Für Schirmherrn Landrat Stefan Löwl ist diese überregionale Ausstellung von großer Bedeutung nicht nur für die Marktgemeinde, sondern auch für den Landkreis Dachau. Sie gibt in den 25 ausgewählten Bildern einen Überblick über die verschiedenen Formen des Widerstands. Sie wurden vom Denkstättenkuratorium „NS-Dokumentation Oberschwaben” in Verbindung mit dem Studentenwerk Weiße Rose e.V. in Weingarten zur Verfügung gestellt, stammen aber auch teilweise von anderen Leihgebern. „Wer aber vor der Vergangenheit die Augen verschließt, wird blind für die Gegenwart”, zitierte Landrat Löwl den verstorbenen Bundespräsidenten Richard von Weizsäcker. Denn Löwl fand es richtig, dass Gedenkstätten wie das KZ oder die Schießstätte am Leitenberg wichtige Erinnerungsobjekte sind. Noch wichtiger fand er, dass diese Orte auch besucht werden können, damit sich Menschen immer wieder in das Geschehene hineinversetzen und anrühren lassen können. „Mit Dachau und Auschwitz stehen zwei Namen für das unermessliche Verbrechen des Nationalsozialismus gegen die Menschlichkeit im politisch kulturellen Blickfeld der ganzen Welt und wurden zu unauslöschlichen Namen in der Geschichte,” sagte der Landrat. Und er war dankbar, dass er zu dieser Ausstellungseröffnung auch den Landrat der Partnergemeinde in Auschwitz als Ehrengast mitbringen konnte. Die Ausstellung war ein großes Anliegen von Prof. Dr. Wolfgang Marcus (1927-2016), der selbst ein Verfolgter und unterdrückter Hochschullehrer und Politiker war und der vor allem auch ein Schüler des Altomünsterer Philosophieprofessors Alois Dempf (1891-1982) war. Dempf hatte unter dem Regime zu leiden, und auch ihm ist auch ein Beitrag gewidmet. Dempf und den weiteren Altomünsterer Betroffenen widmete Gerhard Gerstenhöfer seine einführenden Worte, aber auch eine philosophische Betrachtung zum Wesen des Faschismus. Diese sind in dem begleitenden Katalog nachzulesen, ebenso der Beitrag von Dr. Dirk Walter zu „Was heißt Widerstand gegen den Nationalsozialismus?” oder der Aufsatz von Wilhelm Liebhart zu „Von der NS- Ideologie zum Rechtsradikalismus der Gegenwart”. Sehr betroffen machen auch Aufzeichnungen von Pfarrer Paul Lachawietz, der in Altomünster und Sittenbach gewirkt hat, oder des gebürtigen Altomünsterers, Pfarrers Johann Baptist Neumair, dessen Erinnerungsblätter von seiner Großnichte Maria Leeb zur Verfügung gestellt wurden. Schließlich stellt auch Bezirksheimatpfleger Dr. Norbert Göttler die Geschichte vom späteren Weihbischof Johannes Neuhäusler dar. Sie alle waren Männer aus Altomünster und der Umgebung, die damals wegen Nichtigkeiten verurteilt wurden und zum Glück überlebten.Die Ausstellung und ihr Katalog sind also mehr als ein Stück gegen das Vergessen, sie sind ein Aufrütteln dafür, dass so etwas nie wieder geschehen darf. Wer die beeindruckenden Bilder und ihre Geschichten dazu anschauen möchte, hat bis Sonntag, 12. Dezember, dazu die Gelegenheit und zwar von Donnerstag bis Samstag jeweils von 13 bis 16 Uhr und sonntags von 13 bis 17 Uhr. An den Sonntagen wird zusätzlich um 15 Uhr eine Führung durch die Ausstellung angeboten.