Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 23.06.2022 17:52

ISEK macht das Leben leichter

Blick von Norden   in die Senke des Flussgrabens, ein Zufluss der Weilach. Die Behörden in München und Dachau beurteilen eine Bebauung an den Ufern des kleinen Baches in Randelsried kritisch - aus Natur- und Gewässerschutzgründen und wegen der Hochwassergefahren. 	Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Blick von Norden in die Senke des Flussgrabens, ein Zufluss der Weilach. Die Behörden in München und Dachau beurteilen eine Bebauung an den Ufern des kleinen Baches in Randelsried kritisch - aus Natur- und Gewässerschutzgründen und wegen der Hochwassergefahren. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Blick von Norden in die Senke des Flussgrabens, ein Zufluss der Weilach. Die Behörden in München und Dachau beurteilen eine Bebauung an den Ufern des kleinen Baches in Randelsried kritisch - aus Natur- und Gewässerschutzgründen und wegen der Hochwassergefahren. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Blick von Norden in die Senke des Flussgrabens, ein Zufluss der Weilach. Die Behörden in München und Dachau beurteilen eine Bebauung an den Ufern des kleinen Baches in Randelsried kritisch - aus Natur- und Gewässerschutzgründen und wegen der Hochwassergefahren. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)
Blick von Norden in die Senke des Flussgrabens, ein Zufluss der Weilach. Die Behörden in München und Dachau beurteilen eine Bebauung an den Ufern des kleinen Baches in Randelsried kritisch - aus Natur- und Gewässerschutzgründen und wegen der Hochwassergefahren. Foto: Horst Kramer (Foto: Horst Kramer)

In Randelsried könnte Wohnraum für 50 bis 70 Menschen geschaffen werden, in Kiemertshofen für 40 bis 50. Der Bedarf ist da, schon allein durch die jungen Leute vor Ort. Die übergeordneten Planungsbehörden geben sich mit einer Zusicherung aus dem Rathaus freilich nicht zufrieden. Sie fordern einen entsprechenden Nachweis, schwarz auf weiß, zertifiziert durch unabhängige Experten. Genau über so ein Schriftstück verfügt Altomünster, sogar in Farbe. Es nennt sich „Ausführungen zum Bedarf an Neuausweisung unter Berücksichtigung des demografischen Wandels sowie vorhandener Baulücken”, umfasst 24 Seiten mit zahlreichen Tabellen und Grafiken. Verfasst wurde es von der Dragomir Stadtplanung GmbH, das renommierte Planungsbüro, das die Marktgemeinde im ISEK-Projekt unterstützt.

Das Dragomir-Team zeigt zudem auf, dass das Bauflächenpotenzial in Altomünster und Stumpfenbach den Wohnraumbedarf nicht decken kann. Auch wenn aktuelle Planungen wie in Randelsried, Kiemertshofen und Wollomoos berücksichtigt werden, reicht es nicht aus.

Die Zahlen überzeugen. Die Regierung von Oberbayern hatte bis zuletzt Bedenken gegen die Notwendigkeit von Neubaugebieten in Randelsried und Kiemertshofen vorgebracht. Doch nun kommentieren die Regierungsbeamten wohlwollend: „Die Begründung wurde um einen Verweis auf eine Darstellung des gemeindlichen Wohnraumbedarfes ergänzt. Aus diesem lässt sich plausibel und ausreichend der Bedarf für (die) vorliegende Neuausweisung ableiten.” Bauamtsleiterin Michaela Felber sprach von einem „positiven Nebeneffekt” des ISEK-Projekts: Die Studie der Dragomir-Experten könne die Kommune nun bei Planungen in allen Ortsteilen vorlegen, freute sich die Rathaus-Baufachfrau.

Ein weiteres Problem können die Dragomir-Ausführungen freilich nicht ausräumen: die Wahl der Bauplätze. In Randelsried sollen zum einen Wohnungen im Norden der Ortschaft und zum anderen in der Senke zwischen den beiden Ortsteilen entstehen. Dort fließt ein kleiner Bach, der sogenannte „Flussgraben”. Er wird in den Naturschutz-Karten als „landschaftliches Vorbehaltsgebiet” geführt, eine „verbindliche” Vorgabe für „raumbedeutsame Funktionen oder Nutzungen”, wie es im einschlägigen Paragraphen des Raumordungsgesetzes heißt. Hier geht es um Gewässerschutz und Naturschutz, aber auch um die Gefahr von Überschwemmungen.

Nicht nur die Regierung von Oberbayern bringt Bedenken gegen die Neubauten vor, sondern auch das Landratsamt Dachau. Die Untere Naturschutzbehörde schreibt: „Es wird daher nochmals dringend empfohlen, von der Bebauung am Flussgraben Abstand zu nehmen.” Selbst der Regionale Planungsverband München, der die Neubaumaßnahmen grundsätzlich positiv beurteilt, sieht dieses Areal „kritisch”. Rathaus und der Bauausschuss teilten die Bedenken nicht und verabschiedeten den Bebauungsplan. Den Plänen im Norden steht nichts mehr entgegen, ob sich im Süden ein juristischer Zwist anschließt, wird sich zeigen. Der Randelsrieder Josef Stichlmair (CSU) enthielt sich bei den Abstimmungen zu den Planungen in seinem Heimatort.

Der Bebauungsplan in Kiemertshofen auf dem Areal zwischen den Straßen nach Übelmanna und nach Hohenzell ist hingegen dank der ISEK-Studie in trockenen Tüchern. Der Bauausschuss diskutierte noch kurz die verkehrstechnischen Auswirkungen des Neubaugebiets auf die sehr schmale Ortsverbindungsstraße nach Übelmanna. Doch schließlich war man sich einig, dass der Verkehr nach Übelmanna überschaubar bleiben wird.

Der Ausschuss segnete diesmal den Wunsch eines Wollomoosers ab, eine Hackschnitzelheizungsanlage samt Lagerungsgebäude in den Garten seines Grundstücks am Flurweg zu setzen.

Einzige Auflage: Er darf das Brennmaterial höchstens dreimal im Jahr über den südlich gelegenen Feld-/Waldweg anliefern und das auch nur mit einem Fahrzeug, das samt Hänger nicht mehr als acht Tonnen wiegt.

Das kleine Wäldchen westlich der T-Kreuzung der Straße zwischen Asbach und Altomünster sowie der Straße Richtung Schielach wird demnächst ein bisschen größer. Dort pflanzt das Staatliche Forstamt im Auftrag des Staatlichen Baumamts einige Bäume an, als Ausgleichsmaßnahme für die Bäume, die dem Ausbau der Staatsstraße 2047 zwischen Pfaffenhofen und Wollomoos weichen mussten. hok

north