„Damals war das Wetter schöner”, erinnerte sich Kindergartenleiterin Theresia Ernst in ihrem kurzen Rückblick an die Einweihung. Mit 23 Kindern stand sie damals vor der Tür des ehemaligen Schulhauses, dessen unteres Stockwerk ihr künftiges Domizil wurde. Nicht ein einziges Möbelstück befand sich in den Räumen. „Die wurden erst nach und nach geliefert. Ich habe die fleißigen Eltern gebeten, dass sie uns beim Einräumen helfen sollen.” Für die Kinder sei damals fast bis in den Dezember jeden Tag ein bisschen Weihnachten gewesen, weil immer wieder Spielsachen geliefert wurden, die sie dann auspacken durften. „Wir haben immer sparsam gewirtschaftet”, erklärte die Leiterin, ohne dass es an etwas gefehlt habe. Vor kurzem bekam der Kindergarten eine neue Küche, das alte Mobilar hat aber immer noch Verwendung gefunden. Die einzig schwierige Zeit stand an, als so wenige Kinder angemeldet wurden, dass sogar schon über eine Schließung gesprochen wurde. Dann kam die Trendwende. Bis zu 28 Kinder besuchten anschließend die Einrichtung. „Dann hatten Eltern die zündende Idee, mit einem Wintergarten am Haus nicht nur mehr Platz, sondern auch mehr Licht in den Kindergarten zu bringen”, erinnert sich Ernst. Dafür legten die Mütter und Väter kräftig Hand an - wie oft im Laufe der Jahre, ob für den Garten, die Häuschen oder die Sitzbänke. Dafür dankte ihnen Ernst am Jubiläumstag noch einmal ganz besonders und auch der Dorfgemeinschaft, die immer für den Kindergarten da gewesen sei. Das alte Haus ist ein Schmuckstück”, sagte die Leiterin. Das Domizil teilt sich der Kindergarten schon so lange mit den Pipinsrieder Musikanten. „Wir waren sogar in Rosenmüllers Filmen ,Beste Heimat' und ,Beste Gegend' mit den Kindern dabei.” Überhaupt waren die Kinder oft die Stars im Dorf: Fünfmal bekamen sie die Auszeichnung „Haus der kleinen Forscher”, wurden das „Öko-kick-Haus”, erhielten eine Auszeichnung des Bayrischen Rundfunks zum Thema „Gutes Hören”. Theresia Ernst dankte Bürgermeister Reiter für die große Unterstützung durch die Gemeinde. Dafür gab es auch seitens der Eltern viel Applaus. Außerdem würdigte sie die vielen Helferinnen, die ihr in den drei Jahrzehnten zur Seite gestanden sind, wie derzeit Selma Ittner. Das Gemeindeoberhaupt (FW) dankte der Leiterin des Kindergartens und freute sich, dass einige der anwesenden Eltern unter denjenigen waren, die damals als Erste den neuen Kindergarten in Pipinsried beziehen durften. Für die Kleinen hatte Reiter zur Überraschung ein Eis dabei. Für Theresia Ernst war das Jubiläum eine ihrer letzten großen Aktivitäten, denn sie wird mit Ende des Kindergartenjahres in den wohlverdienten Ruhestand gehen. Ihre Nachfolgerin Melanie Richter, ist den Pipinsriedern bereits bestens bekannt, war sie doch schon viele Jahre als Helferin oder als Aushilfe hier tätig.