Der Jahresrückblick 2023 der Aichacher Zeitung
Veröffentlicht am 12.07.2021 17:33

Gute Aussichten auf Getreideernte

Auf dem Betrieb von Josef Kari  in Piflitz (rechts) begutachteten de Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Walter Heidl und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Winterweizen, der prächtig dasteht.
Auf dem Betrieb von Josef Kari in Piflitz (rechts) begutachteten de Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Walter Heidl und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Winterweizen, der prächtig dasteht.
Auf dem Betrieb von Josef Kari in Piflitz (rechts) begutachteten de Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Walter Heidl und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Winterweizen, der prächtig dasteht.
Auf dem Betrieb von Josef Kari in Piflitz (rechts) begutachteten de Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Walter Heidl und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Winterweizen, der prächtig dasteht.
Auf dem Betrieb von Josef Kari in Piflitz (rechts) begutachteten de Präsident des Bayerischen Bauernverbandes Walter Heidl und Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber den Winterweizen, der prächtig dasteht.

Die Getreideernte steht in den nächsten Wochen vor der Tür, jetzt muss nur noch das Wetter mitspielen. Trotz der regional teilweise heftigen Wetterereignisse und des wechselhaften Frühjahrs können die bayerischen Landwirte heuer insgesamt mit einer guten Ernte rechnen, sagte Landwirtschaftsministerin Michaela Kaniber auf den Feldern von Josef Kari.

Nach dem frostigen April, der kälteste seit 83 Jahren, hat der Mai rechtzeitig so viele Niederschläge gebracht, dass das Getreide gut gewachsen ist, damit erwarten die Experten heuer einen Ertrag der insgesamt über dem Durchschnitt liegt.

Wie bereits in den vergangenen Jahren haben allerdings Unwetter mit Starkregen und Hagel für regional eng begrenzte Ernteausfälle auf Feldern und Wiesen gesorgt. Wieder einmal bestätigen sich damit nach den Worten der Ministerin die Prognosen der Klimaforscher, es gebe in unseren Breiten immer mehr Extremwetterlagen, die sich auf das Pflanzenwachstum und die Arbeit der Landwirte auswirken.

Hatte man in den letzten Jahren mit vielen Trockengebieten zu kämpfen, sei es umso erfreulicher, dass sich heuer auch beim Grünland gute Erträge und Qualitäten abzeichnen. Bei Zuckerrüben, Kartoffeln, Mais und Leguminosen bremste das kalte Frühjahr das Wachstum zunächst, die hohen Temperaturen ab Mitte Juni sorgten indes dafür, dass der Vegetationsrückstand wieder aufgeholt werden konnte. Jetzt komme es auf die Witterung der nächsten Wochen an, sie werde den Ertrag bei den Feldfrüchten bestimmen, so Kaniber.

Die Anbauflächen haben sich im Vergleich zum Vorjahr leicht verändert, die Getreidefläche ist mit etwa einer Million Hektar leicht gesunken, Winterweizen die wichtigste Brot-Getreideart wurde auf etwa 434 000 Hektar angebaut, aber auch die Nischenkultur Dinkel wird immer mehr angebaut, in diesem Jahr ist die Fläche um 35 Prozent auf fast 63 000 Hektar gestiegen.

Als sehr erfreulich wertete die Ministerin den auch heuer anhaltenden Anstieg beim Anbau von Eiweißflächen. Vor allem bei den Sojabohnen ist die Fläche um fast 2000 Hektar auf rund 20 300 Hektar gewachsen, das bestärke die erfolgreiche Bayerische Eiweißinitiative mit der die Bauern unabhängiger von Soja-Importen aus Übersee werden sollen. Auf den Feldern von Josef Kari sowie Andreas Amorth gab es eine breite Anbaupalette zu besichtigen. Der Weizenbestand von Josef Kari steht prächtig da und kann in zwei bis drei Wochen einen guten Ernteertrag liefern. Der Milchviehbetrieb mit 110 Milchkühen und 50 Bullen baut weiterhin Mais, Kleegras, Ackergras und Dauergrünland an, auch hier gibt es heuer einen guten Ertrag - was für die Viehhaltung absolut notwendig ist. Der Betrieb wird im Haupterwerb mit einer Betriebsgröße von 90 Hektar geführt.

Andreas Amorth in Obermarbach hingegen arbeitet im Nebenerwerb. Angebaut wird hauptsächlich Dinkel und Hafer, weitere Kulturen sind Soja, Lein Hanf und Kleegras, Ackergras und Dauergrünland. Eine betriebliche Besonderheit des Naturlandbetriebes ist der Vertragsanbau mit der Marktgesellschaft, zudem hat der Betrieb eine eigene Ölmühle mit der er Soja, Hanf und Leinöl herstellt und gute Abnehmer hat. Insgesamt beträgt die Betriebsgröße 30 Hektar.

Landwirtschaftsministerin Kaniber betonte beim Feldrundgang das hohe Gut der Ernährungssicherheit durch die heimische Landwirtschaft. Bauernpräsident Walter Heidl gab die Unwetterschäden durch Starkregen und Hagel auf mehr als 120 000 Hektar an. Die Wintergerste sei gebietsweise erntereif und könne als erstes gedroschen werden. Neben der Situation auf den Feldern sprach Heidl die angespannte Stimmung bei den Bäuerinnen und Bauern an, die Sorge um die Zukunft der Landwirtschaft in Bayern sei groß.

Was die Bauern brauchten, seien faire Preise, Planungssicherheit und Vertrauen für die Landwirtschaft. Die Landwirtschaft sei ein echtes Multitalent: Kurze Wege durch Regionalität, Teil der Lösung beim Klimaschutz und Erhalt der Bayerischen Kulturlandschaft - und das wolle man auch beweisen. Sorge um die Zukunft der Landwirtschaft in Bayern ist groß


Von Thomas Winter
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