall nach Aichach gerufen: Ein Musiker hatte bei einem Auftritt einen Stromschlag am Mikrofon erhalten. Der Unfall ging für den Musiker Herbert Pukas, der kürzlich verstarb, glimpflich aus. Er lebte in Pöttmes, spielte Orgel, Akkordeon und Posaune. In Aichach war er Musiklehrer. Ostermeier und Pukas jedenfalls kamen bei dem Vorfall zwangsläufig ins Gespräch. Der Polizist schwärmte davon, wie schön es wäre, wenn es in Altomünster auch wieder eine Musikkapelle gäbe - wie früher. Damit war die Idee zu einem Musikverein geboren. Pukas erklärte sich bereit, interessierte Schüler zu unterrichten, nicht nur in Blasinstrumenten, sondern auch in Akkordeon. Die Nachfrage war sehr groß, bald tummelten sich im alten Schulhaus viele Kinder, Jugendliche und auch Erwachsene. Der aus Berlin zugezogene Wilfried Fromm gab der ganzen Sache dann einen gewaltigen Anschub, denn er organisierte über seinen Vater in Berlin gut erhaltene, gebrauchte Blasinstrumente, die dann leihweise benutzt oder kostengünstig erworben werden konnten. Pukas gab nicht nur Einzelunterricht, sondern fasste auch gleich alle in der Gesamtprobe zusammen. Es reifte auch bald der Entschluss, tatsächlich eine Blaskapelle auf die Beine zu stellen und einen Verein zu gründen: Am 16. Juli 1976 war es so weit. Herbert Pukas übernahm die musikalische Leitung, Rudolf Fladerer und Wilfried Fromm wurden die Vorsitzenden des Vereins.